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Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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meinte Nadine hoffnungsvoll.
    »Wirklich? Warum haben sie dann abgeschaltet? Nadine, das ist doch verrückt! Was kann es in jedem Gebäude von New Bergen geben, das die Menschen beim ersten Anblick so überwältigt?«
    »Nicht in jedem Raum«, erinnerte Nadine ihn. »Die beiden haben das leerstehende Appartement durchsucht. Das zweite war nicht leer. Dort war ... etwas .«
    Sie schüttelte sich.
    »Offenbar kein Gas«, sagte Rick.
    »Nein, bestimmt kein Gas. Hast du das Radio gehört?«
    »Irgendwo im Hintergrund war undeutlich Musik zu hören.« Rick sah verblüfft auf. »Wieso? Woher? Die Rundfunkstation sendet doch nicht. Oder etwa doch? Hast du das überprüft?«
    »Nicht eigens, aber auf dem Flug hierher habe ich sämtliche Frequenzen erfolglos abgehört. Die Musik muß aus einem Tonbandgerät gekommen sein.«
    »Nach fünfzehn Stunden?«
    Nadine zuckte mit den Schultern. »Rick, ich habe das Gefühl, daß du auf der falschen Spur bist. Die Ereignisse müssen irgendwie etwas mit dem Komputer zu tun haben.«
    »Weibliche Intuition?«
    »So könnte man es nennen. Die Severnaner sind sehr stolz auf ihren Komputer. Einmal haben sie sogar den Versuch gemacht, ihm die Verkehrsregelung zu übertragen, aber das Experiment mußte erfolglos abgebrochen werden. Vielleicht haben sie etwas anderes ausprobieren wollen?«
    »Zum Beispiel?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Rick war durchaus bereit, über diese Idee zu diskutieren. Aber er konnte sich selbst bei bestem Willen nicht vorstellen, wie ein völlig unbeweglicher Elektronenrechner imstande sein sollte, Fangarme in jedes Gebäude der Stadt auszustrecken und dort alles Leben auszulöschen.
    Und dann sah er plötzlich alles klar.
    Der Gedankengang war höchst unwahrscheinlich. Aber die Ereignisse, mit denen sie es hier zu tun hatten, waren ebenfalls unglaublich. Außerdem war es nur logisch, daß eine Lösung, die als einzige den Tatsachen gerecht wurde, richtig sein mußte, selbst wenn sie unwahrscheinlich erschien.
    »Nadine«, sagte er, »ich gehe in die Stadt.«
    »Aber wir waren uns doch darüber einig, daß du auf jeden Fall an Bord bleiben solltest. Können wir von hier aus wirklich nichts mehr unternehmen?«
    »Nein, denn der Raumkreuzer ist nur für normale Einsätze ausgerüstet.«
    »Ich verstehe nicht, was du vorhast. Aber wenn du etwas in New Bergen getan haben willst, brauchst du es mir nur zu sagen. Ich ...«
    Sie fuhr zusammen.
    Rick sah sie verständnisvoll und mitleidig an. Nadine war wirklich zu schwach und hilflos, um Mitglied eines Katastrophenteams zu sein. Er wußte, daß sie in Gesellschaft anderer allen auftauchenden Schwierigkeiten gewachsen war. Aber die Aussicht, völlig allein durch eine Stadt des Todes zu gehen, hatte sie maßlos erschreckt.
    »Wir gehen beide«, sagte er.
    »Aber, Rick ...«
    »Wenn ich auf der richtigen Spur bin, besteht keinerlei Gefahr für uns. Selbstverständlich müssen wir in die Stadt und sogar ein Gebäude betreten. Irgendein Gebäude, in dem Menschen wohnen. Aber wir gehen nicht in die Appartements.«
    Nadine starrte ihn erstaunt an.
    »Was hast du vor?«
    Er sagte es ihr.
    Ihre Verwirrung wurde nicht geringer. »Welchen Sinn soll das haben?«
    »Versuchen wir es trotzdem damit«, schlug Rick lächelnd vor.
     
    *
     
    Sie waren weder mit Gasmasken noch Schutzanzügen ausgerüstet. Diese Sicherheitsvorkehrungen hatten Tom, Bob und Carol nichts genützt.
    Rick bemerkte, daß Nadine sehr dicht neben ihm blieb, sprach sie aber deswegen nicht an. Er überlegte, daß Sally ihm nach seiner Rückkehr vermutlich einen Krach machen würde, wenn sie hörte, daß er ganz allein mit einem hübschen Mädchen durch die menschenleeren Straßen gegangen war. Sally hatte nämlich nur einen Fehler – Eifersucht. Deshalb war ein Krach unvermeidbar ...
    Eigentlich doch nicht. Vielleicht gab es nie eine Gelegenheit dazu, weil er von diesem Einsatz nicht zurückkam.
    »Woran denkst du?« fragte Nadine.
    Rick antwortete nicht. Er ließ das Mädchen einen Schritt vorangehen und stellte fest, daß sie eine sehr gute Figur hatte. Plötzlich hatte er den Wunsch, ihr wenigstens einen Kuß zu geben. Warum sollte er sich nicht das Vergnügen gönnen, das Sally ihm später ohnehin vorwerfen würde?
    Dann fiel ihm jedoch wieder ein, weshalb er überhaupt nach New Bergen gekommen war. Er verfolgte den Gedanken nicht weiter, hatte aber von diesem Augenblick an mehr Verständnis für Bob und Carol. Die beiden hatten einfach auf ihre Art auf eine

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