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Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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sich aufeinander verlassen konnten, weil ihre Zusammenarbeit reibungslos klappte. Aber dieser Zustand ließ sich nur erreichen, wenn ein Team verhältnismäßig oft eingesetzt wurde.
    Rick wußte von Bob nur, daß er den größten Teil seiner Freizeit, seines Gehalts und seiner Energie für die Jagd nach Frauen verwandte. Carol war ohne Zweifel ein hübsches Mädchen, wenn man eine Vorliebe für stattliche Rothaarige hatte. Das Schicksal der fünfhunderttausend Bewohner von New Bergen interessierte Bob offenbar sehr viel weniger als die Fortschritte, die er bei Carol zu machen hoffte.
    Rick zuckte unmerklich mit den Schultern. »Okay«, sagte er nur.
    Er kletterte gemeinsam mit Nadine in den Bugraum und stellte das Periskop ein. Auf dem Bildschirm waren das Landefeld, ein Maschendrahtzaun, eine breite Straße und die nächsten Gebäude der Stadt zu sehen.
    Aber keine Bewegung.
    Rick veränderte die Einstellung, bis Tom auf dem Bildschirm erschien. Er überquerte langsam die Straße und verschwand zwischen zwei Gebäuden. Dann war wieder alles ruhig und still wie zuvor.
    Weder Rick noch Nadine sprachen, während sie die schweigende Stadt betrachteten. Sie erkannten deutlich, daß keines der Gebäude beschädigt worden war.
    Als Rick eine entfernte Straße gefunden hatte, die geradewegs auf das Schiff zuführte, ging er auf das Teleobjektiv über, so daß der Straßenzug den Bildschirm füllte. Die Gehsteige waren leer. Überall parkten Fahrzeuge in langen Reihen.
    »Damit ist wenigstens eine Frage entschieden«, sagte er schließlich. »Die Katastrophe ist nicht plötzlich hereingebrochen. Sonst hätten die Leute nicht mehr Zeit gehabt, ihre Fahrzeuge abzustellen und von der Straße zu verschwinden.«
    »Das ist komisch«, meinte Nadine mit gerunzelter Stirn.
    »Weshalb?«
    »Wir haben bisher immer angenommen, daß New Bergen letzte Nacht gegen zwanzig Uhr dreißig mit einem Schlag verstummt ist. Als ob die gesamte Bevölkerung gleichzeitig umgekommen sei. Aber wenn die Leute noch Zeit hatten, ihre Fahrzeuge zu parken und die Häuser aufzusuchen ...«
    »Dann?« fragte Rick, als Nadine nicht weitersprechen wollte.
    »Dann ist doch nicht alles gleichzeitig passiert. Jedenfalls nicht auf die Minute genau.«
    Rick nickte zustimmend.
    Um zwanzig Uhr dreißig war es noch nicht dunkel gewesen. Normalerweise hätte um diese Zeit und in den nächsten Stunden noch reger Betrieb auf den Straßen geherrscht. Für die verlassenen Straßenzüge gab es nur eine Erklärung – in den Gebäuden der Stadt mußte sich etwas ereignet haben, wodurch die Hausbewohner am Herauskommen gehindert wurden, während die Passanten in die gleiche Lage gerieten, sowie sie ein Gebäude betraten.
    »Sieh doch!« rief Nadine plötzlich und wies auf den Bildschirm.
    Rick folgte ihrem Zeigefinger mit den Augen. Auf der menschenleeren Straße war eine Gestalt erschienen. Das konnte nicht Tom sein, denn der Straßenzug lag fast einen Kilometer weit von dem Raumhafen entfernt, und es war erst wenige Minuten her, daß Tom in einer völlig anderen Richtung verschwunden war.
    Rick versuchte die Scharfeinstellung zu verbessern, aber die Gestalt wurde nicht deutlicher. Sie erkannten nur, daß dort ein Mensch, nicht aber ein Tier ging; ob es sich um einen Mann, eine Frau oder ein Kind handelte, war nicht zu unterscheiden. Die Gestalt entfernte sich von ihnen; wenige Sekunden später war sie zwischen den Häusern untergetaucht.
    Nadine drehte sich um und rannte auf die Tür zu. Rick eilte hinter ihr her und hielt sie am Arm zurück.
    »Wohin willst du überhaupt?« erkundigte er sich.
    »Ich will den Mann suchen. Er kann uns alles erzählen.«
    »Das bezweifle ich«, stellte Rick fest.
    Nadine runzelte die Stirn. »Glaubst du, daß er ein Verbrecher ist? Oder ein Plünderer?«
    »Keineswegs. Nimm einmal an, du seist einer der wenigen Menschen, die in einer Stadt dieser Größe fünfzehn Stunden nach einer Katastrophe noch am Leben sind – vielleicht der einzige, der noch gehen kann. Nehmen wir weiterhin an, daß ein Raumkreuzer sichtbar und vor allem hörbar landet. Was würdest du in diesem Fall tun?«
    »Du glaubst also, daß er uns weder gehört noch gesehen hat?«
    »Das ist durchaus möglich.«
    »Dann hat er die Katastrophe nur deshalb überlebt, weil er blind und taub ist.«
    »Ebenfalls möglich.«
    »Aber selbst wenn du recht hast, muß er doch ... Vielleicht irrt er schon fünfzehn Stunden durch diese Stadt ...«
    Nadine fuhr zusammen.
    »Durch diese

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