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Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan

Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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vorläufig wieder von den wartenden Schiffen aufgenommen werden sollte. Dann ließ er seinen Geheimdienstchef Smith-Kolgoz zu sich kommen und verlangte von ihm detaillierte Vorschläge, wie dieses Problem zu lösen sei.
    In weniger als einer Woche hatte Smith-Kolgoz den Bericht fertig – und einen Plan.
     
    Raymond D'Arcy, Dritter Offizier auf dem Kreuzer Watchdog , hatte noch nie zuvor an einem Kriegsrat teilgenommen. Er war sogar noch niemals an Bord der Ambassadress gewesen. Dort fühlte er sich fehl am Platz und hatte fast ein wenig Angst.
    Die Ambassadress glich einer Stadt am Himmel. In dieser Stadt lebten nicht nur die Besatzung, sondern auch O'Riordan selbst, seine Ratgeber, seine Leibwache, seine Kriegsminister, seine Stabschefs, seine Geheimpolizei, seine Zivilverwaltung für besetzte Gebiete, sein Reorganisations-Korps, sein Nachrichtendienst, sein Koch, seine Mätressen und Kammerdiener, Friseure, Masseure und Ärzte.
    In Gestalt und Färbung erinnerte das Flaggschiff an eine riesige Orange. Dieses Orangenrot war jedoch keine Farbe, sondern wurde durch die Reflexion des Sternenlichts auf dem Spezialmetall der äußeren Hülle hervorgerufen. Das Schiff war in sieben Decks unterteilt, wobei das geräumige Mitteldeck die wichtigsten Ministerien beherbergte. Diese Räume umgaben den sogenannten Park, wo echte Bäume und echtes Gras wuchsen, die ihrerseits einen großen asphaltierten Platz umschlossen.
    Die Decks waren durch Treppen und Fahrstühle miteinander verbunden, während sämtliche Korridore mit Personenförderbändern ausgerüstet waren. Auf jedem Deck waren leicht erreichbare Rettungsboote aufgestellt, die allen dort Beschäftigten reichlich Platz boten. Die künstliche Schwerkraft wurde durch zentral angebrachte Anziehungsspulen aufrechterhalten, die von dem Schiffsantrieb im ersten Deck versorgt wurden, das sämtliche Energieverbraucher belieferte.
    Der Kriegsrat trat in einem Konferenzraum zusammen, der am Rande des Parks lag. D'Arcy stand an einem der geöffneten Fenster und starrte nachdenklich auf Bäume und Rasen hinab. Die Blumen leuchteten in dem künstlichen Sonnenschein, während aus versteckt angebrachten Lautsprechern leises Vogelgezwitscher klang. Er versuchte zu erkennen, um welche Vögel es sich handelte, aber die Stimmen in dem Raum hinter ihm waren zu laut. Dann merkte er, daß eine dieser Stimmen ihn anrief. »Hierher, D'Arcy – O'Riordan muß jeden Augenblick kommen.«
    D'Arcy ging zu dem langen Konferenztisch hinüber und ließ sich in dem Sessel nieder, der ihm zugewiesen worden war. Er trank einen Schluck Wasser aus dem Glas vor ihm, aber sein Hals war noch immer wie ausgedörrt. Die vielen glänzenden Uniformen der bedeutenden Männer um ihn herum brachten ihm zu Bewußtsein, wie wenig er hier zu suchen hatte. Aber Befehl war eben Befehl ... Dann öffnete sich die Tür und fiel wieder ins Schloß. »Alles auf!« befahl der Koordinator des Kriegsrats. Die Anwesenden erhoben sich gehorsam.
    D'Arcy hatte O'Riordan bereits öfters im Fernsehen, aber noch nie in Person beobachten können. Er wirkte temperamentgeladen und energisch, während aus seinen hellbraunen Augen ein Feuer strahlte, das über sechzig Jahre nicht zu dämpfen vermocht hatten. Das Gesicht unter den grauen Haaren wies kaum Falten auf, wenn man von den Krähenfüßen um die Augen herum absah. Selbst in der prächtigen Uniform des Obersten Kriegsherrn sah man ihm noch an, was er einmal gewesen war – ein Bauernjunge, der durch Intelligenz und Entschlossenheit zur Macht gelangt war.
    Jetzt ging er in Begleitung seiner Leibwächter auf den Sessel zu, der für ihn reserviert war, und ließ sich darin nieder. »Hinsetzen!« befahl der Koordinator. Die Anwesenden setzten sich gehorsam.
    O'Riordan zündete sich eine Zigarre an und sah dabei von einem Gesicht zum anderen. Als er D'Arcy sah, kniff er leicht die Augen zusammen, wandte sich aber sofort dem Chef des Nachrichtendienstes zu. »Fangen Sie an, Smith-Kolgoz – ich bin gespannt, was Sie herausbekommen haben.«
    Smith-Kolgoz erhob sich. »Euer Magnifizenz, ich glaube, daß der Bericht am besten von dem Mann vorgetragen wird, der ihn zusammengestellt hat – Leopold McGrawski, Leiter des Außendienstes.«
    Ein dicklicher Mann in dunkelbrauner Uniform erhob sich schwerfällig. Smith-Kolgoz setzte sich wieder. McGrawski warf einen Blick in einen Ordner, bevor er begann.
    »Euer Magnifizenz, meine Herren, ich kann Ihnen die erfreuliche Mitteilung machen, daß

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