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Magazine of Fantasy and Science Fiction 06 - Die Überlebenden

Magazine of Fantasy and Science Fiction 06 - Die Überlebenden

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 06 - Die Überlebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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roten Bart und braungebrannte Haut. Er trug einen Militäranzug, schwere Skistiefel und einen prallen Seesack, um den eine Decke gewickelt war. Außerdem hielt er ein Gewehr in der Hand, und seine Taschen waren mit allen möglichen Kleinigkeiten vollgestopft. Er sah wie ein Goldgräber aus.
    »Mein Gott«, flüsterte er mit heiserer Stimme, »endlich! Ich habe es ja gewußt. Ich habe es immer gewußt, daß ich letzten Endes doch noch jemanden finden würde.« Aber als er dann ihr langes helles Haar bemerkte, setzte er eine enttäuschte Miene auf. »Aber eine Frau«, murmelte er. »So ein verdammtes Pech.«
    »Bei Ihnen piept's wohl?« fuhr sie ihn an. »Haben Sie denn keine Augen im Kopf? Sie können doch nicht einfach bei Rot über die Straße gehen!«
    Er blickte sich erstaunt um. »Wieso Rot?«
    »Na schön, die Ampeln sind zwar nicht intakt, aber können Sie denn nicht ein bißchen aufpassen?«
    »Entschuldigen Sie. Um die Wahrheit zu sagen, ich hatte nicht erwartet, daß hier ein solcher Verkehr herrscht.«
    »Dann denken Sie gefälligst das nächste Mal daran«, brummte sie und fuhr mit aufheulendem Motor ein Stück zurück.
    »He, warten Sie!«
    »Ja?«
    »Sagen Sie, verstehen Sie was vom Fernsehen? Oder vielmehr von Elektronik, so sagt man wohl, glaube ich ...«
    »Soll das ein Witz sein?«
    »Nein, ganz und gar nicht. Ehrlich.«
    Sie stieß einen verächtlichen Laut aus und wollte weiterfahren, aber er stellte sich ihr in den Weg.
    »Bitte!« drängte er. »Ich meine es ernst. Verstehen Sie was davon?«
    »Nein.«
    »Verdammt! Bei mir geht doch wirklich alles schief. Entschuldigen Sie, ich will Sie nicht beleidigen, aber gibt es hier in der Stadt keine Männer?«
    »Nein, niemanden außer mir. Ich bin der letzte Mensch auf der Erde.«
    »Komisch, ich habe immer gedacht, ich wäre der letzte Mensch.«
    »Na schön, dann bin ich eben die letzte Frau, und Sie sind der letzte Mann auf der Erde.«
    Er schüttelte den Kopf. »Aber es muß noch andere Leute geben. Das muß einfach sein. Das wäre nur logisch. Vielleicht im Süden, glauben Sie? Ich komme aus New Haven, und ich hatte mir gedacht, daß in einer Gegend, wo es wärmer ist, vielleicht noch ein paar Leute leben, die ich etwas fragen könnte.«
    »Was fragen?«
    »Oh, eine Frau würde mich nicht verstehen.«
    »Übrigens, wenn Sie nach Süden wollen, dann gehen Sie in die falsche Richtung.«
    »Geht's denn da nicht nach Süden?« fragte er und deutete die 5. Avenue entlang.
    »Das schon, aber Sie werden in eine Sackgasse geraten. Manhattan ist eine Insel. Sie müssen stadtaufwärts gehen und die George-Washington-Brücke gegen Jersey zu überqueren.«
    »Stadtaufwärts? Welche Richtung ist das?«
    »Gehen Sie die 5. bis zum Cathedral Park, dann hinüber nach Westen und am Fluß entlang. Sie können sich gar nicht irren.«
    Hilflos blickte er sie an.
    »Sind Sie fremd hier?«
    Er nickte.
    »Also gut«, seufzte sie. »Steigen Sie ein, ich werde Sie mitnehmen.«
    Sie legte die Bücher und die Puppe auf den Rücksitz, und er quetschte sich neben sie. Während sie den Jeep in Gang setzte, blickte sie auf seine abgetragenen Skistiefel hinunter.
    »Sie wandern wohl, was?«
    »Ja.«
    »Warum fahren Sie nicht? Sie können sich ein Auto reparieren, und Benzin und Öl gibt es auch genug.«
    »Ich kann nicht Autofahren«, sagte er verlegen. »Das ist mein Handikap.«
    Er stieß einen Seufzer aus, wobei sein Seesack gegen ihre Schulter schlug. Sie beobachtete ihn von der Seite. Er hatte eine breite Brust, einen langen, schmalen Rücken und kräftige Beine. Seine Hände waren groß und hart, an seinem Nacken zeichneten sich Muskeln ab. Sie dachte einen Augenblick lang nach, dann nickte sie vor sich hin und brachte den Jeep zum Stehen.
    »Was ist los?« fragte er. »Ist er kaputt?«
    »Wie heißen Sie?«
    »Mayo. Jim Mayo.«
    »Ich bin Linda Nielsen.«
    »Ja. Es ist nett, daß wir uns begegnet sind. Warum fährt er nicht mehr?«
    »Jim, ich habe Ihnen einen Vorschlag zu machen.«
    »So?« Zweifelnd blickte er sie an. »Ich höre Ihnen gern zu, Linda, aber ich sollte Ihnen gleich von vornherein sagen, daß ich mich mit etwas beschäftige, das meine ganze Zeit in Anspruch nimmt ...« Er senkte die Augen, weil er ihren starren Blick nicht ertragen konnte.
    »Wenn Sie etwas für mich tun, Jim, dann tu ich auch etwas für Sie.«
    »Und was wäre das zum Beispiel?«
    »Nun, ich fühle mich manchmal sehr einsam, vor allem in der Nacht. Während des Tages ist es nicht so

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