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Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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kein Sumpfgas, wird aber so genannt, weil es mit Methan angereichert ist. Dieses Sumpfgas ist auch der Grund dafür, daß fast die gesamte Bevölkerung in einer einzigen Großstadt und nicht in mehreren kleinen Siedlungen lebt. Eine Stadt läßt sich leichter klimatisieren, denn selbst die Straßen und Parks können mit frischer Luft versorgt werden. Im schlimmsten Fall steigt der Giftgasgehalt ein wenig an, aber das ist nicht weiter gefährlich. Die Gefahr beginnt erst, wenn man länger als eine Stunde bewußtlos ist und das Zeug einatmet.«
    Dakers warf einen Blick auf seine Uhr und sprach dann rasch weiter. »Ich schlage vor, daß ihr gleich jetzt startet. Alles andere kann ich euch über Funk erzählen. Der Flug nach New Bergen dauert mindestens zehn Stunden ...«
    »Deshalb spielen fünf Minuten keine große Rolle«, warf Tom ein. »Du glaubst also nicht, daß es Sumpfgas war?«
    »Ich bezweifle es jedenfalls«, sagte Rick, »weil ich schon einmal ein halbes Jahr in New Bergen gelebt habe. Innerhalb der Gebäude ist das Gas nie zu riechen, und selbst wenn es irgendwie in die Klimaanlage gelangt sein sollte, ist das noch lange kein Grund dafür, daß die ganze Stadt plötzlich schweigt. Schließlich gibt es dort genügend Sicherheitsvorkehrungen, zu denen auch die Gasmasken gehören, die überall in den Wohnungen und Korridoren hängen.«
    Dakers nickte zustimmend. »Sumpfgas scheidet vermutlich aus – aber was war es dann? Deshalb sollt ihr euch die Sache ansehen. Gleich jetzt.«
    »Immer mit der Ruhe!« protestierte Bob. »Du kannst uns bestimmt noch mehr darüber erzählen. Wie steht es mit den Schiffen zwischen Severna und hier? Was berichten sie – oder schweigen sie etwa ebenfalls alle?«
    »Um neunzehn Uhr dreißig Ortszeit ist ein Frachtschiff auf dem Raumhafen von New Bergen gelandet. Diese Nachricht haben wir aufgenommen – und dann nichts mehr. Um zwanzig Uhr fünfundvierzig ist ein Passagierschiff in New Bergen gestartet. Wir stehen mit ihm in Funkverbindung, aber Captain, Besatzung und Passagiere sind so verblüfft wie wir. Sie können sich ebenfalls nicht vorstellen, was ...«
    »Du hast eben gesagt, daß das Schiff um zwanzig Uhr fünfundvierzig gestartet ist«, unterbrach Tom ihn. »Aber trotzdem soll die Verbindung zu Severna schon eine Viertelstunde zuvor abgerissen sein.«
    »Richtig. Aber das Schiff war natürlich seit etwa zwanzig Uhr zwanzig startbereit.«
    »Trotzdem muß es bis unmittelbar vor dem Start mit der Flugsicherung des Raumhafens in Verbindung gestanden haben.«
    »Auch richtig.«
    »Die Funkstelle war also seit zwanzig Uhr dreißig außer Betrieb, während der Raumhafen eine Viertelstunde später noch völlig normal funktionierte?«
    »So sieht es jedenfalls aus.« Dakers zuckte mit den Schultern. »Hört zu, ihr seid doch ein Katastrophenteam. Warum macht ihr euch nicht endlich auf den Weg, anstatt hier die ganze Nacht lang zu diskutieren? Irgend jemand muß doch ...«
    »Wie steht es mit den übrigen Schiffen?« erkundigte sich Tom. »Zwischen hier und Severna müssen doch einige unterwegs sein.«
    »Die Schiffe mit Kurs auf Severna haben strikte Anweisung erhalten, auf keinen Fall zu landen, sondern in einer Kreisbahn zu bleiben. Alle anderen sind so ratlos wie wir.«
    »Und wir sollen unseren Hals riskieren«, stellte Bob fest. »Noch dazu für einen Planeten, der nicht einmal ...«
    Dakers erhob sich. »In New Bergen gibt es fast eine halbe Million Menschen«, sagte er nachdrücklich. »Vielleicht sind sie schon alle tot, aber vielleicht besteht noch eine Aussicht, Tausende oder gar Hunderttausende von ihnen zu retten. Ihr braucht mindestens zehn Stunden für den Flug. Wenn ihr euch aber elf Stunden Zeit laßt, müssen vielleicht Tausende von Menschen sterben. Tausende, die ihr hättet retten können, wenn ihr nicht so lange gezögert hättet.«
    »Nur noch eine Frage«, warf Tom gelassen ein. »Es gibt doch Schiffe, die sich bereits in einer Kreisbahn um Severna befinden. Sie könnten innerhalb einer halben Stunde landen, während wir zehn brauchen. Weshalb sollen wir neuneinhalb Stunden vergeuden; wenn jede Sekunde kostbar sein kann?«
    »Die beiden Schiffe sind nur für Kreuzfahrten eingerichtet. Sie sind nicht mehr als raumfahrende Cocktailbars, die ihre Passagiere so komfortabel transportieren, daß die Leute gar nicht merken, daß sie sich im Raum befinden. Wir sind der Meinung, daß ihre Landung das Ausmaß der wahrscheinlich eingetretenen Katastrophe nur

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