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Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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den Straßen blieben früher oder später ebenfalls vor einem Bildschirm hängen, wenn sie herausbekommen wollten, was eigentlich geschehen war.«
    Als Rick schwieg, sagte Nadine langsam: »Ich finde es nur merkwürdig, daß niemand sich mehr daran erinnern kann, was er gesehen hat. Nicht einmal Tom, Bob oder Carol.«
    »Ist das wirklich so überraschend? Wenn ein Mensch hypnotisiert wird, braucht man ihm nicht zu sagen, daß er alles wieder vergessen soll. Er tut es ohnehin.«
    Sie saßen schweigend in ihren Sesseln und dachten darüber nach, welche Auswirkungen dieser Vorfall haben würde. Im Grunde genommen schien nichts passiert zu sein. Einige Bewohner von New Bergen waren am Herzschlag gestorben, während sie wie gebannt vor dem Fernsehschirm saßen – aber einige Menschen wären in diesen fünfzehn Stunden auf jeden Fall umgekommen. Die Einwohnerschaft litt im allgemeinen nur unter Magenbeschwerden, verkrampften Muskeln, Kopfschmerzen, überanstrengten Augen, Müdigkeit und ähnlichen kleineren Unannehmlichkeiten.
    Aber wenn der Komputer auf Severna den menschlichen Geist auf diese Weise versklaven konnte, waren alle anderen Komputer ebenfalls dazu imstande. Die Werbeagenturen würden sich dafür interessieren – sogar sehr. Vielleicht war damit eine neue Waffe entdeckt worden ...
    »Jedenfalls brauchen wir uns deswegen keine Sorgen zu machen, weil wir nicht dafür verantwortlich sind«, stellte Rick fest. »Wir haben unsere Aufgabe gelöst.«
    Er sah Nadine an und wußte, daß er sie noch einmal küssen konnte, wenn er Lust dazu hatte. Er blieb aber in seinem Sessel sitzen.
    Die Katastrophe war vorüber.

Die Menschenfarm
    (Bordered In Black)
     
Larry Niven
     
     
    In der Luftschleuse stand nur eine einzelne Gestalt, obwohl die Schleuse für größere Ausrüstungsgegenstände gedacht war und ohne weiteres beide Männer aufnehmen konnte. Der schlanke Mann mit den sandfarbenen Haaren war offensichtlich Carver Rappaport. Ein dichter Bart verdeckte die untere Hälfte seines Gesichts. Er wartete geduldig, bis die Rampe herangefahren wurde, und stieg dann langsam herab.
    Turnbull, der am Boden auf ihn wartete, mußte ein wachsendes Unbehagen unterdrücken. Irgend etwas stimmte hier nicht. Er hatte es sofort geahnt, als er hörte, daß die Overcee zur Landung ansetzte. Das Raumschiff mußte sich bereits seit einigen Stunden innerhalb des Sonnensystems befunden haben. Warum hatte es keine Funkverbindung aufgenommen?
    Und wo steckte Wall Kameon?
    Zurückkehrende Raumfahrer eilten meistens so rasch wie möglich die Rampe hinab, um endlich wieder die Erde unter den Füßen zu haben. Rappaport ließ sich Zeit und setzte bedächtig einen Fuß vor den anderen. Jetzt war zu erkennen, daß sein Bart ungepflegt und verwildert war. Als der Mann die unterste Stufe erreicht hatte, starrte Turnbull erschrocken seine unbeweglichen Gesichtszüge an.
    Rappaport ging wortlos an ihm vorbei und blieb nicht stehen.
    Turnbull rannte hinter ihm her und versuchte mit ihm Schritt zu halten, obwohl er sich dabei lächerlich vorkam. Rappaport war einen guten Kopf größer und brauchte nur rasch zu gehen, wo Turnbull bereits zu rennen begann. Turnbull mußte laut sprechen, um sich bei dem herrschenden Lärm verständlich zu machen. »Rappaport, wo ist Kameon?« fragte er.
    »Tot«, stieß Rappaport zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Tot? An Bord? Rappaport, war das Schiff daran schuld?«
    »Nein.«
    »Was sonst? Ist seine Leiche an Bord?«
    »Ich möchte nicht darüber sprechen, Turnbull«, wehrte der Raumfahrer ab. »Nein, seine Leiche ist nicht an Bord. Sein ...« Rappaport griff sich an den Kopf, als leide er unerträgliche Schmerzen. »Sein Grab«, sagte er dann sehr deutlich, »hat einen hübschen schwarzen Rand. Lassen wir es lieber dabei.«
    Aber das war selbstverständlich unmöglich.
    Am Rande des Landefeldes tauchten zwei Sicherheitsbeamte vor ihnen auf. »Haltet ihn fest«, befahl Turnbull. Die beiden Männer griffen nach Rappaports Armen. Rappaport blieb stehen und drehte sich um.
    »Haben Sie vergessen, daß ich eine Sprengkapsel im Mund habe?«
    »Was soll das heißen?« Im ersten Augenblick begriff Turnbull tatsächlich nicht, was der andere meinte.
    »Wenn Ihre Leute mich nicht in Ruhe lassen, mache ich davon Gebrauch. Haben Sie das begriffen, Turnbull? Mir ist jetzt alles gleichgültig. Das Projekt Overcee hat keinen Sinn mehr. Ich weiß nicht, was aus mir werden soll. Am besten sprengen wir das Schiff in die

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