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Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos

Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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zurückzukehren?«
    »Ich sagte es doch schon. Etwas hielt mich an den Füßen fest, wenigstens war das der Eindruck, den ich hatte. Es war, als wollte ich schnell durch niedriges Wasser laufen. Sehen konnte ich nichts, aber meine Stiefel waren feucht. Bis hoch zu den Knien. Dabei ist draußen nichts als staubtrockene Wüste. Dann als die Sonne endlich unterging, kam ein riesiger Mond über dem Horizont hoch. Hinter mir konnte ich eine Spur feststellen als zöge ich etwas hinter mir her, das an meinen Füßen befestigt war. Ein komisches Gefühl. Ich bückte mich und faßte es an. Ich versuchte, es von meinen Füßen zu lösen. Es war so dünn, daß man es nicht sehen konnte, aber es zerriß nicht. Es schnitt sich vielmehr ins Fleisch ein. Ich trat um mich, und die Stiefel schienen sich nur enger um meine Beine zu spannen. Da bekam ich es doch mit der Angst zu tun. Ich hatte längst meine Handschuhe ausgezogen und griff noch einmal zu. Ich zog mit aller Gewalt, und da riß es. Wie eine Schlange schnellte das Zeug davon und verschwand hinter den Hügeln. Als zöge jemand daran. Meine Stiefel erdrückten mich fast, und ich verlor die Besinnung. Als ich wieder zu mir kam, waren mir die Füße eingeschlafen. Ich mußte sie massieren, bis ich wieder gehen konnte. Es stach wie mit tausend Nadeln, sage ich dir. Bestimmt ist das Leder eingegangen und die Stiefel kleiner geworden. Komische Sache, wenn du mich fragst. Habe ich einen Drink verdient, John?«
    »In meiner Kabine findest du die Flasche. Im Schrank. Ich weiß zwar nicht, was ich von deinem Geschwätz halten soll, aber vielleicht hat es doch was mit Docs Tod zu tun. Vielleicht auch nicht. Jedenfalls hättest du lieber im Schiff bleiben sollen, statt in der Gegend herumzulaufen.«
    Joe zuckte die Achseln.
    »Wäre ich im Schiff geblieben, würdest du vielleicht zu spät bemerkt haben, daß die Außenluke nicht richtig geschlossen war.«
    »Gut, daß du mich daran erinnerst.« Er fragte laut, daß auch die anderen es hörten: »Was war mit der Außenluke? Hat jemand gesehen, warum sie nicht geschlossen war?« Niemand gab Antwort. »Und was ist jetzt damit?«
    Zwei der Männer verschwanden. Als sie wenige Minuten später zurückkehrten, machten sie erstaunte Gesichter.
    »Die Meßskalen zeigen ein kleines Leck an, Sir. Druckverlust. Es ist unmöglich, die Schleuse abzudichten.«
    »Da soll doch der Satan ...!«
    Menken verstummte und ging, um sich das selbst anzusehen. Er überprüfte die Kontrollen und las die Werte ab. Dabei beobachtete er die Luke, die sich zwar gehorsam öffnete, sich aber nicht ganz wieder schloß.
    »Ich brauche eine Taschenlampe.«
    Er löschte das Licht in der Schleuse. Dann bückte er sich in der Nähe der Luke und schaltete die Taschenlampe ein. Der feine Strahl verlief parallel zum Boden und wurde von der gegenüberliegenden Wand reflektiert. Der Schatten von dünnen Fäden zeichnete sich ab. Sie erinnerten an ein Spinnennetz.
    Menken rief laut:
    »Niemand geht in Wilkes Nähe. Joe, bring mir das Hackmesser – drüben in der Lade. Danke. Und nun ein flaches, hartes Stück Holz. Der Koch soll dir ein Brett geben. Beeile dich.«
    Mit dem Messer hob er die Fäden an und schob das Brett darunter. Es war, als ob die Fäden lebten und irgend jemand am anderen Ende daran zöge. Menken hob das Messer und schlug dann mit aller Wucht zu.
    Das harte Brett zersplitterte in zwei Teile, aber die Fäden blieben heil. Wie vorher lagen sie auf dem Boden der Schleuse und zitterten kaum merklich.
    »Der Satan ...!«
    »Ich hole den Handstrahler«, erbot sich Joe.
    »Gut.«
    Wenige Minuten später begannen die Stahlplatten zu glühen. Sie schimmerten in einem orangefarbenen Licht. Die Fäden glühten auch, wenn der Energiestrahl sie umspielte, aber das war auch alles. Sie verbrannten nicht.
    »Versuch sie zu zerschneiden, solange sie glühen«, schlug Joe vor.
    Menken tat es, aber das einzige Ergebnis war, daß Funken sprühten und das Messer Scharten erhielt. Er richtete sich auf und sah Joe hilflos an. Dann murmelte er:
    »Vielleicht ...«
    Er beugte sich vor und spuckte aus, genau auf die ausglühenden Fäden. Sie verschwanden sofort. Die restlichen Enden schnellten in entgegengesetzte Richtungen davon. Im Bett, einige Kabinen entfernt, ruckte Doc Wilkes Leiche auf und fiel wieder in sich zusammen.
    Die Außenluke der Schleuse schloß sich.
    »Wie ist das nur möglich?« sagte Menken und richtete sich auf. »Die Leichenöffnung kann nun vorgenommen werden.

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