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Magazine of Fantasy and Science Fiction 06 - Die Überlebenden

Magazine of Fantasy and Science Fiction 06 - Die Überlebenden

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 06 - Die Überlebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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ihrer schweißgetränkten Haut eine Grimasse. O Gott, was ich durchmachen muß. Er koste ihren Rücken. »Sei ruhig, Baby«, sagte er, »ich bin ja hier.« Sie klammerte sich an ihn, noch immer schluchzend. »Schlechten Traum gehabt?« fragte er. Er versuchte besorgt zu erscheinen.
    »O Greg.« Sie konnte kaum sprechen. »Es war schrecklich, o Gott, wie furchtbar das war.«
    Er grinste. Das war sicher ein guter Traum!
     
    »In welcher Richtung?« fragte er. Carrie saß steif auf der Kante des Sitzes und blickte besorgt durch die Windschutzscheibe. Jeden Augenblick würde sie jetzt vorgeben, nichts zu wissen; das tat sie immer. Gregs Finger umklammerten das Rad fester. Bei Gott – einmal würde er sie doch quer über ihr häßliches Gesicht schlagen und als freier Mann davongehen. Verdammtes Monster. Er bemerkte, wie er die Zähne zusammenbiß. »Nun?« fragte er.
    »Ich weiß nicht ...«
    »Welche Richtung, Carrie?« Großer Gott, am liebsten würde er einen ihrer ausgemergelten Arme ergreifen und brechen; oder ihren knochigen Nacken so lange drücken, bis ihr die Luft ausging.
    Carrie schluckte heftig. »Links«, murmelte sie.
    Bravo! Greg stieß ein kurzes Lachen aus und drückte den Winker hinunter. Links, direkt in das Eastridge-Gebiet, wo die Leute mit Geld wohnten. Diesmal hast du richtig geträumt, du Hexe, dachte er; das ist die große Chance. Jetzt mußte er nur seine Sache gut spielen, und dann würde er für immer von ihr befreit sein. Auf diesen Moment hatte er gewartet – hatte alles Widerliche auf sich genommen, aber jetzt war der Zahltag gekommen!
    Die Reifen knirschten, als er den Wagen in die ruhige, von Bäumen umgebene Straße lenkte. »Wie weit noch?« fragte er. Sie antwortete nicht, und er blickte sie drohend an. Ihre Augen waren geschlossen.
    »Wie weit, habe ich gefragt.«
    Carrie schlang die Hände ineinander. »Bitte, Greg ...«, begann sie. Tränen quollen unter den geschlossenen Lidern hervor.
    »Verdammt!« Carrie wimmerte vor sich hin und sagte etwas. »Was ist los?« brüllte er sie an. Sie hielt den Atem an. »Die Mitte des nächsten Häuserblocks«, sagte sie.
    »Welche Seite?«
    »Auf der rechten.«
    Greg lächelte. Er lehnte sich im Sitz zurück und entspannte sich. Das war schon besser. Die verdammte Kröte versuchte das gleiche alte Ich-habe-vergessen-Spiel jedes Mal. Wann würde sie endlich begreifen, daß er sie in der Hand hatte? Fast hätte er laut aufgelacht. Das würde sie nie, dachte er; denn nach diesem letzten Mal würde er verschwinden, und sie könnte dann umsonst träumen.
    »Sag mir, wenn wir da sind«, befahl er.
    »Ja«, antwortete sie. Sie hatte ihr Gesicht zum Fenster gewandt und lehnte die Stirn gegen das kalte Glas. Kühl dich nicht zuviel ab, dachte er amüsiert; halte dich für Papa warm. Er unterdrückte ein aufkommendes Lächeln, als sie sich ihm zuwandte. Kam sie ihm hinter die Schliche? Oder war es nur wie gewöhnlich? Es war doch immer das gleiche. Immer kurz bevor sie vor ihrem Ziel ankamen, blickte sie ihn aufmerksam an, als wollte sie sich überzeugen, daß sich der Schmerz lohnte. Am liebsten hätte er ihr ins Gesicht gelacht. Anscheinend war es die Sache wert. Wie sonst hätte sich eine Bestie wie sie einen Mann seiner Klasse angeln können? Wenn er nicht wäre, dann wäre ihr Bett leer, wären ihre Nächte lang.
    »Sind wir bald da?« fragte er.
    Carrie blickte wieder nach vorn. »Das weiße Haus dort«, sagte sie.
    »Mit der gebogenen Auffahrt?«
    Sie nickte angespannt. »Ja.«
    Greg biß die Zähne aufeinander. Eine Welle von Habgier überschwemmte ihn. 50 000, dachte er. Oh, du Hexe, du verdammte Hexe, diesmal hast du wirklich was Positives produziert! Er riß das Steuer herum und parkte hinter der Kurve. Während er den Motor abstellte, blickte er die Straße entlang. Das Kabriolett würde von dieser Seite her kommen, dachte er. Wer es wohl fahren würde? Aber das konnte ihm egal sein.
    »Greg? –«
    Er drehte sich um und blickte sie kalt an. »Was denn?«
    Sie biß sich auf die Lippen und wollte etwas sagen.
    »Nein«, sagte er, sie unterbrechend. Er zog den Zündschlüssel ab und stieß die Tür auf. »Komm!« sagte er. Er stieg aus, schloß die Tür und ging um den Wagen herum. Carrie war sitzen geblieben. »Komm schon, Baby«, sagte er mit drohendem Unterton.
    »Greg, bitte ...«
    Er zitterte bei der Anstrengung, den heftigen Wunsch zu unterdrücken, ihr Flüche entgegenzuschleudern, die Tür aufzureißen und sie bei den Haaren

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