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Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos

Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Zündung der zweiten Stufe, Okay! ... Alles, Okay! ...« sagte eine Stimme von der Startrampe her.
    Und plötzlich erkannte Burnett die Antwort auf seine unausgesprochene Frage. Dan ist ruhig, weil er seinen Job erfüllt. Dan ist der Profi, nicht ich. Wir Schriftsteller, die vom Raum geträumt, geredet und geschrieben haben, wir waren immer nur die Amateure. Jetzt sind die echten Profis gekommen, die sonnengebräunten, gelassenen, jungen Männer, die nicht über den Raum reden, sondern sich emporjagen lassen und ihn erobern ...
    Der weiße Pfeil stieg höher, und die Stimmen berichteten in haarfeinen Details, und schließlich war er nicht mehr zu sehen.
    Sally kam wieder ins Zimmer zurück.
    »Es war ein perfekter Start«, sagte er und fügte dann hinzu: »Er ist oben.«
    Sally ließ sich in einen Stuhl fallen, sagte nichts, und Burnett dachte, was ist das für ein Gespräch für einen Mann, dessen Sohn soeben in den Weltraum gestartet ist?
    Die Stimmen sprachen weiter, aber die Spannung war aus ihnen verschwunden: es sieht gut aus, es sieht sehr gut aus, sie sind auf ihrem Weg ...
    Burnett langte nach vorn und drehte den Apparat ab. Wieder schrillte das Telefon.
    »Heb' du ab, Liebling«, sagte er und stand auf. »Es ist alles in Ordnung, ich kann ebensogut wieder an meine Arbeit gehen.«
    Sally lächelte ihn an. Es war das Lächeln, das Frauen ihren Männern schenken, sobald sie durch eine Maske der Verstellung hindurchgesehen haben, und es ihn auch wissen lassen wollen: Ist schon gut, verstell dich ruhig, ist schon gut!
    Burnett ging in sein Arbeitszimmer und verschloß die Tür. Er nahm die Flasche an sich und setzte sich in den gepolsterten Stuhl vor der Schreibmaschine mit der leeren Walze und dem sauberen Stoß gelblichen Papiers auf der einen und dem viel kleineren Stoß des Manuskripts auf der anderen Seite. Er drehte sich um und betrachtete die Regale, in denen dreißig Jahre von Träumen und Liebe, Hoffnung und Enttäuschung fein säuberlich aneinandergereiht waren, steif und stumm wie papierne Leichen.
    »Ihre Geschichten hatten doch sicherlich einen nicht unbeträchtlichen Einfluß auf Dans Berufswahl?«
    »Nein«, sagte Burnett laut und trank.
    »Hat ihn das nicht förmlich in alles hineingetrieben ... daß Ihr Sohn ... Ihr Sohn zum Mond fliegt?«
    Er verkorkte die Flasche und stellte sie beiseite. Er stand auf und ging zu den Regalen, blieb vor ihnen stehen, betrachtete sie. Er nahm ein Buch heraus, dann wieder ein anderes; die glänzenden Umschläge mit den Raumschiffen und den Männern und Mädchen in ihren Raumanzügen und den Planeten und Sternen.
    Er stellte sie sorgfältig wieder an ihren Platz zurück. Die Schultern sanken ein wenig herab, und dann schlug er mit der Faust leicht gegen die Reihen der Bücher und Hefte.
    »Hol euch der Teufel«, flüsterte er. »Hol euch der Teufel, hol euch der Teufel ...«

Die 10. Zeitreise
    (Tenth Time Round)
     
J. T. McIntosh
     
     
    Nachdem er seinen letzten Freunden Lebewohl gesagt hatte, nahm Gene Player ein Taxi und ließ sich zum »Zweite-Chance-Gebäude« bringen. Was seine Freunde anbetraf, war er für sie nun gestorben. Sie würden ihn nicht wiedersehen, wenigstens nicht in diesem Universum.
    Er allerdings würde ihnen wieder begegnen, ganz klar ...
    Der Taxifahrer starrte verwundert auf das Trinkgeld.
    »Vielleicht sollte ich den Mund halten«, sagte er langsam, »aber ich könnte nachts nicht mehr ruhig schlafen. Das sind fünftausend Dollar, mein Herr.«
    Statt einer Antwort deutete Gene auf das Gebäude der »Zweiten Chance«.
    »Ach so«, sagte der Fahrer. »Jetzt begreife ich. Trotzdem – haben Sie denn niemand, dem Sie Ihr Geld hinterlassen können?«
    Nein, er hatte niemand mehr. Er hatte einigen seiner Freunde Geld gegeben, etwas der Wohlfahrt gestiftet und den Rest Belinda überweisen lassen, auch wenn sie nun Mrs. Harry Scott hieß.
    Er ging achtlos an den riesigen Reklameschildern in der Vorhalle vorbei. Neunmal bereits hatte er sie gesehen, in neun ähnlichen aber doch etwas verschiedenen Universen. Noch weniger achtete er auf die Menschen, die vor den Werbetafeln standen. Man sah den Leuten an, daß sie nicht so recht wußten, was sie tun sollten.
    Beim erstenmal fällt die Entscheidung auch wirklich schwer. Wenn man schließlich vierzig, fünfzig oder sechzig wurde, war der Gedanke, wieder jung und verliebt zu sein, recht verlockend. Er wurde allerdings durch die Gewißheit gestört, daß man wieder ganz von vorn anfangen mußte. Man

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