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Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein

Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 05 - Die Esper greifen ein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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außer Name, Rang und Heimatort«, brummte der Mann. »Und das wissen Sie bereits.«
    »Eh, hm, das ist keineswegs sicher. Sie sind kein fremder Soldat. Sie sind ein Rebell gegen die Regierung Ihres eigenen Landes.«
    »Zum Teufel! Ich bin ein Echevarry-Mann!«
    »Na und?«
    »Wer mein Richter ist, erfahre ich von Echevarry. Und er sagt, daß es Brodsky sei. Also sind Sie der Rebell.«
    »Die Gesetze sind geändert worden.«
    »Ihr verdammter Fallon hat kein Recht, die Gesetze zu ändern, und erst recht nicht Teile der Konstitution. Ich bin doch nicht blöd, Captain. Ich bin auch mal zur Schule gegangen. Und jedes Jahr hat unser Direktor uns die Konstitution vorgelesen.«
    »Die Zeiten haben sich geändert, seitdem sie aufgestellt wurde«, entgegnete Lambert. Seine Stimme klang härter. »Aber ich habe keine Lust, mich mit Ihnen zu streiten. Wie viele Gewehr- und Bogenschützen gibt es in eurer Kompanie?«
    Schweigen.
    »Wir können Ihnen vieles erleichtern«, sagte Lambert. »Ich verlange von Ihnen ja keinen Verrat. Alles, was ich möchte, ist die Bestätigung einiger Informationen, die wir sowieso schon besitzen.«
    Wütend schüttelte der Mann den Kopf.
    Lambert machte eine Handbewegung. Eine der Wachen trat hinter den Gefangenen und bog ihm den Arm zurück.
    »Echevarry würde so was nie mit mir tun«, stieß der Mann zwischen den zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Natürlich nicht«, antwortete Lambert. »Sie sind ja sein Mann.«
    »Glauben Sie, ich wollte einfach eine Nummer auf irgendeiner Liste in Frisco sein? Verdammt recht haben Sie, ich bin sein Mann!«
    Wieder winkte Lambert der Wache zu. Der Soldat verrenkte den Arm noch stärker.
    »Halten Sie ein!« brüllte Danielis. »Hören Sie auf damit!«
    Der Soldat ließ den Arm los und blickte erstaunt um sich. Der Gefangene holte tief Luft.
    »Ich bin erstaunt, Captain Lambert«, sagte Danielis. Er fühlte, wie sein Gesicht rot wurde. »Wenn dies Ihre übliche Praxis ist, dann werden Sie vors Kriegsgericht kommen.«
    »Nein, Sir«, antwortete Lambert betreten. »Das tue ich sonst nicht – bestimmt nicht. Nur ... sie sagen einfach nichts. Kaum einer von ihnen. Wie soll ich sonst etwas aus ihnen herauskriegen?«
    »Sie sollen den Gesetzen des Krieges folgen.«
    »Wenn es sich um Rebellen handelt?«
    »Führen Sie den Mann ab«, befahl Danielis. Eilig gehorchte der Soldat.
    »Entschuldigen Sie, Sir«, murmelte Lambert. »Ich schätze ... ich ... ich habe schon viele Freunde verloren. Ich möchte nicht noch mehr verlieren, einfach weil ich keine Informationen bekomme.«
    »Ich auch nicht.« Danielis fühlte Mitleid in sich aufsteigen. Er setzte sich auf die Tischkante und begann sich eine Zigarette zu rollen. »Aber sehen Sie, wir befinden uns nicht in einem normalen Krieg. Und folglich haben wir, was vielleicht paradox klingen mag, den Regeln und Gesetzen noch sorgfältiger zu folgen als je zuvor.«
    »Ich verstehe nicht, Sir.«
    Danielis hatte die Zigarette fertig gerollt und reichte sie Lambert. Dann drehte er noch eine für sich selbst. »Nach ihrer eigenen Ansicht sind die Rebellen gar keine Rebellen«, erklärte er. »Sie verhalten sich einer Tradition gegenüber loyal, die wir abzuschaffen oder vielmehr zu vernichten versuchen. Sehen wir die Dinge doch richtig: Jeder Landbesitzer ist eine ziemlich gute Führerpersönlichkeit. Vielleicht stammt er von einem Strolch ab, der sich durch Ellbogenstöße hinaufgearbeitet hat, aber inzwischen hat er sich in das Land, das er beherrscht, mit seiner Familie eingefügt. Er weiß das, und seine Leute auch. Er existiert in Fleisch und Blut, ein Symbol der Gemeinschaft und ihrer Errungenschaften, ihrer Sitten und ihrer grundlegenden Unabhängigkeit. Wenn man Schwierigkeiten hat, braucht man sich nicht durch irgendeine unpersönliche Bürokratie hin durchzuarbeiten, man geht direkt zu seinem Boß. Seine Pflichten sind genauso festgelegt wie die eigenen. Er führt einen in den Kampf und zu den Feierlichkeiten, die dem Leben Farbe und Bedeutung verleihen. Seine Väter und die eigenen haben jahrhundertelang zusammen gelebt und gearbeitet. Das Land spiegelt die Erinnerungen an sie wider. Die beiden gehören hierher und zusammen.
    Nun, das alles muß ausgemerzt werden, damit wir uns auf eine höhere Ebene zu entwickeln können. Aber wir werden diese Ebene nie erreichen, wenn wir jeden roh und ungerecht behandeln. Wir sind keine erobernde Armee. Wir wollen nur die Unruhen und Rebellionen beilegen. Die Opposition ist ein

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