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Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos

Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Gleiter über den toten Ort dahin.
    Draußen lag New Jersey mit seinen anderen Ortschaften. Dort lebten die Squares unter der Aufsicht der Hypos. Die Hypos waren schnell mit dem Messer bei der Hand. Die Squares wußten das und verhielten sich entsprechend. Sie taten alles, was die viel mächtigeren Hypos wollten.
    Als Johnny erwachte, geschah es nicht von ungefähr. Er hatte etwas gehört. Mit einem Satz war er auf den Füßen, und seine Hände umspannten eine Kehle. Dann erst sah er, wen er da erwischt hatte. Sein Griff lockerte sich.
    »Oh – du bist es?«
    »Ich bin gekommen, um dir zu helfen.«
    Es war Netta Rampo. Mit einer blitzschnellen Bewegung streifte sie seine Hände von ihrem Hals. Er holte aus, um sie zu schlagen.
    »Einen Augenblick noch, Johnny. Hast du einen Plan?«
    Er ließ die Hand wieder sinken und trat mit dem Fuß nach einem Stück Glas, das auf dem Boden lag.
    »Also nicht.« Sie nickte befriedigt. »Aber ich habe einen. Wir gehen über die Grenze und schnappen uns einen von den Judas. Vielleicht gebe ich vor, ein Juda zu sein, der hinter einem Boy her ist. Sicher fällt er darauf 'rein, dann schnappen wir ihn. Er wird uns dann bei entsprechender Behandlung schon erzählen, wo die Bombe ist. Dann gehen wir und holen sie.«
    Er zögerte und schwieg.
    »Jedenfalls ist der Plan doch besser als gar keiner.«
    »Also gut, Netta. Ich nehme dich mit. Sieh zu, daß dir nichts zustößt. Du bist erst siebzehn und hast noch drei Jahre Leben vor dir.«
    »Essen wir in Squareville?«
    Sie landeten in einem Dorf und erhielten etwas zu essen. Johnny, der sein ganzes Leben in einer Bande verbracht hatte, war niemals dazu gekommen, allein mit anderen zu reden. Nun gab man ihm freiwillig zu essen, eine Erfahrung, die neu für ihn war. Satt und zufrieden begann er eine Unterhaltung mit Netta. Sie fragte:
    »Du bist doch auch in einem Dorf wie diesem aufgewachsen?«
    »Nur bis ich alt genug war, in eine Bande aufgenommen zu werden. Meine Mutter erschoß sich am gleichen Tag, als mein Vater starb. Er war tapfer.« In Johnnys Augen schimmerte es feucht. »Er hat es mit einer Handgranate gemacht und einige andere mitgenommen.«
    »Meine Mutter war zu feige«, sagte Netta verächtlich. »Sie wollte nicht sterben, als Vater ging. Sie meinte, sie sei erst achtzehn und habe noch zwei Jahre Zeit. Sie hatte keine Lust zum Sterben, nur weil Vater zwei Jahre älter war.«
    »Würdest du es denn tun?«
    »Ich werde mit meinem Mann sterben, wenn ich jemals einen bekommen sollte. Aber wenn ich keinen habe, sterbe ich, wenn meine Zeit gekommen ist. Ich werde schon einen Weg finden.«
    Sie spuckte aus.
    »Für mich ist es bald Zeit«, sagte Johnny und sah plötzlich sehr nachdenklich aus.
    In jenen Tagen, da die Jugend die Regierung übernommen hatte, war man mit zwanzig Jahren mit dem Leben fertig. Man starb freiwillig, und zwar auf die Art, die man selbst für die würdigste hielt. Die meisten zogen es vor, im Kampf von einem anderen getötet zu werden. Bei den Mädchen war es nicht so streng. Wenn sie wirklich nicht sterben wollten, gab es immer noch genug Aufgaben für sie. Kinder waren großzuziehen – und es gab mehr als genug Kinder.
    Man erkannte einen Feigling, der nicht sterben wollte, auf den ersten Blick. Sie zogen sich in die Dörfer der Squares zurück, wo sie niedrige Arbeiten verrichteten.
    Bevor Johnny und Netta in ihre Gleiter stiegen, kamen ein paar Dutzend Kinder, umtanzten sie und führten sich wie eine Bande Wilder auf. Sie stellten tausend Fragen und erwarteten, daß man ihnen antwortete. Endlich konnten Johnny und Netta starten. Erst in der Luft entdeckten sie, daß die Kinder Nettas Messer gestohlen hatten. Es würde sie unsagbar stolz machen.
    Über dem Landstreifen, der die Grenze zwischen dem Gebiet der Hypos und Judas darstellte, kreisten sie so lange, bis es dunkel geworden war. Dann überquerten sie den Delawarefluß und suchten nach einem Opfer. In der Nähe eines Hauses mit erleuchteten Fenstern landeten sie und hielten sich versteckt. Die Gleiter hatten sie unter die dichten Zweige einiger Büsche geschoben.
    Einige Judas kamen aus dem Haus, Pärchen. Sie verschwanden in dem unübersichtlichen Gelände. Schließlich tauchte ein einzelner Juda auf. Netta gab Johnny einen Rippenstoß und stand auf. Sie hatte die Jacke umgekehrt angezogen, damit man das Silber nicht sah.
    Sie ging auf den Juda zu, der sofort sein Messer gezogen hatte, als er die Gestalt auf sich zukommen sah. Dann aber erblickte

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