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Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad

Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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erschien auf dem Radarschirm ein zweites Geschoß. Es näherte sich.
    Wenn zwei von ihnen da waren, dann auch noch mehr. Ganz klar, daß der Mann dort unten sich schützte. Wenn er schon einen Patrouillenkreuzer gekapert hatte, dann setzte er auch sämtliche an Bord befindlichen Fernraketen ein. Sie würden auf einen entsprechenden Impuls hin die fliehende ENDOR verfolgen, einholen und vernichten.
    Unten war ein Ozean. Die Wolkendecke riß auf und gab den Blick auf eine dreieckige Insel frei.
    »Da – noch eine Rakete«, wisperte Carol verzweifelt. »Was nun?«
    Kilmer befeuchtete seine Lippen.
    »Auf dem Planeten ist nur ein einziger Mensch. Er will die ENDOR haben, um notfalls mit ihr verschwinden zu können. Wir geben vor, keinen Verdacht geschöpft zu haben, aber ich bestehe darauf, das Schiff nur seinem rechtmäßigen Eigentümer übergeben zu dürfen. So gewinnen wir Zeit. Aber sollte es mir möglich sein, dann werde ich den Mann töten wer immer es auch ist. Er ist ein Mörder, ein Pirat, ein Verbrecher ...«
    Carol stieß einen Schrei aus. Madison versuchte, sie zu beruhigen.
    »Madison«, sagte Kilmer. »Sie und Carol verstecken sich. Wenn wirklich jemand an Bord kommen sollte, dann wehren Sie sich. Schießen Sie auf jeden, der sich Ihnen nähert. Vielleicht wird es nicht nötig sein, wenn ich vorher Erfolg habe.«
    Die Insel war größer geworden.
    Kilmer erkannte das Lande-Areal an den ausgeschmolzenen Kratern und verbrannten Bäumen. Etwas davon entfernt, direkt am Ufer des Meeres, stand ein langgestrecktes, flaches Haus.
    Die Landeraketen donnerten. Auf Bündeln flammender Energie sank die ENDOR langsam herab und setzte sicher auf dem Boden auf. Sie schwankte noch ein wenig, dann verstummten die Motoren.
    Sie war gelandet.
    Kilmer sagte entschlossen:
    »Ich gehe jetzt. Carol, es tut mir leid, daß ich Sie mitgenommen habe. Um ehrlich zu sein – ich wollte, daß Sie so lange wie möglich in meiner Nähe weilten. Das war ein Fehler. Ich brachte Sie und Ihren Vater in eine verdammt gefährliche Lage. Noch aber haben wir eine Chance. Denken Sie daran, was ich Ihnen sagte.«
    Carol trat auf Kilmer zu und küßte ihn. Dann gab sie ihm den Weg frei. Kilmer zögerte eine Sekunde, dann trat er in die Schleuse. Draußen schloß er die Luke hinter sich. Der Geruch verbrannter Erde hing in der Luft, und von den nahen Hügeln kroch der Rauch der Bremsraketen in die Ebene herab. Es war heiß und stickig.
    Ehe Kilmer sich umsehen konnte, fiel plötzlich von oben ein Netz über ihn, zog sich zusammen und umschloß ihn so eng, daß er nicht einmal mehr den Strahler aus der Tasche ziehen konnte. Zwei Lipos kamen herbei, packten ihn und trugen ihn zu dem Haus am Meer.
     
    »Sie finden es nicht amüsant?«
    Er saß in einem bequemen Sessel, Kilmer gegenüber. Auf dem Tisch lag Kilmers Strahler. Daneben standen die Gläser mit dem leicht gefärbten Schnaps. Der Mann war älter als Kilmer und tadellos gekleidet. Zweifellos stammte die Kleidung von der Erde, aber es war Kilmer nicht ganz klar, warum sich ein Mensch so sorgfältig anzog, wenn er allein auf einem Planeten wohnte und keine Rücksichten zu nehmen brauchte. Auf der anderen Seite konnte man nicht gut erwarten, daß ein mehrfacher Mörder und der Erfinder einer so wirksamen Methode, Roboter in Mörder zu verwandeln, ein gewöhnlicher Mensch war.
    »Sie finden es also wirklich nicht amüsant?« vergewisserte sich der Mann noch einmal. Es klang etwas enttäuscht.
    »Nein«, erwiderte Kilmer und schüttelte den Kopf. »Nicht ein bißchen.«
    Die Lipos hatten ihn ins Haus gebracht, als sei er ein Fisch, der ihnen ins Netz gegangen war. Der Mann hatte einen kurzen Befehl gegeben und die Lipos hatten das Netz auseinandergerollt. Ehe Kilmer sich bewegen konnte, hatten sie ihm den Strahler abgenommen. Der Fremde hatte gelacht, ihm einen Platz und den Schnaps angeboten.
    »Ich gebe zu, daß meine Methode Ihnen ungewöhnlich erscheinen mag«, sagte der Mann von der Insel, »aber Sie müssen verstehen, daß es hier recht langweilig ist. Ich lebe allein hier mit vier Lipos, da freut man sich über jede Abwechslung.«
    »Die Geschmäcker sind verschieden«, stellte Kilmer trocken fest.
    »Schade. Übrigens – die Lipos haben Ihnen den Strahler weggenommen. Da liegt er auf dem Tisch. Warum nehmen Sie ihn nicht?«
    »Danke.«
    Der Fremde war enttäuscht. Er hob ein wenig seine Hand. Die Tischplatte schien sich zu kräuseln, wie ein See im Wind, und dann war der Strahler

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