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Magazine of Fantasy and Science Fiction 07 - Musik aus dem All

Magazine of Fantasy and Science Fiction 07 - Musik aus dem All

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 07 - Musik aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Reststücken, die der Techniker von seinen Experimenten übriggelassen hatte, zu rück. Auch seine Arbeit kostete Zeit, und er fand die Aufgabe so schwierig, daß er Brandon sogar einmal anfuhr, als dieser ihn nach dem Fortgang der Arbeit fragte. Aber am Ende stellte er eine Art Lack her, die dem auf dem Original nicht unähnlich war.
    »Na also«, sagte Brandon. »Wir werden's schon schaffen.«
    Zusammen mit Professor Weltz studierten Brandon und der Techniker das Bild der Violine. Sie stellten fest, daß auch das sogenannte Griffbrett fehlte, und Brandon mußte ein weiteres Holzstück opfern, damit auch dieses vom Techniker geschnitzt werden konnte. Da der Violinspieler mit dem Arm einen Teil des Instruments verdeckte, ließ sich nicht genau erkennen, ob noch etwas fehlte. An dem einen Ende der Violine befestigte der geschickte Techniker eine Leiste, an der die Saiten angebracht werden sollten. Der Stoff, aus dem die Saiten bestanden, war das schwierigste Problem. Professor Weltz löste es nach einem eingehenden Studium der Bedeutung des Wortes Saite. Er schlug vor, eine Faser zu benutzen, von der Brandon noch nie gehört hatte.
    Brandon bestellte diese Faser meterweise. Der Techniker schnitt passende Längen ab und befestigte sie an der Violine. Brandon streckte einen Finger aus und zog an der Saite. Die Violine gab einen weichen Laut von sich.
    »Wir haben es geschafft!« jauchzte Brandon.
    Professor Weltz demonstrierte den Gebrauch der an der einen Seite herausstehenden Dübel, mit denen man die Saiten stimmte. Er zeigte Brandon, wie er die Finger richtig auf die Saiten legen mußte und wie dies den Klang des Instruments veränderte. Nach einer Woche konnte Brandon eine einfache Melodie spielen, die man sogar erkannte. Nach zwei Wochen hatte er eine noch größere Fingerfertigkeit erreicht.
    »Und jetzt zu diesem Stab, den der Spieler in der anderen Hand hält«, sagte Professor Weltz.
    »Ach, lassen wir doch den Stab«, meinte Brandon. »Ich mache auch ohne ihn Musik. Was kann man von einem Musikinstrument mehr erwarten?«
    Morrison kam, bewunderte und ging mit hochgezogenen Schultern davon, nachdem ihn Brandon durch seine Holzsammlung geführt hatte. Brandon überschlug sich fast vor Schadenfreude. Und dann kam die zweite Schiffsladung von Partu. Darunter befand sich ein geschnitzter Kasten, in dessen Deckel ein perfektes Abbild einer Violine geschnitzt war.
    »Verdammt!« murmelte Brandon.
    Er konnte sich vorstellen, wie der alte Thor Peterson über seine Arbeitsbank gebeugt saß, aus der Erinnerung heraus schnitzte, in der Gewißheit, daß er der einzige Mann im Universum war, der mit Holz zu arbeiten vermochte. Brandon sprang auf die Füße und ging unruhig in seinem Büro auf und ab. Er kehrte zum Tisch zurück und blickte auf seinen Terminkalender. Dann rief er Parker.
    »Wir fahren nach Beloman.«
    Der sonst so gelassene Parker war erstaunt. »Schon wie der?«
    »Treffen Sie alle Vorbereitungen«, befahl Brandon. »Übermorgen können wir starten.«
     
    Wieder landeten sie bei strömendem Regen in Beloman City und tauchten kurz darauf in das warme, freundliche Sonnenlicht der anderen Wetterhälfte. Unter ihnen wiegten sich die reifen Ährenfelder im Wind. Unruhig blickte Brandon nach allen Seiten, um nach dem Weg zu suchen. Sie überflogen den Fluß und landeten wieder inmitten des Bauerngehöfts. Brandon sprang hinaus und Parker folgte ihm vorsichtig mit der Violine.
    »Der Baum ist weg«, rief Parker.
    »Er sagte, er würde ihn bald benutzen«, antwortete Brandon.
    Sie gingen direkt auf die Werkstatt zu, und Brandon hatte schon eine Hand auf dem Türgriff, als ein Ruf ihn innehalten ließ. Die junge Frau, die sie schon bei ihrem ersten Besuch gesehen hatten, eilte auf sie zu.
    »Was wünschen Sie?« fragte sie.
    »Wir möchten Mr. Peterson sprechen«, sagte Brandon.
    »Es tut mir leid. Vater ist tot. Er ist vor einem Monat gestorben.«
    Brandon blieb wie erstarrt stehen. »Es tut mir leid«, wieder holte die Frau.
    »Mir tut es auch leid«, entgegnete Brandon.
    Sie drehten sich um und schritten langsam zurück zum Luftwagen. Dann flogen sie davon.
    Brandon berührte Parkers Arm. »Lassen Sie uns dort irgendwo landen«, sagte er. »Ich möchte nachdenken.«
    Parker landete auf einer großen Wiese in der Nähe der tiefen Schlucht des Flusses. Brandon hielt die Violine unter dem Arm und ging zum Rand des Felsens, von wo aus er auf das tosende, wilde Wasser hinuntersehen konnte. Er setzte sich

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