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Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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waren. Wir konnten Sie zum Glück reparieren.«
    Savold zuckte zusammen und versuchte den Gedanken nicht zu Ende zu führen, der sich ihm eben aufgedrängt hatte. Er sah auf seinen Körper herab, obwohl er wußte, daß er ihn nicht sehen konnte, weil er in eine Decke eingehüllt war. Material dieser Art hatte er noch nie gesehen.
    Er erkannte auf den ersten Blick, daß die Decke aus Asbesttuch bestand.
    Eine Reihe von Löchern befand sich dort, wo sein Oberkörper liegen mußte. Savold schrie erschrocken auf. Die Glühbirnen strahlten betäubend.
    »Bitte, Sie brauchen wirklich keine Angst zu haben.« Der Chirurg kam besorgt nähergehüpft, entkorkte einen Steinkrug und goß dessen Inhalt über Savolds Kopf und Gesicht.
    »Ich weiß, daß alles einen Schock für Sie bedeutet, aber trotzdem brauchen Sie sich nicht aufzuregen. Sie sind nicht in Gefahr, das kann ich Ihnen versichern.«
    Savold stellte fest, daß er ruhiger wurde, während sein Entsetzen gleichzeitig nachließ. Nein, das war nicht auf das beruhigende Glühen des Chirurgen zurückzuführen, sondern auf die Flüssigkeit aus dem Krug. Es mußte sich dabei um ein Sedativ handeln, das seine verkrampften Gesichtsmuskeln entspannte und durchaus angenehm schmeckte, als er einen Teil davon verschluckte. Eine Hälfte seines Wesens erkannte den typischen Geruch wieder, während die andere einen bekannten Geschmack wahrnahm.
    Die Flüssigkeit war Schmieröl.
    Das Öl beruhigte ihn nicht nur, sondern dämpfte auch seine Erregung und kühlte die erhitzten Gefühle ab, so daß Savold wieder ruhiger denken konnte.
    »Ist Ihnen besser?« erkundigte Chirurg Trink sich hoffnungsvoll.
    »Ja, ich bin wieder ruhiger«, antwortete Savold und stellte gleichzeitig fest, daß er gar keine Stimme mehr besaß – er verständigte sich mit Hilfe der Glühbirnen, die rhythmisch aufblinkten und dabei ein kaltes Licht ausstrahlten, das dem der Glühwürmchen ähnlich war. »Ich verstehe allmählich, was geschehen sein muß. Ich bin Major Hugh Savold. Ich bin abgestürzt und dabei verletzt worden. Sie haben mir den Körper eines ...« Er suchte nach dem richtigen Namen, wußte genau, daß er ihn nicht kannte, fand ihn aber doch sofort. »Den Körper eines Dorfellows gegeben«, schloß er.
    »Nicht den ganzen Körper«, antwortete der Chirurg. »Nur die Teile, die dringend ersetzt werden mußten.«
    Savold fühlte sich angewidert, aber die beruhigende Wirkung des Schmieröls reichte aus, seine Gefühle unter Kontrolle zu halten. Er versuchte verständnisvoll zu nicken. Unmöglich. Entweder hatte er einen unglaublich steifen Hals ... oder gar keinen.
    »Vermutlich eine Einrichtung wie eine Knochen- und Blutbank«, stellte er fest. »Wieviel von mir stammt von Gam Nex Biad?«
    »Ziemlich viel, fürchte ich.« Der Chirurg zählte die Teile auf, wobei Savold den Eindruck hatte, er höre eine Simultanübersetzung von Chirurg Trink zu Gam Nex Biad zu ihm. Selbstverständlich entsprachen die Teile nicht genau denen des menschlichen Körpers, aber immerhin begriff Savold, daß ein Teil seines Gehirns, der Schädel, der Oberkörper, sämtliche Organe und die Beine ersetzt worden waren.
    »Was ist denn überhaupt noch von mir übrig?« rief er entsetzt aus.
    »Natürlich ein Teil Ihres Gehirns – ein ziemlich großer sogar. Und Ihre Arme. Einige andere Bestandteile Ihres Körpers waren nicht allzu schwer beschädigt, aber ich habe sie trotzdem ersetzt. Zum Beispiel die für Kreislauf und Verdauung zuständigen Organe, denn Ihre waren auf Nahrungsmittel eingestellt, die auf Dorfel nicht zur Verfügung stehen. Jetzt können Sie sich direkt von Mineralien und Metallen ernähren, wie wir es tun. Andernfalls hätten Sie hier verhungern müssen.«
    »Lassen Sie mich aufstehen«, verlangte Savold. »Ich möchte endlich sehen, was Sie aus mir gemacht haben.«
    Der Chirurg wirkte plötzlich wieder besorgt. Er öffnete einen zweiten Ölkrug und schüttete ihn über Savold aus, bevor er die Asbestdecke zurückschlug.
    Savold starrte sich an und spürte dabei, daß ein Gefühl des Abscheus in ihm aufsteigen wollte. Aber das Öl erwies sich als ausgezeichnetes Beruhigungsmittel. Er schwankte unsicher auf seinem Sprungfederbein und sah erschrocken an sich herab.
    Immerhin mußte er zugeben, daß er recht gut aussah. Gam Nex Biad hatte schon immer zu den Beaus von Dorfel gehört, denn er konnte mit seinem Federbein einen enormen Sprung in die Höhe machen, dann genau auf der Spitze seines Kopfes landen und sich

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