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Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit

Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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unserer Männer hat es bereits erwischt – hier ganz in der Nähe. Einfach vom Damm ins Wasser gezogen – aus. In dieser Nacht wäre fast ein dritter draufgegangen. Nämlich ich. Wenn jemand auch nur die leiseste Bewegung im Wasser sieht, hat er eine Granate zu werfen, ist das klar? Wenn so etwas wie heute noch einmal passiert, sind Sie entlassen. Nein – etwas anderes.« Er lächelte kalt. »Das genügt nicht als Strafe. Eine Woche draußen im Urwald – das sollte genügen.«
    Der zweite Posten machte einen Schritt nach vorn.
    »Hören Sie, Mr. Herries, wir haben auch noch ein paar Rechte. Die Gesellschaft ...«
    »Die Gesellschaft existiert im Augenblick überhaupt nicht, falls Sie das vergessen haben sollten. Sie existiert hundert Millionen Jahre in der Zukunft.« Die Stimme des Ingenieurs klang erregt. »Der Kontrakt besagt, daß Sie eine gefährliche Aufgabe zu übernehmen hatten und jeder Teilnehmer der Expedition unseren eigenen Gesetzen zu gehorchen hat. Ich befehle hier, und ich kann jeden bestrafen, der sich nicht an unsere Regeln hält. Haben Sie das verstanden? Gut, dann ist alles in Ordnung.«
    Er drehte ihnen den Rücken zu und ging weiter. Das nasse Holz unter seinen Füßen dröhnte. Die Tür zur Hütte war wieder geschlossen worden. Er öffnete sie und trat in das Innere. Vorsichtig schälte er sich aus dem triefenden Gummimantel.
    Der Raum wurde von einer einfachen Glühbirne erleuchtet. Vier Männer saßen rund um einen Tisch und spielten Poker. Die Luft war feucht und warm. Sie roch nach Fäulnis und Jura. Auf einem Bett lag ein fünfter Mann und las. An den Wänden hingen die Fotos hübscher Mädchen.
    Olson mischte die Karten. Er sah auf.
    »Machen Sie mit.«
    »Danke, nicht jetzt«, sagte Herries. Er spürte die Müdigkeit in allen Knochen. »Ich habe bald die Nase voll. Heute haben wir wieder einen Turm verloren.«
    »Was?« fragte Carver erstaunt. »Wie ist es denn diesmal passiert?«
    »Wie sich herausgestellt hat, ist gerade die Brunstzeit der Saurier.« Herries zog einen Stuhl herbei und setzte sich. »Wie die Biester die Jahreszeiten auseinanderhalten, ist mir ein Rätsel.« Er begann, die Stiefel auszuziehen. »Vielleicht können sie doch die Länge der Tage auseinanderhalten. Nun, jedenfalls haben sie ihre Scheu vor uns verloren. Sie werden übermütig. Sie rasen durch die Gegend und trampeln alles nieder, was ihnen in den Weg kommt. Heute haben sie ein Krangerüst umgeworfen und dabei einen Mann getötet.«
    Carver hob die Augenbrauen. Es wurde allgemein behauptet, daß Neger in diesem Zeitalter besser aussahen als jemals später, denn ein weißer Mann konnte sich wochenlang im Freien aufhalten, ohne Farbe ins Gesicht zu bekommen.
    »Wurde wenigstens versucht, die Biester abzuschießen?« fragte er.
    »Können Sie einen Brontosaurier mit einem Gewehr erschießen? Daß ich nicht lache! Selbst mit der Fünf-Zentimeter-Kanone schaffen wir das nicht. Wir können sie damit höchstens ein wenig durcheinanderbringen, aber das ist auch alles. Sie verziehen sich vielleicht, wenn es ihnen zu bunt wird, aber da sie nur das Gehirn eines Spatzen haben, vergessen sie schnell ihre bösen Erfahrungen und kehren bald darauf wieder zurück.« Er stellte die Füße auf den Boden zurück. »Ich habe schon mindestens dutzendemal Atomhaubitzen angefordert, aber der Dienstweg ist zu lang.« Sein Gesicht verzerrte sich vor Wut und Verachtung. »Dienstweg! Fünfhundert Menschen hocken im Dschungel der Urzeit, und wenn sie etwas dringend benötigen, so muß der Dienstweg eingehalten werden.«
    Olson gab die Karten aus.
    Polansky warf dem fünften Mann auf dem Bett einen Blick zu.
    »Es liegt doch nur an dir, Symonds«, sagte er. »Warum kümmerst du dich nicht um die Angelegenheit, wenn du so gute Verbindungen hast? Tritt der gewaltigen Transtemporal Ölgesellschaft mal auf die Füße.«
    »Unsinn!« bemerkte Carver. »Das hilft überhaupt nichts. Die gewaltige und allweise Regierung der Vereinigten Staaten entscheidet darüber. Stimmt das vielleicht nicht, Symonds?«
    Es war schwer, etwas aus Symonds herauszukriegen, zumindest etwas Neues. Er glich in seiner Veranlagung einem Tonbandgerät – die Frage spulte ihn zurück, und er gab dann bereits bekannte Tatsachen zum Besten. Er legte sein Buch zur Seite und setzte sich hin. Herries sah, daß er Marcus Aurelius in der lateinischen Originalfassung las.
    Symonds betrachtete Carver durch seine dicken Brillengläser und sagte mit trockener Stimme:
    »Ich bin

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