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Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein

Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Methoden zu schaffen, mit denen er die natürlichen Produkte des Planeten für sie nutzbar machen konnte. Die Männer überraschten ihn ständig mit praktischen kleinen Erfindungen und Notmaßnahmen. Der Planet besaß ein mildes Klima, das zwei Ernten im Jahr ermöglichte. Die Geräte vom Schiff reichten nicht aus, und die körperliche Arbeit nahm zu.
    Wie lange schon hatte Chord auf der Gemeinschaftsfarm die Arbeit für zwei verrichtet? Eines Nachmittags, als sie alle zurück zum Kasino gingen, sprach er den wuchtigen Mann deswegen an.
    »Ich werde schon damit fertig, Captain«, erklärte Chord. »Ich bin ja auf einer Farm aufgewachsen.«
    »Darum geht es nicht, Chord. Wo ist Tip?«
    »Zu Hause.« In seiner Stimme schwang keine Entschuldigung oder Unzufriedenheit mit, nur ehrliche Verlegenheit.
    »Chord, es ist nicht fair, daß du seine Arbeit mit erledigen mußt. Auch nicht, wenn du der stärkste Mann hier bist. Er nutzt dich aus.«
    »Nein, Sir. Das tut er nicht. Er ist krank. Doktor Fanu –«
    Aber Everett eilte schon auf die kleine Hütte zu, die Chord und der junge Latimer miteinander teilten. Der große Mann folgte ihm protestierend, aber der Captain hörte nicht auf ihn. Er dachte voller Zorn an die Faulheit des Jüngeren, der den anderen für sich arbeiten ließ, während er selbst faulenzte ...
    Die Hütte war verdunkelt. Einen Augenblick lang konnte er nur ganz schwach die gröbsten Umrisse darin erkennen. Er trat einen Schritt tiefer hinein und erkannte eine Gestalt auf dem Bett im Hintergrund.
    »Latimer!«
    Der Junge richtete sich halb auf und zog eine Decke fester um den Körper. Eine Decke? Es mußte sowieso schon über dreißig Grad Hitze im Inneren der Hütte haben. »Was, zum Teufel, soll das bedeuten, Latimer – daß Chord deine Arbeit verrichten muß?«
    »Sir, ich kann nicht – ich kann nicht aufstehen!« Die Stimme klang pathetisch, und Everett mußte sich selbst daran erinnern, daß der Junge nur krank spielte.
    »Hat Garrett dich schon gesehen?«
    »N-nein – Sir. Ich – ich –«
    Everett zog an der Decke, aber der Junge klammerte sich verzweifelt daran und schrie: »Lassen Sie mich!« Dann plötzlich brach er in Tränen aus und fiel auf den Rücken.
    »Verdammt! So lassen Sie ihn doch zufrieden!« Rasende Wut schwang in der Stimme Chords mit. »Lassen Sie ihn zufrieden, Sir!«
    Tips Schluchzen unter der Decke war hoch, erstickt und hysterisch. Everett entzog sich Chords hartem Griff und blickte auf die Gestalt unter der Decke hinab, eine Gestalt, die auf seltsame, unglaubliche Weise verunstaltet schien.
    »Oh, mein Gott!« stieß er hervor. Überstürzt und eilig verließ er die Hütte und lief zu Fanus Laboratorium auf dem Hügel.
     
    »Aber natürlich hat es funktioniert, John. Hast du mir denn nicht geglaubt?«
    Everett ging aufgeregt im Zimmer auf und ab und strich sich wieder und wieder mit den Händen durchs Haar. »Nein – das habe ich nicht. Ich habe es für eine Art grausamen, gespenstischen Witz gehalten – einen entsetzlichen Alptraum, aus dem ich nicht erwachen konnte.«
    »Möchtest du das denn?«
    »Ob ich das möchte? Großer Gott, Fanu – hast du mir denn nie zugehört? Das hier ist eine Ungeheuerlichkeit! Es ist eine Sünde!«
    »Das Wort hat für mich keine Bedeutung, John. Und es hat auch für diejenigen Männer keine Bedeutung, die das, was geschehen ist, wollten.«
    Everett ließ sich in einen Sessel fallen. »Wenn du das hier zustande bringst, warum hast du dann nicht – an Ektogenesis gedacht –, an Retortenbabys oder etwas Ähnliches?«
    »Vielleicht wäre es möglich gewesen.«
    »Vielleicht – warum dann, um Himmels willen, diese Gotteslästerung?«
    »John, dieses Wort existiert nicht für mich. Ich könnte eine Eizelle befruchten, aber die Schwangerschaft wäre außerhalb des Mutterkörpers höchst schwierig. Während der gesamten Schwangerschaftsperiode müßten ständig zwei Männer darauf aufpassen. Und selbst wenn wir so viele Männer für uns zur Verfügung hätten –«
    »Aber –«
    »Hör mich zu Ende an, John. Tip war keine gute Wahl für das erstemal. Ich hätte nicht zugestimmt. Ich habe sie vor den Gefahren gewarnt, aber Tip hat darauf bestanden. Chord hatte viele Vorbehalte, aber der junge Mann setzte seinen Kopf durch. Er wird Schwierigkeiten haben. Aber trotzdem ist es viel sicherer, einen Fötus in seinem Körper zu pflegen als im Labor.«
    »Sicherer für die Frucht.«
    »Das stimmt.«
    Everett sprang auf und baute sich wütend vor

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