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Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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neuartige Situation reagiert, die bedrohlich wirkte, obwohl keine unmittelbare Gefahr erkennbar war. Anscheinend wirkte sich das psychologisch dahingehend aus, daß einige sonst vorhandene Hemmungen fortfielen.
    »Das genügt«, sagte er und blieb vor einem großen Appartementhaus stehen.
    Nadine sah zu ihm auf. »Rick, können wir nicht irgendwelche Vorsichtsmaßnahmen treffen?« fragte sie nervös. »Nur um ganz sicherzugehen?«
    »Ohrenstöpsel wären nicht schlecht. Und dunkle Brillen. Aber im Idealfall müßten wir taub und blind wie der Mann sein, den wir gesehen haben. Allmählich bin ich immer mehr davon überzeugt, daß er wirklich taub und blind war. Keine Angst, uns passiert nichts, Nadine. Hältst du die Taschenlampe?«
    Sie betraten den Wohnblock. Dort brauchten sie nicht lange zu suchen. Elektrische Sicherungen müssen leicht zugänglich sein.
    Rick schraubte sämtliche Sicherungen heraus. Dann gingen sie in die Eingangshalle zurück, um dort zu warten.
    Wenige Sekunden später kam ein Mann die Treppe herunter. Er war unrasiert, ungekämmt und hatte gerötete Augen. An den Füßen trug er bequeme Hausschuhe.
    Als er Rick und Nadine in der Halle stehen sah, ging er sofort auf sie zu und sagte ungläubig: »Was ist eigentlich geschehen? Auf der Uhr ist es fast Mittag, aber das kann doch nicht sein!«
    »Warum nicht?« erkundigte sich Rick.
    Er erhielt keine Antwort. Der Mann fuhr sich mit der Hand über das Kinn und schüttelte verwirrt den Kopf. Sein Magen knurrte vernehmlich.
    »Ich bin hungrig wie ein Wolf«, stellte er fest. »Kein Wunder, wenn es wirklich schon zwölf Uhr mittags ist ... Seit gestern abend habe ich nichts mehr gegessen oder getrunken.«
    »Was ist denn überhaupt passiert?« fragte Nadine. »Was ist passiert?«
    Auch diese Frage wurde nicht beantwortet.
    »Ich muß schnell wohin«, sagte der Mann rasch. »Entschuldigen Sie mich, bitte.« Er rannte die Treppe hinauf und ließ Rick und Nadine in der Halle zurück.
    Aber überall ertönten jetzt Geräusche, die bewiesen, daß das Gebäude bewohnt war. Menschen sprachen und lachten, Türen wurden zugeknallt und überall lief Wasser.
    New Bergen war wieder zum Leben erwacht.
    Rick benützte diesen Augenblick als Entschuldigung, um Nadine einen herzhaften Kuß zu geben, der ebenso erwidert wurde.
     
    *
     
    Rick und Nadine saßen allein im Kontrollraum des Kreuzers der sich auf dem Rückflug nach Rhodenda befand. Tom, Bob und Carol saßen nebenan und tauschten ihre Erfahrungen aus.
    »Deine Idee war wirklich nicht schlecht«, gab Rick zu. »Wenn wir einfach die Stromversorgung des Komputers unterbrochen hätten, wäre die gleiche Wirkung eingetreten.«
    Nadine schüttelte verwirrt den Kopf. »Ich begreife noch immer nicht, wieso ein Fernsehprogramm – selbst wenn es aus einem Komputer stammt – so überwältigend und mitreißend sein kann. Irgend jemand muß doch ...«
    »Du darfst nicht vergessen, daß der Komputer tatsächlich alles über Psychologie, Hypnose, Motivforschung, Werbemethoden, Poesie, Prosa, Musik und ähnliche Beeinflussungsmöglichkeiten weiß. Er hatte die Aufgabe erhalten, ein Fernsehprogramm zusammenzustellen, das New Bergen verblüffen würde. Und die Schau wurde ohne vorherige Warnung um zwanzig Uhr dreißig gesendet – in einer Versuchsreihe mit dem beziehungsreichen Titel Neue Möglichkeiten.
    Natürlich wurde das Programm ›live‹ gesendet – der Produzent wollte etwa fünf Minuten lang zeigen, wie der Komputer die gestellte Aufgabe gelöst hatte. Anschließend sollten die Zuschauer erfahren, was sie gesehen hatten, um auf diese Weise eine Diskussion in Gang zu bringen.«
    »Aber ... fünfzehn Stunden lang!« rief Nadine aus.
    »Erinnerst du dich an die Geschichte von dem Zauberlehrling?« fragte Rick. »Der Produzent dachte, daß der Komputer ein völlig neuartiges Programm zusammenstellen würde – vermutlich interessant, aber vielleicht auch völlig ungeeignet. Eine zeitliche Begrenzung war nicht vorgesehen, denn es sollte von der Qualität des Gebotenen abhängen, ob die Sendung nach wenigen Minuten oder erst nach einer halben Stunde beendet wurde.
    Leider kam jedoch niemand vorher auf die Idee, daß der Komputer ein Programm senden würde, das jeden sofort in seinen Bann schlug, sowie er einen Blick auf den Bildschirm warf. Sogar die Techniker waren wie hypnotisiert. Der Komputer machte immer weiter, aber in ganz New Bergen gab es niemand mehr, der ihn hätte abschalten können. Und die Menschen auf

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