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Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein

Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Raumschiffe bauen. Selbst wenn wir als gewiß annehmen, daß die Zeitverzögerung die Wirkungen interstellarer Konflikte verringert, so spielt das doch eine große Rolle. Möchtest du etwa eine solche Bande von Fleischfressern frei in der Galaxis herumschwirren haben?
    Nein, zuerst sollen sie in innerlich zivilisierte Leute werden; dann können wir sehen, ob wir ihnen vertrauen können. Wenn nicht, dann werden sie wenigstens auf ihrem eigenen Planeten zufrieden und glücklich sein, in einer Lebensart, die die Große Wissenschaft selbst für sie entworfen hat. Vergiß nicht: Sie sehnen sich mit aller Kraft nach Frieden auf der Erde; das aber ist etwas, das sie nie allein erreichen werden. Ich gebe nicht vor, ein gutes Wesen zu sein, Mwyr. Aber diese Arbeit, die wir verrichten, vermittelt mir das Gefühl, nicht ganz nutzlos im Kosmos zu sein.«
     
    In diesem Jahr gab es viele Beförderungen, da die Verluste hoch waren. Captain Thomas Danielis wurde für seine anerkennenswerten Verdienste beim Aufdecken und Niederschlagen einer Revolte von Bürgern in Los Angeles zum Major befördert. Kurz danach fand die Schlacht von Maricopa statt, bei der die Loyalisten eine blutige Niederlage einstecken mußten, als sie versuchten, die Umklammerung der Sierra-Rebellen von San Joaquim zu durchbrechen. Bei dieser Gelegenheit stieg Danielis zum Range eines Colonels auf. Die Armee hatte Marschbefehl nach Norden und bewegte sich müde an der Küste entlang, ständig einen Angriff vom Osten her erwartend. Aber die Anhänger Brodskys schienen zu sehr damit beschäftigt, das neugewonnene Land zu befestigen. Schwierigkeiten bereiteten jetzt die Guerillas und die Landbesitzer. Nach einer besonders heftigen Auseinandersetzung blieben sie in der Nähe von Pinnacles liegen, um sich eine Atempause zu gönnen.
    Danielis schritt durch das Lager, in dem Zelte in dichten Reihen aufgebaut waren. Dazwischen lagen die Männer, sie spielten, dösten oder blickten in den blauen Himmel. Die Luft war schwül, erfüllt von Lagerfeuern, den Gerüchen von Pferden, Maultieren, Schweiß, Rauch, Öl; das Grün auf den Hügeln ringsum verfärbte sich schon zu dem blasseren sommerlichen Gelb. Danielis hatte bis zu der Konferenz, die der General einberufen hatte, nichts zu tun, aber er war nervös. Inzwischen bin ich Vater geworden, dachte er, und ich habe mein Kind nie gesehen.
    Und trotzdem muß ich mich glücklich schätzen, ich bin am Leben und besitze noch alle Glieder. Er mußte an Jacobsen denken, der in Marcopa in seinen Armen gestorben war. Nie hätte er gedacht, daß ein menschlicher Körper so viel Blut verlieren konnte. Aber vielleicht war man gar kein Mensch mehr, wenn der Schmerz so groß wurde, daß man nichts mehr zu tun vermochte als zu schreien, bis die Dunkelheit einen umhüllte.
    Und er hatte den Krieg einmal für etwas Faszinierendes gehalten! Hunger, Durst, Erschöpfung, Schrecken, Verstümmelung, Tod, und immer die Eintönigkeit, die einen zum Tier machte ... Ich habe genug. Nach dem Krieg gehe ich in die Wirtschaft. Wenn das alte Landbesitzer-System erst einmal durchbrochen ist, gibt es für einen tüchtigen Mann gute Chancen, aber anständige, ohne Waffen – Danielis merkte, daß er Worte wiederholte, die schon viele Monate alt waren. Worüber, zum Teufel, sollte man denn nachdenken?
    Das große Zelt, in dem Gefangene verhört wurden, lag an seinem Weg. Zwei Soldaten führten gerade einen Mann hinein, er war blond und kräftig, sein Blick war düster. Er trug die Streifen eines Sergeanten, das einzige weitere Merkmal an seiner Uniform war das Abzeichen von Warden Echevarry, dem Landbesitzer in diesem Teil der Küstengebirge. Zu Friedenszeiten war es wohl ein Lumberjack, vermutete Danielis dem Aussehen nach; ein Soldat einer privaten Armee, wann immer die Interessen von Echevarry bedroht waren; gestern hatten sie ihn gefangengenommen.
    Einer Eingebung folgend, ging Danielis ihnen nach. Er betrat das Zelt, nachdem Captain Lambert, der hinter einem zusammenklappbaren Tisch saß, die üblichen Fragen gestellt hatte.
    »Oh!« Der Offizier erhob sich. »Ja, Sir?«
    »Bemühen Sie sich nicht«, antwortete Danielis. »Ich wollte nur mal zuhören.«
    »Wir werden versuchen, Ihnen eine gute Show zu bieten, Sir.« Lambert setzte sich wieder und blickte den Gefangenen an, der mit hängenden Schultern breitbeinig zwischen seinen Wachen stand. »Nun, Sergeant, wir möchten gern einige Dinge von Ihnen erfahren.«
    »Ich brauche Ihnen nichts zu sagen

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