Magazine of Fantasy and Science Fiction 07 - Musik aus dem All
der Dolmetscher gingen ins Café, und dort setzte Jimsy die folgende Botschaft auf:
Bitte an Reuter zur weitesten Verbreitung stop Mr. James Carew der britische Archäologe gab heute in Stheno bekannt daß einer seiner Arbeiter M. Papastavros in Stein verwandelt wurde nachdem er Medusenaugen in Ausgrabungsstätte Südspitze Phorkos entdeckte stop Freigelegte Gruft enthält viele versteinerte menschliche Figuren stop Augen in sicherer Verwahrung stop Ausführlicher Bericht folgt stop Georgopoulos Presseagent Stheno.
»Da«, sagte Jimsy. »Schicken Sie das morgen mit dem Boot weg, und wenn wir am Samstag nicht in jeder Zeitung in ganz Europa und Amerika erwähnt werden, dann will ich zu Stein werden.«
Die Botschaft wurde abgeschickt, aber Jimsy stand weder am Sonnabend noch an irgendeinem anderen Tag in den Schlagzeilen. Er hatte etwas übersehen, nämlich, daß Dr. Makkas am gleichen Tag, an dem er das Lager verlassen hatte, mit dem Schiff nach Santorin gefahren war und inzwischen in Athen weilte. Und Dr. Makkas hatte auf seiner Heimreise viel Zeit, um seinen Gedanken nachzuhängen. Daß er keinen Teil an der Gorgonengeschichte haben wollte noch konnte, war eigentlich kein Grund, daß er nicht wenigstens am Ruhm mitzehren sollte, die Gruft und die Figuren, die sie enthielt, entdeckt zu haben. Sie waren dort und konnten besichtigt werden; sie waren sensationell genug, um die wildesten Träume eines Ausgrabers zu befriedigen. Jimsy hatte ihn nicht aufgefordert, die Sache geheimzuhalten. Er war ein qualifizierter Archäologe, was Jimsy nicht von sich behaupten konnte, und sein Wort würde akzeptiert werden.
Nach seiner Ankunft in Athen ging Makkas direkt zur Nachrichtenagentur Reuter. Die Folge davon war, daß bereits drei Tage vor Eintreffen von Jimsys Nachricht sämtliche Zeitungen Europas und Amerikas davon in Kenntnis gesetzt waren, daß Dr. Makkas vom Archäologischen Institut in Athen, zusammen mit seinem Partner, Mr. James Carew, eine prähistorische Grabstätte auf Phorkos entdeckt hatte, die naturalistische Steinfiguren unbekannten Datums enthielt, deren Schönheit die Schöpfungen von Phidias, Michelangelo oder Canova bei weitem übertraf. Die mehr populären Zeitungen nahmen von diesem Punkt der Nachricht keine Notiz – die ernsthafteren druckten es mit allen Einzelheiten und baten archäologische Experten, einen Kommentar darüber zu bringen, ohne die Figuren gesehen zu haben. Ein oder zwei schlugen ihren Herausgebern vor, sie nach Phorkos zu schicken.
Demgemäß wurde Jimsys eigenes Telegramm, das mehrere Tage später eintraf, als eine Zeitungsente betrachtet. Irgend jemand leistete sich einen Spaß mit einem gewissen Mr. James Carew. Mit zwei Ausnahmen kümmerte sich niemand darum. Diese Ausnahmen waren The Times und der Daily Hooter . The Times schickte die Nachricht an Mr. Bernard Darwin weiter, der einen Leitartikel darüber schrieb, und zwar einen sehr amüsanten, in dem er sich darüber ausließ, welche der vielen klassischen Metamorphosen wohl als nächste auftauchen würde. Der Hooter jedoch nahm die Sache ernster, dort entschloß man sich, der Angelegenheit nachzugehen; denn wenn gleich sich die Leser vielleicht nicht zu stark dafür interessierten, so wäre es doch angenehm, als erster am Ort des Geschehens zu sein, falls etwas dahintersteckte. Vierundzwanzig Stunden später flogen Professor Digges und Charlie Grubb, der humorvolle Geschichtenschreiber der Zeitung, nach Athen, von wo aus sie sich auf den Weg nach Stheno machen sollten, um mit Mr. Georgopoulos, dem Presseagenten, Kontakt aufzunehmen.
Jimsy hatte sich entschlossen, so lange in Stheno zu bleiben, bis seine Nachricht die ganze Welt in Erstaunen gesetzt haben würde. Er war ganz sicher, daß ihn die Reporter mit Helikoptern aufsuchen würden. Es wäre nicht gut, wenn er bei der Ankunft der Flugzeuge nicht zu Hause sein würde. Inzwischen aber hoffte er, die Nachricht durch das einzige Radio auf der Insel zu hören, das an dem Lieblingsaufenthalt des Bürgermeisters, dem Café, aufgestellt war. Jimsys erste Pflicht bestand natürlich darin, den alten Mann in der Burg zu besuchen, den legalen Besitzer dessen, was Jimsy in dem Tabaksbeutel aufbewahrte. Er fand den alten Mann in bester Stimmung. Zuerst hatte die Freude über die Ankündigung des Bürgermeisters, daß seine Rationen verdoppelt würden, den Vorrang gehabt. Eine Mahlzeit auf dem Teller ist schon zwei Augen in einem Tabaksbeutel wert. Aber jetzt, da er seine
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