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Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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sind. Das würde bedeuten, daß Sirius B-IV seit Jahrtausenden nicht mehr angeflogen worden ist. Aber wäre es nicht auch möglich, daß irgendwelche Fleischfresser den Planeten in eine Farm verwandelt haben? Was dann? Für die Algen hätten sie keine Verwendung. Sie würden das Zeug wachsen lassen, ein paar Stück Vieh auf dem Kontinent absetzen und dann einfach abwarten, bis die Tiere sich Schulter an Schulter entlang der Küste drängen. Nutzvieh! Verstehen Sie, was ich meine, Turnbull?«
    »Ja. Sie haben recht, darauf bin ich nicht gekommen. Und Vieh wird natürlich auf Größe gezüchtet ...«
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen.
    »Nur weiter«, sagte Rappaport und sah Turnbull erwartungsvoll an.
    Der andere zuckte mit den Schultern. »Nun, das Risiko müssen wir eben auf uns nehmen, nicht wahr?«

Die Felsenfresser
    (Man Of Parts)
     
H. L. Gold
     
     
    Als Major Hugh Savold von der vierten Wegaexpedition im Krankenhaus die Augen öffnete, spürte er weder den geringsten Schwindel noch eine vorübergehende Verwirrung. Er wußte genau, wer er war, wo er war und wie er dorthin gelangt war.
    Er hieß Gam Nex Biad.
    Er gehörte zu den Bewohnern eines Planeten namens Dorfel.
    Er war tief unter der Oberfläche bei einem Grubenunglück ums Leben gekommen.
    Diese Antworten schienen völlig unsinnig und beunruhigten Major Savold. War er etwa verrückt geworden? Diese Vermutung schien zuzutreffen, denn seine Arme steckten unbeweglich in einer Art Zwangsjacke. Und sein Mund war voller Steine.
    Savold stieß einen lauten Schrei aus und rückte von dem Felsbrocken an seiner Seite ab, an dem er herumgekaut hatte. Dann spuckte er die Splitter aus, die nahrhaft schmeckten.
    Einen Augenblick später wich er erschrocken vor einer Erscheinung zurück, die noch schrecklicher als der falsche Name, der falsche Heimatplanet, der falsche Unfall und die völlig falsche Nahrung war.
    Eine lebende Ahle beobachtete ihn aufmerksam. Sie war fast zwei Meter lang, hatte einen Spiralbohrer als Kopf, drei gelenkige Arme, die in Hornschaufeln ausliefen, zwei weitere mit empfindlichen Greifern, eine Reihe von Glühbirnen entlang der Vorderfront und eine abgefederte Stütze, die als Ständer diente.
    Savold fühlte sich abgestoßen und erstarrte gleichzeitig fast vor Schreck. In seinem ganzen bisherigen Leben hatte er noch nie ein ähnliches Wesen zu Gesicht bekommen.
    Es war Chirurg Trink, den er seit seiner frühesten Jugend kannte.
    »Sie haben keinen Grund zur Verzweiflung«, glühten die Lampen des Chirurgen freundlich. »Sie sind alles, was Sie zu sein glauben.«
    »Aber das ist doch unmöglich! Ich bin Terraner und heiße Major Hugh Savold!«
    »Selbstverständlich.«
    »Dann kann ich nicht Gam Nex Biad sein, der Eingeborener von Dorfel ist!«
    »Sie sind es aber.«
    »Nein, das stimmt nicht!« protestierte Savold aufgebracht. »Ich war allein in einem Patrouillenkreuzer unterwegs. Nachdem ich die Vorpostenkette um Wega durchbrochen hatte, habe ich die Sporenbombe abgeworfen – die bisher einzige. Dann schlossen die Weganer zu mir auf und beschädigten mein Schiff so schwer, daß ich nicht wieder zur Erde zurückkonnte. Ich mußte froh sein, daß ich überhaupt noch am Leben war. Schließlich fand ich einen Planeten, der mit mehr Kratern als unser Mond übersät war. Ich hatte schon Angst, daß er keine Atmosphäre haben würde, aber er besaß doch eine. Ich führte eine Notlandung durch.« Er schüttelte sich. »Allerdings war das eher ein Absturz.«
    Chirurg Trink strahlte vor Begeisterung. »Ausgezeichnet! Ihr Erinnerungsvermögen ist offenbar nicht im geringsten getrübt.«
    »Nein?« kreischte Savold erschrocken. »Weshalb erinnere ich mich dann an die Tatsache, daß ich bei einem Grubenunglück ums Leben gekommen bin? Ich weiß genau, daß ich mich durch gutes hartes Gestein gebohrt habe; meine Umdrehungsgeschwindigkeit war ziemlich hoch, der Kopf erwärmte sich angenehm, während ich mich durch die schmackhaften Felsen wühlte, aber dann traf ich plötzlich auf ...«
    »Weiches Kreidegestein«, erklärte der Chirurg ihm und ließ seine Lampen aus Mitgefühl schwächer leuchten. »Ihre Umdrehungszahl war so hoch, daß Sie den Unterschied nicht rasch genug bemerkt haben. Wirklich ein unglücklicher Zufall. Wir waren alle sehr traurig.«
    »Und ich bin gestorben«, stellte Savold fest. »Sogar zweimal ...«
    »Nein, keineswegs. Nur einmal. Als Ihre Maschine abstürzte, erlitten Sie schwere Verletzungen, die aber nicht tödlich

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