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Magazine of Fantasy and Science Fiction 09 - Die Kristallwelt

Magazine of Fantasy and Science Fiction 09 - Die Kristallwelt

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 09 - Die Kristallwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Das Clubhaus konnte mit jedem anderen konkurrieren. Es besaß Tennis-Plätze und einen Golf-Platz. Das Kino zeigte jeden Abend die neuesten Filme, und die Bar war gut eingerichtet – nichts fehlte.
    In der ersten Zeit grübelte ich viel nach, aber nach und nach machte ich mich an meine Arbeit als Historiker. Aus dem, was ich gehört hatte, ersah ich, daß ich lange Zeit in Carson Electronics sein würde; deshalb hielt ich es für besser, meine Gehirnzellen zu strapazieren.
    Die Anlage war nicht außergewöhnlich groß, wenigstens nicht die Abteilung, die sich mit dem Amerikanischen Projekt befaßte. Dies hier war eigentlich nur ein Punkt, an dem alles zusammengefaßt wurde – das viele Geld wurde draußen für die anthropologische Übersicht ausgegeben. Die Ausrichtungsmaschine sollte in einen kleinen Satelliten eingebaut werden und, obgleich sie kompliziert war, war sie doch nicht allzu umfangreich. Nichts an diesem Plan erinnerte an die ungeheure Größe des alten Manhattan-Projekts, und das war natürlich, was die Sicherheit und die Geheimhaltung betraf, eine große Hilfe.
    Ich sprach mit allen, die an dem Projekt mitarbeiteten. Da waren einmal die Anthropologen, die das Material, das von draußen hereinkam, verarbeiteten. All diese Daten waren schon einmal ausgesiebt worden, so daß nicht mehr so viel übrigblieb, wie man hätte denken können. Mit Hilfe der Mathematiker wurden die Daten in Kodes umgewandelt, die die Elektroniker der Maschine eingeben konnten.
    Der eine Ingenieur gestand, daß er nie zuvor in seinem Leben derartig verrückte Programme entworfen hätte. »Sehen Sie«, sagte er und drehte einen Oszillographen an. Auf dem Schirm erschien eine grüne Wellenform, die aussah, als hätte Picasso sie entworfen, als er betrunken war.
    »Das ist nur die Basis«, sagte er. »Ich muß noch eine Menge darauf programmieren, bevor wir fertig sind.«
    An dem Projekt arbeiteten Psychologen und Neurologen mit, die das ganze Unternehmen von allen Seiten sorgfältig prüften, um sicherzustellen, daß nur die Mitarbeiter, die dazu geeignet waren, eingestellt wurden. Ein Mann, den ich nicht zu Gesicht bekam, war Harrod, das Genie, der dies alles begonnen hatte.
    Er hatte sich mit einem Rasiermesser die Kehle durchgeschnitten, direkt bevor das Unternehmen anlief.
    Geleitet wurde das Projekt von Dr. Paul Harden, der Psychologe und Neurologe zugleich war. Als Historiker des Projektes freundete ich mich mit ihm ein wenig an, und er sich mit mir; er blickte weit in die Zukunft, und er hatte ein feines Gefühl für Publicity. Er erklärte mir in allen Einzelheiten, wozu das Projekt dienen sollte, einschließlich einer Menge Dinge, über die sich Jack nur sehr vage geäußert hatte.
    »Wir greifen nicht in den freien Willen ein oder so etwas Ähnliches«, sagte er. »Aber wir reformieren die Menschheit im amerikanischen Sinne. Der Russe, der jetzt ein Bösewicht ist, wird auch dann noch ein Bösewicht sein, wenn wir es geschafft haben; aber er wird eben ein amerikanischer Bösewicht sein.«
    »Das ist etwas, was ich nicht ganz verstehe«, sagte ich. »Sie sagten, daß Sie die politischen Überzeugungen der Menschen nicht eigentlich verändern, aber zur gleichen Zeit behaupten Sie, daß die Politik der Menschen sich ändern wird. Ist da nicht ein Widerspruch?«
    »Sehen Sie es doch einmal von dieser Seite: ein Italiener hat italienische Denkgewohnheiten, die in ihm durch die italienische Umgebung erzeugt wurden. Wenn er aber nach Amerika auswandert, nimmt er langsam amerikanische Denkgewohnheiten an – viel schneller, wenn er noch jung ist. Er ist derselbe Mann, aber seine Gedanken werden nach außen hin durch verschiedene Handlungen ausgedrückt. Bei einem Kampf etwa wird er dazu neigen, eher seine Fäuste zu gebrauchen als ein Messer, denn der Faustkampf ist eine amerikanische Art der Aggressivität.
    Er amerikanisiert sich nicht völlig, denn die Gewohnheiten des alten Landes verblassen nur schwer, aber seine Kinder sind die reinsten Amerikaner. Das gleiche würde umgekehrt geschehen, wenn ein Amerikaner nach Italien ginge.
    Was wir mit dieser Maschine tun, ist eine Art aufgezwungenen Trainings oder aufgezwungener Anpassung. Die amerikanische Denkweise wird allen Gehirnen eingeprägt sein, denn das bedeutet, daß die Menschen in jeder gegebenen Situation dazu neigen werden, auf amerikanische Art zu reagieren. Sie werden ihre politischen Meinungen durch demokratische Wahl äußern, anstatt Bomben zu werfen; die

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