Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos
abgegeben hätten, erhielten in Wirklichkeit nicht die geringste Chance, sich zu bessern.
Das Bild auf dem Schirm veränderte sich. Die Kamera vollführte eine Schwenkung und zeigte nun den Ausschnitt des Universums, auf den der Bug des Schiffes wies. Tief im Innern wurde das Summen des Mannschenn-Antriebs hörbar. Bald würde man im Hyperraum sein.
Noch aber sah man auf dem Schirm die schwarze Ewigkeit des gewaltigen Abgrunds, über den das Schiff springen wollte. Millionen von Lichtjahren entfernt schimmerten schwache Lichtpunkte und milchigweiße Flecke.
Einer dieser Lichtpunkte mußte die Galaxis sein, auf den der Bug des Schiffes gerichtet war.
Clavering saß auf dem Bett und starrte in die Unendlichkeit, die vor ihm lag. Er war gelaufen, soweit er konnte, bis zu den Planeten am Rande der Milchstraße, bis an den Rand der Ewigkeit.
Aber er war nicht zu halten gewesen.
Er setzte seine Flucht fort – in die Ewigkeit ...
Die Macht der Bombe
(Judas Bomb)
Kit Reed
In jenen Tagen, in denen die Jungens regierten, hatte Washington eine Bombe. Die Hypos fanden es heraus, weil einer von den Judas übermütig wurde und in das Gebiet der Hypos eindrang. Dort wurde er geschnappt. Little Easter, der zu Franko gehörte, nahm sich seiner an. Er brachte ihn zum Sprechen.
Die Hypos sollten sich in acht nehmen, sagte der Juda aus, denn Washington hätte nun eine Bombe. Die Judas hätten sie. Und wenn die Hypos nicht ...
Er kam nicht weiter, denn Little Easter verlor die Geduld. Später ging er dann zu Franko und berichtete ihm, was er in Erfahrung gebracht hatte.
Die Hypos beriefen den Kriegsrat ein.
Sie kamen von Buffalo und Philadelphia, sie kamen von überallher, parkten ihre Gleiter im verfallenen Rockefeller Center, setzten sich zusammen und begannen Pläne zu schmieden. Früher waren noch mächtige Passagierflugzeuge über die Städte dahingezogen, heute war alles still und wie ausgestorben. Nicht nur hier, sondern überall in der Welt.
Sie trugen silbern gefärbte Jacken. Daran erkannte man sie, die Hypos. Sie sprachen über die Bombe.
»Was werden sie mit ihr anfangen?« fragte Franko.
Netta Rampo war groß und stark. Sie kam aus Trenton, wo sie die Hypos anführte. Mit beiden Händen machte sie eine bezeichnende Geste.
»Das werden sie mit ihr anfangen«, sagte sie.
»Das glaubst du doch selbst nicht. Niemals werden sie die Bombe auf uns werfen, niemals! Wir sind längst nicht so gefährlich für sie wie die Genossen. Sie werden einen Weg finden, sie bei ihnen abzuwerfen. Und dann ...« Franko hob die Faust und ließ sie heruntersausen. »Egal, wo sie die Bombe werfen, wenn es passiert, sind wir alle erledigt. Es wird der letzte Krieg sein. Von überallher werden sie kommen, die Bomben. Von Kiew, Leningrad und Peking. Es wird das endgültige Ende sein.«
Billy, der auf seinen Ellenbogen lag, wälzte sich herum.
»So?« machte er höhnisch.
»Wir müssen sie davon abhalten«, fuhr Franko fort und zupfte seine Jacke zurecht. Zwanzig Augenpaare beobachteten jede seiner Bewegungen. In keinem war Wärme oder Zustimmung, nur eisige Kälte. »Wir müssen eine Bombe haben. Wir müssen die Bombe haben!«
Sie berieten die ganze Nacht und gelangten zu dem Ergebnis, daß einer von ihnen versuchen sollte, die Bombe zu stehlen.
Franko sagte:
»Wir müssen endlich entscheiden, wer von uns geht. Netta kommt nicht in Frage, weil sie ein Mädchen ist.«
»Hol' dich der Teufel«, knurrte Netta wütend.
»Einer von uns Jungens muß gehen. Jemand, dessen Zeit ohnehin bald vorbei ist. Mir ist es egal, wer sich meldet ...«
»Ich.«
Eine große Gestalt erhob sich.
»Du nicht, Johnny Fairhead«, sagte Franko und zog ihn auf den Boden zurück.
Johnny war größer und kräftiger als Netta. Er hatte Muskeln wie ein Bulle, schwarze Augen und ein häßliches Gesicht. Das blonde Haar fiel ihm bis auf die Schultern.
»Ich gehe«, sagte er und stand wieder auf. »Ich hole euch die Bombe.«
Er stieg in seinen Gleiter und verschwand in der Dämmerung.
Ohne eine Waffe oder einen bestimmten Plan flog er in Richtung Washington. Als es heller wurde, erschien ihm der Weiterflug zu gefährlich. Er landete in einer unbewohnten Gegend in dem verlassenen Ort Jersey Turnpike und betrat das einzige Hotel vorsichtig durch eine zersplitterte Glastür. Zuerst durchsuchte er das Gebäude, dann erst suchte er sich eine geschützte Ecke, um dort den Tag zu verbringen. Er schlief. Alles blieb ruhig, nur manchmal summte ein
Weitere Kostenlose Bücher