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Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos

Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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rund um das Schiff auf und ernannte sich zum Wachhabenden. Alle trugen den neuen Schutzanzug und Sprühpistolen. Der Atomreaktor und die Erzvorräte blieben unbewacht, denn Steinmann war der Meinung, daß »Es« nur lebende Organismen angriff und sich wahrscheinlich nicht um tote Maschinen kümmern würde.
    Die fünfzehn Stunden dauernde Nacht verging ohne Zwischenfall. Hell und strahlend wurde es ohne Dämmerung Tag. »Es« war nicht erschienen, und im Schnee wurden keinerlei Spuren gefunden. Menken gab den Tagesplan bekannt und fügte hinzu:
    »Acht Mann werden ausschließlich Wache halten, aber ich ordne an, daß jeder der anderen ebenfalls immer eine Sprühpistole bei sich trägt. Dr. Steinmann hat verschiedene der mitgebrachten Säuren gemischt, und er ist davon überzeugt, daß wir damit einigen Erfolg haben werden.«
    Als O'Neils Gruppe in die Nähe ihres Arbeitsplatzes kam, mußte sie feststellen, daß »Es« schlauer gewesen war als sie. Die ganze Anlage war von einem Ring des schimmernden Stoffes umgeben. Damit war klar, daß »Es« denken konnte.
    Die Gruppe machte halt.
    »Sammelt schon mal Spucke«, riet Joe Vargo, aber niemand lachte.
    Menken, der sofort unterrichtet wurde, befahl den Rückzug.
    »Sagen Sie mir ehrlich, Dr. Steinmann, was Sie von den Sprühpistolen halten. Jetzt haben Sie ›Es‹ gesehen und können sich ein Bild machen. Können wir unseren Waffen vertrauen oder nicht?« Steinmann schritt in Richtung Anlage, um sich noch einmal zu überzeugen, aber Menkens Worte hielten ihn zurück: »Ich würde das an Ihrer Stelle lieber nicht tun.«
    »Wahrscheinlich haben Sie recht, Doktor Menken. Aber ich glaube nicht, daß ›Es‹ mich sieht. ›Es‹ spürt vielmehr meine Wärmeausstrahlung. ›Es‹ hat keine Zellstruktur und daher auch keine Augen oder sonstige Sinnesorgane, trotzdem halte ich es für möglich, daß es Hitze oder auch nur Wärme empfindet und so die Richtung bestimmen kann, in der wir uns befinden.«
    »Könnten nicht auch Vibrationen den gleichen Zweck erfüllen«, fragte Joe Vargo. »Als ich dem intelligenten Gelee zum erstenmal begegnete, trug ich den regulären Raumanzug, und die sind bekanntlich hundertprozentig isoliert. Da gab es keine Wärmeausstrahlung.«
    Der Pole lächelte.
    »Sie haben recht, junger Mann. Sehr oft laufen zwei Dinge parallel, wie hier die Wahrnehmung einer Wärmestrahlung und die Feststellung einer Bewegung durch Vibration.«
    »Ich glaube«, unterbrach Menken die Diskussion, »das beste wird sein, ich nehme mir eine von den Sprühpistolen und gehe mal hin, um sie auszuprobieren. Zwei Mann sollten mich begleiten und mir den Rücken freihalten. Was halten Sie davon, Dr. Steinmann?«
    »Schon meine Neugier würde es nicht zulassen, zurückzustehen. Außerdem interessiert es mich zu erfahren, ob wirklich kein Zellkern vorhanden ist, wie unser junger Freund hier behauptet. Ich habe nämlich in meiner langjährigen Praxis feststellen können, daß jedes Lebewesen, und sei es noch so primitiv und ungewöhnlich, einen Kern besitzt, ohne den es nicht existieren kann. Wir müssen diesen Kern finden.«
    Er lächelte Joe Vargo freundlich zu.
    Menken führte die kleine Gruppe an. Die anderen Männer blieben zurück und schoben sich nur soweit über die Deckung, daß sie den Vormarsch ihrer Kameraden und das wartende »Es« beobachten konnten.
    »Es« blieb, wo es war, ruhig und unheimlich. Die Sprühpistole in Menkens Hand zitterte merklich. Sie waren jetzt bis auf wenige Meter herangekommen und hielten an. Sofort begann sich das schimmernde Band zu bewegen. Tentakel krochen vor, aber nicht auf die Gruppe zu, sondern seitwärts an ihr vorbei. Die Absicht war so klar, daß die Männer in der Deckung aufsprangen und voreilten, mit schußbereiten Sprühpistolen, um die Einkreisung Menkens und seiner zwei Begleiter zu verhindern.
    »Achtet darauf, daß nichts in Richtung Schiff vordringen kann!« befahl Menken. »Und laßt euch nicht den Rückzug abschneiden!«
    »Doktor«, sagte Steinmann ruhig, »haben Sie was dagegen, wenn ich mal einen Spritzer versuche?«
    »Mach ich schon«, erwiderte Menken störrisch, ging weiter auf die Hauptfront von »Es« zu und drückte auf den Abzugsknopf seiner Pistole. Vor ihm im Schnee wartete »Es«. Ein Tentakel richtete sich vom Boden auf und schwankte in Hüfthöhe vor ihm auf und nieder, näherte sich nur zögernd und schien nicht zu wissen, wie er sich verhalten sollte. Der Teil, der von der Sprühflüssigkeit erreicht wurde,

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