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Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos

Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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er ihr Gesicht.
    Er grinste voller Verachtung, denn Netta war nicht gerade eine Schönheit. Er winkte ab. Aber ehe Netta etwas sagen konnte, schoß Johnny aus den Büschen hervor, packte den Juda beim Kragen und zerrte ihn in die Büsche. Netta entsann sich des verächtlichen Blicks und trat mit dem Fuß nach ihm.
    »Immer mit der Ruhe«, warnte Johnny, »sonst bekommen wir nichts aus ihm heraus.« Sie nickte stumm und hockte sich neben ihn. Der Juda lag vor ihnen am Boden. »Bist du immer so schnell mit dem Messer?«
    »Pah.«
    »Gut, lassen wir das Thema. Wo ist die Bombe?« Keine Antwort.
    Johnny nahm das rechte Ohr des Gefangenen und drehte es einmal herum. Netta schlug ihm die flache Hand ins Gesicht. Aber erst nach einigen härteren Faustschlägen stöhnte der Juda: »Hört auf, dann will ich es euch sagen.«
    »Nun?«
    »Wir haben die Bombe von Daddy-O.« Johnny sah Netta fragend an, dann versetzte er dem Juda einen Schlag in den Nacken. »Ich spreche die Wahrheit, Daddy-O gab uns die Bombe. Mit dieser Bombe sind wir die Herren, damit ihr es nur wißt.«
    »Wo ist die Bombe, das will ich wissen.«
    »Such sie doch!«
    Nach einer Weile plauderte er alles aus. Die Bombe befand sich mitten im Gebiet der Judas, in Washington. Und zwar am sichersten Platz, den man sich denken konnte: im Washingtoner Mausoleum.
    In der Spitze.
    Johnny schlug abermals zu, und der Juda berichtete, daß die Bombe für die Genossen bestimmt sei, daß aber die Hypos, die Dragons und die Bishops anschließend an die Reihe kamen. Denn es gäbe nicht nur diese eine Bombe, behauptete er weiter. Wo sie herstamme, da gäbe es auch noch andere.
    Johnny und Netta fragten ihn, wie er das meine.
    Sie töteten ihn und deckten die Leiche mit Zweigen zu. Netta verwandelte sich in ein Judamädchen und Johnny in einen Juda. Sie schliefen die Nacht über und stiegen erst am Morgen wieder in die Gleiter. Es blieb ihnen viel Zeit. Vor Einbruch der Dunkelheit hatte es wenig Zweck, in Washington einzudringen. Sie verbrachten den Tag in Wilmington und brachten durch geschickte Fragerei alles heraus, was sie wissen wollten. Jeder wußte von der Bombe und sprach mit Stolz darüber. In den Stolz aber mischte sich auch Furcht. Jeder hatte Angst vor dem »großen Knall«. Und wenn das Thema brenzlig wurde, sagte jeder: man müsse Daddy-O fragen, der wüßte alles.
    Weil es nichts Besseres zu tun gab, suchte Johnny Streit. Er verprügelte einen Juda, der sich nur schwach wehrte. Später aßen sie in Hyattsville in einer kleinen Wirtschaft. Als sie fertig waren, standen sie auf und wollten das Lokal verlassen. Der Wirt, ein Square, kam hinter ihnen her.
    »Wollt ihr nicht bezahlen?«
    Johnny trat kräftig in den Musikautomaten.
    »Bezahlen? Bist du verrückt geworden? Sei froh, daß du nicht die Musikbox bist – das ist Bezahlung genug.«
    Der Square sah ihnen nach, gab aber keinen Kommentar. Johnny registrierte, daß in seinem Blick keine Furcht war. Er griff sich noch ein Sandwich und trat mit Netta auf die Straße.
    »Der Kerl war für einen Square ziemlich tapfer«, sagte Netta.
    »Das liegt an den Judas. Die nehmen sich nichts heraus. Deshalb brauchen sie wohl auch die Bombe, um anderen Respekt beizubringen.«
    »Sie werden die Bombe nicht mehr lange haben.«
    »Soweit ich das jetzt beurteilen kann, sind sie ohne Bombe völlig hilflos.«
    »Sie sind dann den Hypos ausgeliefert«, sagte Netta. »Oder jemand anderem.«
    Johnny nickte und machte ein unsicheres Gesicht.
    »Ich bin gespannt, was Franko dazu sagen wird. Ihm ist es neu, daß die Judas so verweichlicht sind.«
    Es war schon fast dunkel, als sie Washington erreichten und auf dem Platz vor dem Denkmal landeten. Der Turm aus Stein ragte hoch hinauf in den dämmerigen Himmel.
    Johnny legte sich ins Gras.
    »Es ist besser, wenn wir hier warten, bis es ganz dunkel geworden ist.«
    »Ja«, stimmte Netta ihm zu und legte sich neben ihn.
    »Die Gleiter stehen gut so. Wir können sie schnell erreichen und mit der Bombe fliehen, wenn wir sie haben. Sollte mir etwas zustoßen, mußt du sie allein wegbringen.«
    »Ich fliehe erst dann, wenn ich dir nicht mehr helfen kann.«
    »Du fliehst dann, wenn ich es dir befehle. Die Bombe ist wichtiger als ich. Franko braucht die Bombe.«
    »Er scheint sie wirklich sehr nötig zu haben.«
    Johnny starrte in Richtung des Denkmals.
    »Ich möchte wissen, ob jemand drin ist.«
    »Vielleicht einige Judas, die aufpassen. Wird ein hübscher Kampf werden.«
    »Du hältst dich da

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