Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit

Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
Vom Netzwerk:
der Erde kurz sind – keine ewigen Nächte wie auf Merkur.«
    Kaunas sagte:
    »Hören Sie ...«
    »Stimmt es, daß Sie aufschrien, als Mandel die Fensterläden öffnete, um Sonnenlicht ins Zimmer zu lassen? War es die plötzliche Angst vor dem Licht der Merkursonne, oder war es die schreckliche Erkenntnis, daß Ihr Film vernichtet war? Sie rannten zum Fenster? Wollten Sie die Läden schließen oder nur nach dem Film sehen?«
    Kaunas rutschte aus dem Sessel. Er kniete auf dem Boden.
    »Ich wollte es nicht, wirklich nicht. Ich wollte nur mit ihm sprechen, und da bekam er den Anfall. Ich sah die Papiere in seinem Bett liegen. Ich kopierte und versteckte sie. Das ist alles.«
    Später, als ein Wagen Kaunas fortgebracht hatte, sagte Talliaferro:
    »Sie sind mir hoffentlich nicht böse, Dr. Mandel?«
    »Es wird besser sein, wenn wir den Vorfall vergessen«, erwiderte Mandel etwas steif.
    Sie standen in der Vorhalle. Urth sagte zum Abschied:
    »Ja, da wäre noch die Frage meines Honorars ...«
    Mandel starrte ihn ungläubig an.
    »Nein, kein Geld«, beruhigte ihn Urth sofort. »Aber wenn Materietransmitter nun doch entwickelt werden, hätte ich es gern, wenn Sie eine solche Transmission für mich arrangieren könnten.«
    Mandel sah immer noch sehr besorgt aus.
    »Wird nicht einfach sein. Die Entfernungen im Weltall ...«
    »Ich dachte nicht ans Weltall, Mandel.« Urth schüttelte heftig den Kopf. »Wenn schon, dann möchte ich nach Lower Falls in New Hampshire.«
    »Warum denn das?«
    Urth sah auf. Zu seinem Erstaunen erkannte Talliaferro auf einmal eine gewisse Scheu in dem sonst so nüchternen Gesicht.
    Urth sagte:
    »Einst – es ist schon sehr lange her – kannte ich dort ein Mädchen. Vor dreißig Jahren vielleicht. Manchmal möchte ich gern wissen ... es ist die Neugier, sonst nichts ... Sie verstehen ...?«

Im Dschungel der Urzeit
    (Wildcat)
     
Poul Anderson
     
     
    Es regnete.
    Es war ein heißer und schwerer Regen, der aus einem verhangenen Himmel fiel, und die Luft roch stickig. Herries konnte kaum die großen Gerüste erkennen, die, knapp einen Kilometer entfernt, vom Flutlicht angestrahlt, am Rand der Lichtung standen. Aber er hörte das Dröhnen der Maschinen. Weiter weg, tief im Dschungel, brüllte ein Saurier.
    Herries' Stiefel stampften über die Holzplanken der Veranda. Seine Kleider klebten ihm am schweißfeuchten Körper, und der Regen tropfte von seinem Hut auf den Gummimantel. Er fluchte mit müder Stimme und trat hinaus auf den Knüppeldamm.
    Licht, das aus der Hütte fiel, wurde von feuchten Holzstämmen reflektiert.
    Keine Sekunde zu spät sah Herries den schlangenhaften Hals, der aus der Dunkelheit auftauchte, direkt neben ihm am Geländer zum Sumpf, und auf ihn zuschoß. Er sprang einen Schritt zurück und riß den schweren Magnumkarabiner von seiner Schulter und legte an. Das Ungeheuer zischte wütend. Der lange Schwanz peitschte das Wasser. Es klang, als würde eine Kanone abgefeuert.
    Herries zielte und schoß. Das Projektil traf, und der Saurier brüllte auf. Das Geräusch zerriß fast die Trommelfelle des Mannes.
    Fußtritte näherten sich schnell. Zwei Wachtposten kamen herbei und eröffneten das Feuer auf die dunklen Umrisse des Monstrums im Sumpf. Die Tür der Hütte wurde aufgerissen. Ein Mann erschien. Seine Gestalt hob sich deutlich gegen den hellen Hintergrund ab. In seinen Händen hielt er eine Maschinenpistole. Ihre Geschoßgarben wühlten das dunkle Wasser auf.
    »Aufhören!« rief Herries. »Es reicht. Stellt das Feuer ein!«
    Sofort wurde es still; nur der Regen trommelte weiter auf Dächer und Sumpf. Dann unterbrach ein dumpfes Röhren die Ruhe. Im Wasser plätscherte es, und der riesige Körper des Sauriers verschwand unter der dunklen Oberfläche. Es wurde wieder still.
    »Er ist uns entwischt«, stellte Herries fest. »Oder auch nicht. Ich halte es für wahrscheinlicher, daß seine Artgenossen ihn bereits verspeisen – bis auf die Knochen. Blut lockt sie herbei.« Eine plötzliche Wut ergriff von ihm Besitz. Er drehte sich um und packte den nächstbesten Wachtposten am Rockaufschlag. »Wie oft muß ich noch anordnen, daß immer jemand mit Handgranaten auf den Dämmen patrouilliert?«
    »Tut uns leid, Sir.« Das Gesicht des Mannes, der größer war als Herries, war schweißnaß. »Ich war gerade auf dem Weg zum Hauptquartier und ...«
    »Sie bleiben hier!« unterbrach ihn Herries. »Unsere Gegenwart zieht die Biester an, das sollten Sie inzwischen auch bemerkt haben. Zwei

Weitere Kostenlose Bücher