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Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein

Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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ausgezeichnet konstruierten Gebäuden füllen? Für sechzehn eurer Rasse?«
    Everett schüttelte verbittert den Kopf. »Bevor wir das Tal bebaut haben, sind wir alle längst tot. Aber wenigstens machen wir es uns noch ein bißchen bequem – vorher.«
    »Ihr braucht nicht zu sterben.«
    Everett blickte den Fremden groß an. »Die ganzen letzten zwei Monate hast du nun schon diese Andeutungen gemacht! Wenn es etwas Schlimmeres gibt als Verzweiflung, dann ist es falsche Hoffnung! Selbst wenn deine Leute unsterblich wären, was sie aber nicht sind –«
    »Ich wollte dich nicht erzürnen, John.« Die seltsame kleine Pfote hob sich entschuldigend.
    »Dann laß die versteckten Hinweise und sprich dich klar aus.«
    »Säugetiere«, begann Fanu und hielt dann inne – anscheinend suchte er nach den richtigen Worten.
    »Ja, biologisch gesehen sind wir Säugetiere«, schnaubte Everett, »aber diese Eigenart verschwand zusammen mit unserem Sonnensystem.«
    »Das ist nicht wahr – oder jedenfalls braucht es nicht wahr zu sein.«
    Everett starrte den Fremden an und wünschte zum tausendsten Male, dessen Züge deuten zu können. »Ich habe deine Rasse ohne Kleidung betrachtet«, fuhr Fanu fort, »und habe auch die Filme im Schiff studiert – das gesamte Material, das du mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt hattest. Ich danke dir dafür.«
    »Ja, ja. Schon gut«, unterbrach ihn Everett. Fanu war so verdammt höflich. Er hatte den Fremden gern, aber der einzige der Menschen von der Erde, der wirklich ausgezeichnet mit ihm auskam, war Tsen, der an diese übertriebene Höflichkeit gewöhnt war.
    »Verzeih mir, aber was ich meine, ist folgendes: Eure beiden Geschlechtsgruppen unterscheiden sich so wenig ...«
    Everett riß die Augen auf. Dann lachte er verlegen. »Ich kann dir nicht folgen. Ich verstehe nicht, was du damit sagen willst, Fanu.«
    »Eure beiden Geschlechter sind so außergewöhnlich ähnlich –«
    »Ach, du großer Gott! Vive la difference!« Everett brach in schallendes Gelächter aus, so daß einige der Männer im Tal zu ihnen heraufschauten und sich freuten, ihren Captain wieder einmal lachen zu sehen. »Wenn du damit meinst, daß unsere weiblichen Partner zwei Arme, zwei Beine und einen Kopf hatten, dann hast du recht – jawohl, darin ähneln wir uns. Aber –«
    Fanu blickte Everett mitleidig an. »Nein, nicht das. Ich meine, daß im Vergleich zu unserer Rasse eure sexuellen Unterschiede winzig zu sein scheinen. Es wäre eine verhältnismäßig einfache Sache, eine Gattung in die andere umzuwandeln. Ich erinnere mich an einige Fälle, die in dem Material erwähnt sind. Manchmal trat diese Umwandlung von selbst auf und manchmal wurde sie durch medizinischen Eingriff hervorgerufen.«
    Everett fühlte, wie ihm die Augen aus den Höhlen traten und der Zorn in ihm hochstieg. Er versuchte sich zu beherrschen. Fanu konnte nichts dafür. Er konnte von den Tabus einer anderen Rasse lesen, ohne wirklich einen Begriff davon zu bekommen ... Everett stieß ein kurzes heiseres Lachen aus. »Schon gut. Ich verstehe, was du meinst. Fanu. Es ist eine interessante Theorie, aber selbst, wenn sie sich durchführen ließe, dann nicht so, wie du es dir vorstellst, und nicht hier.«
    »Warum nicht?«
    »Na ja, das ist eine Sache von – jedenfalls würden meine Männer sich auf so etwas nicht einlassen. Wir sind doch keine Versuchskaninchen«, fügte er gereizt hinzu.
    »Nein, natürlich nicht.« Wieder schwang in der Stimme etwas wie Mitleid mit. »Ihr seid eine Rasse, die zum Aussterbe verdammt ist – mit einer einzigen Chance. Meine Rasse hatte keine solche Chance.«
    Fanu glitt in Richtung auf das Laboratorium davon, und Everett starrte ihm nach. In seinem Kopf dröhnte ein Gedanke:
    »Mein Gott – es ist keine bloße Theorie! Er meint es wirklich ernst.«
     
    Das leise Geräusch ließ ihn endlich aufblicken. Er hatte niemanden hereinkommen hören und zuckte unwillkürlich zusammen, als er Chords gewaltigen Körper vor sich erblickte.
    »Verzeih die Störung, Captain.«
    »Du störst doch nicht, Chord. Was kann ich für dich tun?«
    Der große Mann lächelte verlegen. »Schätze, ich bin nun mal so, Captain. Es ist schwer, die alten Gewohnheiten aufzugeben.« Trotz seiner Größe und seines Benehmens war Chord nicht dumm; allerdings hemmten ihn seine kärgliche Bildung und die Verlegenheit, die er wegen seines Körperwuchses empfand. Unbeholfen scharrte er mit den Füßen, als er jetzt begann. »Ich – ich komme als

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