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Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto

Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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beantworten müssen. Über Ihre – Vorgeschichte.« Mit wissender Miene hob er die eine Augenbraue und runzelte die Stirn, so daß die Falten bis zu seiner Haarlocke reichten. »Ich bin sicher, daß die Injektion die Sache in Ordnung bringt. Sind Sie bereit?«
    Deegan war ihm dankbar, daß er es so geschickt anfaßte, daß er so tat, als handle es sich nicht um ein Versprechen. »Natürlich«, flüsterte er.
    Und am nächsten Morgen erzählte ihm Deegan, flüsternd, als spräche er zu sich selbst, warum die Mineralien für seine Leute lebenswichtig waren. Man konnte sie in etwas anderes, Wertvolles, umwandeln.
    Nach der Injektion blieb er einen ganzen Tag lang bewußtlos.
    Beim Erwachen war er davon überzeugt, daß es ihm besser ging. Der Doktor betrachtete die Blumen, die sich über das Fensterbrett rankten.
    »Ich finde, daß eine Brille einem Menschen Bedeutung verleiht«, kam ihm Deegan zu Hilfe.
    Errötend wandte sich ihm der Doktor zu. »Das habe ich auch immer gefühlt. Wenn ich mit meinen für später geplanten Forschungen beginne – auf dem Gebiet der Psychiatrie –, wird sie mir gute Dienste erweisen.«
    »Ich bin jetzt Analytiker, wissen Sie«, sagte er am nächsten Tag. »Jeder Psychiater muß das fünf Jahre lang durchmachen – um sich vorzubereiten. Bevor wir anderen helfen können, muß unsere eigene Psyche rein sein.«
    Deegan beschäftigte sich damit, seine Arme zu heben, bis sie senkrecht nach oben zeigten. Er fühlte neue Kräfte in sich wach sen.
    »Ich muß auch selbst wohlauf und, stark sein, bevor ich Ihrem Körper helfen kann«, sagte der Doktor. Die Reflexe seiner Brillengläser schienen wie winzige Fenster in seinem Gesicht.
    »O ja«, stimmte Deegan zu und fragte sich, wann er so weit hergestellt sein würde, um sich so zu bewegen, wie es der Arzt tat. »Brillen – flößen Vertrauen ein«, fügte er hinzu, da der Arzt darauf zu warten schien.
    »Mens sana in corpore sano«, antwortete der Doktor voller Zuversicht und ging aus dem Zimmer.
    Am nächsten Morgen versuchte Deegan sich aufzurichten – und wurde ohnmächtig; sein Kopf sank zur Seite, der Mund benetzte das Laken mit Schleim.
    »Die Dinge laufen nicht so, wie ich gehofft hatte«, bemerkte der Arzt und schüttelte Deegan kräftig.
    Dankbar für seine Anwesenheit, hörte ihm Deegan ruhig zu.
    »Leider ist schon wieder mehr Lymphe da«, erklärte der Arzt. Und dann, etwas sanfter: »Ich fürchte, wir haben einen kleinen Rückschlag.«
    Deegan konnte die Tränen nicht zurückhalten.
    »Aber diesmal habe ich die richtige Lösung.«
    Er sah den Arzt mit flehenden Blicken an. »Ich – ich kann das nicht noch einmal durchstehen.«
    »Wir müssen wieder abzapfen«, sagte der Arzt, während er seine Gläser putzte. »Schmerzhaft – aber es wird helfen.« Er stand wie ein Gott vor Deegan. »Ich möchte Sie gern etwas fragen.«
    Deegan zögerte. »Aber Sie machen mich gesund ...«
    »Diesmal hilft es bestimmt.« Der Arzt legte die Brille beiseite. »Glauben Sie an mich!«
    Deegan legte sein ganzes Vertrauen in seinen Blick und nickte zustimmend.
    Während der nächsten Stunden war er bewußtlos. Die flüssige Ausscheidung seiner Krankheit wurde aus seinem Körper abgezapft und in eine Schüssel geleitet, in die ein Schlauch hing.
    »Sie haben's geschafft«, sagte er zwei Tage später, als er wieder sprechen konnte. »Wie kann ich Ihnen danken?«
    Am Fenster blühten die Blumen. Der Doktor musterte sie durch blankgeputzte Gläser. »Sie haben mir schon gedankt«, antwortete er.
    Kurz bevor er das Bewußtsein verloren hatte, hatte Deegan ihm eröffnet, daß die Mineralien nur von Nutzen waren, wenn man sie mit einem Element vermischte, das es nur in seiner Zeit gab. In einem geheimen Winkel seines Gehirns spürte er die nagende Erinnerung seines Verrats. Aber er wußte, daß er die wichtigen Teile seines Geheimnisses für sich behalten hatte. Und das sollte auch so bleiben. »Die Brille läßt Sie älter erscheinen«, sagte er, um seine Dankbarkeit zu zeigen.
    Der Doktor runzelte leicht die Stirn. »Ich habe mich schon gefragt, ob es nicht besser wäre, ohne sie auszukommen«, antwortete er. »Der Gedanke daran, sie als eine Stütze zu gebrauchen, mißfällt mir.«
    Deegan spürte den Wandel seiner Stimme. »Wie Sie meinen.«
    Er begann, mit seinen Händen Übungen zu machen. Er ergriff das Bettuch, drückte es zusammen, glättete es, und nach wenigen Tagen konnte er sich zum erstenmal schwach, aber voller Triumph aufrichten. Am

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