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Magazine of Fantasy and Science Fiction 06 - Die Überlebenden

Magazine of Fantasy and Science Fiction 06 - Die Überlebenden

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 06 - Die Überlebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Seite des Notizbuches hin. »Wie Sie sehen können«, sagte er, »glaubte der Mann nicht, was wir ihm erzählten, und fiel tatsächlich am 22. Januar vom Dach; es ist schwieriger, sie zu überzeugen, wenn man ihnen nicht Einzelheiten geben kann, um nicht alle Trümpfe aus der Hand zu spielen.« Er stieß ein kurzes Lachen aus. »Er hätte uns doch lieber bezahlen sollen«, fuhr er fort. »Das wäre ihn viel billiger gekommen als ein gebrochenes Rückgrat.«
    »Wen, glauben Sie wohl, haben –?«
    »Hier ist ein anderer Fall«, fuhr Greg fort und drehte eine Seite um. »Das dürfte Sie interessieren. 12. Februar, nachmittags: Junge, 13, Name unbekannt, fällt in einen leeren Brunnenschacht, Beckenbruch. Wohnt am Darien Circle, usw. Hier können Sie die Einzelheiten sehen«, endete er und deutete auf die Seite. »Und hier ist der Ausschnitt aus der Zeitung. Wie Sie sehen, kamen seine Eltern gerade zurecht. Zuerst hatten sie sich geweigert, zu zahlen, hatten gedroht, die Polizei zu rufen, so wie Sie.« Er lächelte die Frau an. »Um ehrlich zu sein, sie warfen uns aus dem Haus«, fuhr er fort. »Aber am Nachmittag des 12., als ich sie zum letztenmal anrief, waren sie vor Angst ganz wahnsinnig. Ihr Sohn war verschwunden, und sie wußten nicht, wo er sein könnte – ich hatte natürlich den Brunnenschacht nicht erwähnt.«
    Um seinen Worten einen dramatischen Nachdruck zu verleihen, legte er eine künstliche Pause ein und genoß die Situation. »Ich bin dann zu ihnen in die Wohnung gegangen«, sagte er, »sie zahlten, und ich verriet ihnen, wo sich ihr Sohn befand.« Er deutete auf den Zeitungsausschnitt. »Er wurde gefunden, wie Sie sehen können – unten in dem Brunnenschacht, mit einem gebrochenen Beckenknochen.«
    »Glauben Sie wirklich –?«
    »– daß Sie mir all dies abkaufen?« beendete Greg ihren Gedanken. »Nicht ganz; niemand tut das beim erstenmal. Ich will Ihnen sagen, was Sie in diesem Augenblick denken. Sie denken, daß wir die Zeitungsausschnitte gesammelt haben, um uns diese kleinen Stories zusammenzubasteln. Von mir aus können Sie das ruhig denken, wenn Sie wollen –«, sein Gesichtsausdruck verhärtete sich, »– aber, wenn Sie es tun, dann werden Sie Mitte des Monats einen toten Sohn haben, darauf können Sie sich verlassen.«
    Er setzte ein fröhliches Lächeln auf. »Ich schätze, daß Sie keinen besonderen Spaß daran haben werden, zu hören, wie es passieren wird«, sagte er. Das Lächeln verschwand. »Und es wird passieren, Mrs. Wheeler, ob Sie es nun glauben oder nicht.«
    Die Frau, die noch zu benommen und erschreckt war, um ihres Mißtrauens völlig sicher zu sein, beobachtete, wie Greg sich Carrie zuwandte. »Nun?« sagte er.
    »Ich weiß nicht –«
    »Los, komm schon raus damit«, forderte er.
    Carrie biß sich auf die Lippen und versuchte, ihr Schluchzen zu unterdrücken.
    »Was haben Sie vor?« fragte die Frau.
    Greg wandte sich ihr mit einem Lächeln zu. »Wir wollen Ihnen unseren Standpunkt klarmachen«, antwortete er. Wieder blickte er Carrie an. »Nun?«
    Sie antwortete mit geschlossenen Augen und einer sehr leisen, schmerzverzerrten Stimme. »Vor der Tür zum Kinderzimmer liegt eine Matte«, sagte sie. »Sie werden darauf ausgleiten, während Sie das Baby im Arm halten.«
    Greg warf ihr einen freudig überraschten Blick zu; er hatte nicht gewußt, daß auch ein Baby im Hause war. Rasch blickte er wieder zu der Frau, während Carrie mit zitternder Stimme fortfuhr: »Unter dem Laufstall auf der Veranda befindet sich eine große schwarze Spinne. Sie wird das Baby beißen. Da ist –«
    »Möchten Sie diese Punkte gern nachprüfen, Mrs. Wheeler?« unterbrach Greg. Plötzlich haßte er sie wegen ihrer Langsamkeit, wegen ihres Zögerns, den Handel zu akzeptieren. »Oder sollen wir einfach wieder weggehen«, fügte er scharf hinzu, »und es geschehen lassen, daß das blaue Kabriolett Pauls Kopf auf der Straße mitschleift, bis sein Gehirn herausquillt?«
    Entsetzt starrte ihn die Frau an. Einen Augenblick lang fürchtete Greg, ihr zuviel erzählt zu haben, aber dann beruhigte er sich. Er hatte noch nicht zuviel verraten. »Ich schlage vor, wir gehen einmal nachschauen«, sagte er freundlich zu ihr. Die Frau wich vor ihm zurück, drehte sich um und lief auf die Terrassentür zu. »Ach, übrigens«, rief Greg ihr nach. Sie blieb stehen. »Dieser Hund da draußen wird versuchen, Ihren Sohn zu retten, aber es wird ihm nicht gelingen; das Auto wird auch ihn töten.«
    Die Frau starrte ihn

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