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Magazine of Fantasy and Science Fiction 10 - Wanderer durch Zeit und Raum

Magazine of Fantasy and Science Fiction 10 - Wanderer durch Zeit und Raum

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 10 - Wanderer durch Zeit und Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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wollen? Irgend etwas sehr Wichtiges, Unaufschiebbares?
    Er versuchte sich zu konzentrieren, aber es gelang ihm nicht mehr, denn genau in diesem Augenblick fand er ihre Fährte. Der Geruch verwirrte seine Sinne.
    Sie verschwand in den Büschen am Ufer.
    Er folgte ihr laut kläffend, und die Zunge hing ihm dabei zum Halse heraus. Seine Hinterhufe zerfetzten das Gras, und dann sah er ihre spitzen Ohren. Sie wartete auf ihn.
    Nebenan waren Nina und Collins.
    Es hatte nie einen wirklichen Unterschied zwischen ihnen allen gegeben.
     

Grüße an die Toten
     
Willard Marsh
     
     
    Sobald die Schmerzen begannen, erwachte er. Es war immer die linke Seite. Seit Jahren schon hatte er allen Anstrengungen aus dem Weg gehen müssen. Obwohl er kaum vierzig Jahre alt war, erweckte er den Eindruck eines kranken und früh gealterten Mannes.
    Vorsichtig legte er sich auf die andere Seite.
    Außer ihm lagen noch fünf andere im selben Krankenzimmer. Seine Niere schmerzte; wie fast immer. Das Licht war abgedunkelt worden. Zwei der Patienten schliefen schon und schnarchten. Ein anderer las, aber ihm fielen schon fast die Augen zu. Aus dem Lautsprecher kam leise Musik. Nicht mehr lange, dann kam der Nachtpfleger und holte die Bettschüsseln.
    Phillip war froh daß heute die Entscheidung gefallen war. Morgen würden sie ihn operieren. Er konnte sich keine rechte Vorstellung von dem machen, was geschehen würde. Wie kamen überhaupt Steine in die Nieren eines Mannes?
    In seiner Brust klopfte das Herz, und es wollte sich nicht beruhigen. Wie ein gefangenes Tier in einem Käfig, dachte Phillip, und er ahnte nicht, wie nahe der Vergleich der Wirklichkeit kam. Aber er ahnte, daß es eines Tages aussetzen würde. Eigentlich rechnete er immer damit, aber bisher war es immer gut gegangen. Es würde auch diese Nacht vor der Operation gut gehen.
    Langsam verstrich die Zeit. Die anderen schliefen schon, als er die Schritte des Nachtpflegers hörte, die sich dem Zimmer näherten. Er war erleichtert, denn jede Abwechslung konnte nur gut tun. Herb war ihm schon ein Vertrauter, und er freute sich, ihn zu sehen. Sicher, ein etwas merkwürdiger, stiller Mensch mit einem rätselhaften Gesichtsausdruck, aber doch ein Mensch, mit dem man reden konnte.
    Er kam zur Tür herein, setzte ein Tablett auf den kleinen Tisch neben Phillips Bett und sagte:
    »Nun, wie geht es heute abend, Mr. DeWitt?«
    »Nicht schlechter als sonst, danke.«
    Herb schaltete die Bettlampe ein. Sein häßliches Gesicht schwebte dicht über dem Phillips. Es war, als suche er die Antwort auf eine unausgesprochene Frage. Herb war groß und breitschultrig gebaut.
    »Das wird Ihnen einen guten Schlaf verschaffen.« Er bereitete die Injektion sorgfältig vor, zerbrach die Ampulle, füllte den Kolben der Spritze und drückte die Luft aus. »Welcher Arm soll es denn sein?«
    »Spielt keine Rolle.«
    Phillip spürte die Kälte des verdunstenden Alkohols, mit dem Herb die Stelle säuberte. Der Schmerz war kurz und scharf. Dann nahm sich Herb einen Stuhl und setzte sich neben sein Bett, um in aller Ruhe eine Zigarette zu rauchen. Er war unverheiratet, hatte Phillip herausgefunden; genau wie er. An die fünfzig Jahre mochte er alt sein, und die meiste Zeit seines Lebens hatte er hier im Krankenhaus zugebracht. Keine stolze Karriere, hätte man sagen können, aber sicherlich ein geruhsames und nicht anstrengendes Leben. Soweit Phillip wußte, hatte Herb auch einige Steckenpferde, die ihm jedoch kaum Geld einbrachten.
    »Na, alles klar für morgen früh?« fragte Herb. Phillip lächelte.
    »Allerdings, aber ich muß gestehen, daß ich mir einige Sorgen mache. Ich habe ein schwaches Herz.«
    »Ich weiß, Mr. DeWitt. Ich habe Ihr Kardiogramm gesehen.«
    Phillip wartete. Als Herb nichts weiter sagte, fragte er:
    »Nun, was denken Sie?«
    Es dauerte eine Weile, ehe Herb sprach:
    »Ich würde mir an Ihrer Stelle keine Sorgen machen. Wenigstens bekommen Sie einen ausgezeichneten Anästhesisten. Bei Dr. Abrahams werden Sie nichts spüren.«
    Die Versicherung kam ein wenig zu spät. In diesem Stadium war Phillip nicht mehr an wahrheitsgetreuen Antworten interessiert. Als Herb wieder sprach, hatte er das Thema gewechselt.
    »Erinnern Sie sich noch an das Mädchen, von dem ich Ihnen vor einigen Abenden erzählte, Mr. DeWitt?«
    »Welches Mädchen ...? O ja, ich erinnere mich. Was ist mit ihr?«
    »Wissen Sie noch, wie sie hieß?«
    »Milly.«
    »Nein, Myra!« Herb buchstabierte, als sei es schrecklich

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