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Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan

Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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traute.
    O'Riordan sah von einem seiner Ratgeber zum anderen. » Meiner Auffassung nach sollten wir es mit diesem Plan versuchen. Ist jemand anderer Meinung?«
    Die Männer schüttelten fast gleichzeitig den Kopf. »Nein, Sir!« klang es aus zwei Dutzend Kehlen. O'Riordan nickte befriedigt und schob den Sessel zurück. »Alles auf!« befahl der Koordinator. Die Anwesenden erhoben sich gehorsam.
    Zu Smith-Kolgoz sagte O'Riordan: »Lassen Sie den jungen Mann so bald wie möglich in diesem Wald absetzen.« Zu D'Arcy sagte er: »Ich gebe Ihnen zehn Tage. Wenn Sie bis dahin keinen Erfolg melden können, komme ich selbst, um den Auftrag zu erledigen.« Er wandte dem Konferenztisch den Rücken zu. »Wir werden schon sehen, was hinter ihren komischen Stimmen steckt«, murmelte er vor sich hin. »Und wenn sie unbedingt die Jungfrau von Orleans spielen will, werden wir sie erben wie die Jungfrau von Orleans behandeln.« Er verließ den Raum.
     
    Jeanne Marie Valcouris war eben zwölf Jahre alt geworden, als sie die Stimmen zum erstenmal hörte.
    Kurze Zeit später erfuhr sie auch, wem diese beiden Stimmen gehörten. Die sanftere war die von St. Rachel de Feu, die kräftigere gehörte Joseph Eleemosynary, dem Almosengeber. Joseph Eleemosynary, der Gründer der Kirche der Psycho-Phänomenalisten, war seit über einhundertzwanzig Jahren tot. Rachel de Feu war die erste Heilige der Psycho-Phänomenalisten, die vor nunmehr sechsundsiebzig Jahren gestorben war.
    Zu Anfang waren die Stimmen noch körperlos, aber es dauerte nicht lange, bis zwei Gesichter hinter ihnen auftauchten. Da Jeanne Marie weder ein Bild von Rachel noch von Joseph gesehen hatte, war es kein Wunder, daß diese Gesichter keinerlei Ähnlichkeit mit den Originalen aufwiesen. Jeanne Marie stellte sich Rachels Gesicht sehr hübsch vor – mit leuchtenden blauen Augen und lächelnden Lippen. Joseph war in ihrer Vorstellung ein gutaussehender junger Mann mit dunklen Haaren und dunklen Augen, die aus einem sonnengebräunten Gesicht strahlten. Manchmal wußte Jeanne Marie wirklich nicht, welches von den beiden Gesichtern ihr besser gefiel.
    Verstecke dich in Le Bois Féerique , hatte Joseph »gesagt«, nachdem sie sich kennengelernt hatten. Rachel de Feu und ich wissen eine Höhle, die du einrichten kannst. Wenn du alles tust, was wir sagen, zeigen wir dir viele schöne Dinge.
    Jeanne Marie zögerte keinen Augenblick. Sie wäre nie gern in dem Waisenhaus geblieben, in dem sie sich von Anfang an nicht wohl gefühlt hatte. Sie vermißte ihren Vater zu sehr, dachte immer nur an ihn und wurde oft gescholten, weil sie im Unterricht nicht genügend aufpaßte. Deshalb ging sie eines Tages in den Wald, wo Rachel und Joseph ihr die Höhle zeigten und ihr erklärten, wie sie sich selbst die Einrichtung schaffen konnte, indem sie mit den Händen dachte. Ihre beiden Beschützer nannten den Vorgang »Psycho-Tellurizismus«, aber Jeanne Marie sagte »denken-machen« dazu. Rachel de Feu erklärte ihr, daß es sich dabei um eine Fälligkeit handelte, die entwickelt worden war, bevor O'Riordan, der Reorganisator, die Kirche der Psycho-Phänomenalisten blutig zu verfolgen begann. O'Riordan hatte nur gelacht, als er von dieser angeblichen Fähigkeit hörte, und hatte gesagt, er könne einfach nicht glauben, daß ein Mensch Gegenstände durch reine Willenskraft erzeugen könne. Aber trotzdem, fügte Rachel de Feu hinzu, durfte Jeanne Marie auf keinen Fall jemand erzählen, daß sie diese Fähigkeit besaß.
    Nachdem die beiden ihr gezeigt hatten, wie sich die Höhle in ein Haus verwandeln ließ, dachte-machte Jeanne Marie alle möglichen Einrichtungsgegenstände: Stühle, Tische, Schränke, Teppiche, Lampen, ein Radio, einen Schreibtisch, einen automatischen Herd für die Küche, einen Kamin für das Wohnzimmer, einen Waschautomaten und einen Kühlschrank. Aber sie lernte auch – und das war besonders wichtig –, wie man Essen dachte-machte.
    Jeanne Marie war hellauf begeistert! Ihre Finger und ihre Hände schienen selbst zu denken und glichen kleinen Fabriken, die alles mögliche herstellen konnten. Rachel de Feu erklärte ihr schließlich, daß diese Vorstellung nicht ganz den Kern der Sache traf. Joseph Eleemosynary und sie führten Jeanne Marie die Energie zu, die sie für diesen Zweck brauchte. Die psychische Energie, sagte Rachel, entzog dem Erdboden und der Luft die benötigten Elemente und verwandelte sie in die Dinge, die Jeanne Marie herstellen wollte.
    Als die Leute aus dem

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