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Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen

Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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er eine Granate aus. Sorgfältig verschloß er den Kasten wieder.
     
    Rex Morris kam am nächsten Morgen verspätet zum Frühstück, aber sein Onkel erwartete ihn.
    Mit gefährlich ruhiger Stimme sagte der Ältere: »Du hast dir nicht die Mühe gemacht, dich gestern von mir zu verabschieden.«
    »Nein, das habe ich nicht«, antwortete Rex, »ich wollte deswegen noch mit dir sprechen.«
    »Das möchte ich auch. Also, sprich!«
    »Nun, also, offen gesagt, Onkel Bill, mußt du wirklich zu solchen Versammlungen gehen? Ganz zu schweigen davon, daß du mich auch noch mitschleppst! Ich habe noch nicht einmal eine Stellung. Ich werde nie etwas Ordentliches kriegen, wenn sich herumspricht, daß ich die gleichen nonkonformistischen Wege beschreite wie Vater.«
    »Laß deinen Vater aus dem Spiel. Mit einigen seiner extremen Anschauungen stimme ich durchaus nicht überein; aber Leonard hat sich immer wie ein Mann benommen.«
    »Mir gefällt nicht, wie du das sagst. Ich habe das Recht, eine eigene Meinung zu vertreten, und eine davon ist, daß die Technokratie diese Stätten unkontrollierter polemischer Ausbrüche verbieten sollte. Gestern war sogar ein Tempel-Mönch dabei! Wie soll denn der Staat ungestört fortbestehen, wenn jede seiner Institutionen ständigen Angriffen ausgesetzt ist?«
    Sein Onkel brummte. »Ich beginne mich zu fragen, ob wir nicht sowieso schon viel zu lange gleichmäßig und ungestört fortbestehen. Aber im Augenblick steht das nicht zur Debatte. Die Sache ist die: Nachdem ich dich mit in diesen Club ...«
    »... diese Flüsterkneipe!«
    »... genommen hatte, bist du plötzlich verschwunden und hast dem Sicherheitsdienst Meldung erstattet.«
    »Was hast du denn sonst von mir erwartet? Ich bin ein loyaler Techno!«
    William Morris starrte ihn eine lange Zeit schweigend an. Dann schüttelte er den Kopf und sagte: »Die zweite Generation. Der Sohn von Leonard Morris, dem Nonkonformisten!«
    »Ich habe dir doch gesagt, wo ich stehe«, fuhr Rex hitzig auf. »Ich bin nicht daran interessiert, der Sohn von Leonard Morris zu sein. Alles was ich will, ist, eine rechtmäßige Stellung innerhalb des technokratischen Staatsgefüges einzunehmen. Einen ordentlichen Posten zu beziehen, meine zehn Jahre abzudienen, mich dann pensionieren zu lassen und das Leben zu genießen. Mehr will ich nicht!«
    »Du bist alt genug, um eigene Entscheidungen zu treffen«, antwortete sein Onkel ausdruckslos. »Und ich wäre der Letzte, der sich für den Nonkonformismus ins Zeug legt. Hin und wieder besuche ich eine Flüsterkneipe, nur so, zur Unterhaltung, nur um zu sehen, was es Neues gibt. Aber trotzdem kann ich niemanden in meinem Haus dulden, der mich bei den Sicherheitsbehörden anzeigt, nur weil er Angst hat, sein guter Ruf könnte darunter leiden, daß er mit so jemand wie mir verkehrt. Nein, dafür danke ich vielmals.«
    Rex wurde rot. »Soll das heißen ...?«
    »Das soll es in der Tat. Erkläre es deinem Vater, wie du willst.«
    »Ich packe sofort meine Koffer.«
    »Das wird das Richtige sein.«
    Bevor er seine Sachen packte, stellte sich Rex vor den Telefonschirm und verlangte den Funktionskreis für Wohnangelegenheiten.
    Vor ihm erschien ein Schreibtisch mit einer Junior-Aktivistin dahinter. Sie lächelte ihn an.
    »Ich bin Techno Rex Morris, Reihe Eins 224A-1326. Ich warte auf eine Anstellung in der Stadt. Ich möchte gern ein angemessenes Einzelappartement.« Und hastig fügte er hinzu: »Natürlich in einem Stadtteil, der meinem Rang entspricht.«
    »Selbstverständlich«, sagte sie. »Reihe Eins, sagten Sie. Könnten sie das noch einmal wiederholen, bitte?« Einem Gerät auf ihrem Tisch gab sie die volle Identifikationsnummer ein. Fast augenblicklich erschien im Ausgabefach ihres Schreibtisches eine Karte.
    Beeindruckt sagte sie: »Techno Morris, darf ich vorschlagen, daß Sie in einem der besseren Hotels bleiben, bis wir für Sie eine angemessene Unterkunft gefunden haben? Wir werden Ihnen sofort einen Aktivisten zur Verfügung stellen. Er wird Ihnen zu jeder Zeit ...«
    Ungeduldig unterbrach Rex sie: »Ich bin nicht so anspruchsvoll. Ich wünsche eine Wohnung, die ich sofort beziehen kann. Etwas, das schon heute morgen frei ist. Wenn es mir nicht gefällt, melde ich mich schon bei Ihnen.«
    »Ganz wie Sie wünschen.« Sie verrichtete einige Handgriffe, tätigte zwei Anrufe und wandte sich ihm dann wieder zu, um ihm die Adresse und die Nummer des Appartements zu geben.
    Rex packte seine Habe in drei Koffer, stellte sie

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