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Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein

Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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belehrend.
    Everett rückte unruhig hin und her, während seine Augen immer wieder zu der verschlossenen Tür des Krankenzimmers wanderten. Fanu fuhr fort: »Chemisch gesehen, befinden wir uns allerdings auf weniger sicherem Boden. Die Hormone müssen synthetisch reproduziert werden, das ist eine gewagte Sache. Es ist ein Glück, daß euer Geschlecht genügend Hormone beider Arten produziert, so daß ich sie untersuchen konnte. Eigentlich sehe ich keinen Grund dafür, daß es nicht funktionieren sollte.«
    Everett starrte den Fremden unverwandt an. Die Kälte der wissenschaftlichen Ausführungen versetzte ihn in Wut. »Mit anderen Worten: Sie sind nichts als Versuchstiere! Wie Meerschweinchen!«
    »Aber ganz und gar nicht! Es wird gut gehen. Vielleicht wird es einige Zeit dauern, bis sich das Drüsensystem angepaßt hat; viel wird auch von der physischen Anpassung abhängen. Wenn er noch jünger wäre – im Pubertätsalter –«
    »Warum gerade Tip?« unterbrach Everett, der das Thema von den fürchterlichen wissenschaftlichen Tatsachen abbringen wollte. »Ich finde, Chord ist doch viel größer, für ihn wäre es leichter gewesen –«
    »Einen Fötus zu tragen? Nein. Leider ist das eine Sache der Beckenentwicklung. Chord ist viel zu maskulin. Sein Becken viel zu eng, um –«
    Everett brach in hysterisches Lachen aus. »Zu maskulin! Ha! Zu maskulin!«
    »Ich kann dir eine Beruhigungstablette geben«, bemerkte Fanu mit tonloser Stimme. »Mir scheint, du hast eine nötig.« Beruhigend legte er die Pfote auf Everetts Schulter. Dieser nahm sich zusammen. »Es muß sein, John. Wenn eure Rasse überleben soll –«
    »Vielleicht sollte sie lieber nicht überleben!« fuhr ihn Everett wütend an. »Wäre es nicht viel anständiger, zu sterben – sauber und menschlich zu sterben, so wie es sich gehört? Und nicht wie – wie eine obszöne Imitation – das ist doch unnatürlich.«
    »Genausowenig wie eure Anwesenheit hier auf diesem Planeten.«
    »Das ist etwas anderes«, gab Everett schwach zurück. »Das ist eine mechanische Angelegenheit. Aber dies –«
    »Ihr züchtet Haustiere, ändert ihre äußere Erscheinung nach euren eigenen Bedürfnissen um. Bis zu einem gewissen Ausmaß züchtet ihr auch die Menschen – durch eure Ehegesetze, durch Zwangssterilisation bei kranken Individuen ...«
    »Dagegen bin ich immer gewesen!« verteidigte sich Everett. »Das war auch etwas ganz anderes –«
    »Genauso anders ist eure Situation hier – sie unterscheidet sich von allem, was eurer Rasse jemals widerfahren ist«, entgegnete der Fremde. Everett blickte ihn ausdruckslos an, seine Intelligenz versuchte gegen die Vorurteile in ihm anzukämpfen. »Ich habe dich gebeten, deinen Männern die Frage vorzulegen, John. Du hast es getan. Du hast es als fair betrachtet, daß sie selbst ihre Entscheidung fällen. Das haben sie getan. Und nun bist du gegen ihren Entschluß.«
    »Schließlich habe ich sie aber hierhergebracht, oder nicht?«
    »Ja. Und dafür danke ich dir auch. Eines Tages wirst du dir noch selbst einmal dafür dankbar sein.«
    »Das bezweifle ich. Oh, ich weiß, nach deiner Ansicht bin ich ein Anachronismus, aber ich kann noch immer –« Er verschluckte die restlichen Worte und warf wieder einen Blick zu der Tür. »Warum müssen es beide sein, wenn du doch nur einen – eh, verwandeln kannst?«
    Fanu blinzelte ihn erstaunt an. »Zu ihrem physischen Vergnügen, John. Wie ich erfuhr, ist das für deine Rasse von besonderer Wichtigkeit, ganz gleich, ob zum Zwecke der Reproduktion oder nicht. Gewisse anatomische Neuordnungen –«
    »Verschone mich damit!«
    »Aber ich glaubte, du möchtest es gern wissen«, murmelte Fanu entschuldigend.
    »Ich«, Everett schluckte. »Ich möchte lieber mehr über die wissenschaftliche Seite der Sache hören. Ich verstehe es immer noch nicht. Ich meine – es gibt Männer und Frauen, und damit hat sich's.«
    »Ganz und gar nicht. Jedenfalls nicht bei deiner Rasse. Deine Mannschaft zum Beispiel besteht aus Menschen mit vorherrschenden männlichen und verkümmerten weiblichen Organen. Wie ich aus den Filmen ersehen konnte, gibt es auch solche mit vorherrschenden weiblichen und verkümmerten männlichen Organen.« Er machte eine Pause. »Soll ich weiter erklären?«
    Der Captain hätte gern etwas Scharfes getrunken, trotzdem nickte er.
    »In der Anlage besitzt jedes Individuum männliche und weibliche Elemente. Welche davon sich ausbilden und welche nicht, unterliegt dem Einfluß bestimmter

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