Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
Vom Netzwerk:
Inferno. Nur die surrealistische blaue Beleuchtung machte das Bild einigermaßen erträglich. Die Welt schien ein Alptraum zu sein. Die beiden Männer konnten nicht wirklich glauben, was sie sahen.
    »Die Algen enthalten nicht genug Fett«, sagte Wall plötzlich. »Alles andere ist reichlich vorhanden – aber nicht genug Fett.«
    Das Geräusch vom Strand her wurde lauter. Einige der Mumien begannen sich zu bewegen. Hinter einer Düne waren zwei zu erkennen, die miteinander auf Leben und Tod zu kämpfen schienen. Aber sie bewegten sich nur so wenig und so langsam ...
    Carver fuhr plötzlich zusammen, als ihm endlich klar wurde, was Wall gesagt hatte. Er griff nach dem Arm des anderen und versuchte ihn daran festzuhalten. »Komm mit, Wall«, flüsterte er eindringlich, »wir müssen zurück. Komm!«
    Wall versuchte seine Hand abzuschütteln. Er wollte sich nicht einmal umdrehen.
    Einige der riesigen Skelette erhoben sich langsam. Sie sahen wie bedrohliche Vorzeitungeheuer aus. Carver ahnte, was sie dachten. Vielleicht verbirgt sich unter der Hülle Fleisch. Wasserhaltiges Fleisch. Vielleicht.
    Er zerrte an Walls Arm und versuchte zu rennen. Der Alptraum war Wirklichkeit geworden und begann sich zu bewegen.
     
    »Er wollte nicht rennen. Er versuchte sich loszureißen. Ich mußte ihn zurücklassen. Sie konnten mich nicht einholen, weil sie zu schwach und entkräftet waren. Aber sie haben Wall erwischt, daran gibt es keinen Zweifel.«
    »Hat er seine Sprengkapsel benützt?«
    »Ich weiß es nicht. Hoffentlich.«
    »Und Sie sind wieder zurückgekommen.«
    »Ja.« Rappaport hob den Kopf und wirkte dabei wie ein Mann, der aus einem schlechten Traum erwacht. Er sprach langsam weiter. »Ich habe sieben Monate dazu gebraucht. Ganz allein.«
    »Können Sie sich vorstellen, weshalb Wall sterben wollte?«
    »Sind Sie verrückt? Er wollte sich bestimmt nicht auffressen lassen!«
    »Warum ist er dann nicht gerannt?«
    »Er wollte nicht wirklich sterben, Turnbull. Er war nur zu der Ansicht gekommen, daß es sich nicht lohnte, sich in Sicherheit zu bringen. Noch einmal sechs Monate in der Overcee – aber diesmal mit der Erinnerung an den Alptraum ... Das war einfach keine Anstrengung wert.«
    »Ich möchte wetten, daß die Overcee wie ein Schweinestall ausgesehen hat, bevor Sie sie in die Luft gejagt haben.«
    Rappaport wurde rot. »Was geht Sie das an?«
    »Sie haben offensichtlich ebenfalls jede Anstrengung für überflüssig gehalten. Wenn ein Raumfahrer nicht mehr peinlich genau auf Ordnung sieht, begeht er praktisch Selbstmord. Ein schmutziges Schiff kann tödlich sein. Die Klimaanlage funktioniert nicht mehr richtig. Überall fliegen Sachen herum, die einem den Schädel einschlagen können, wenn die Triebwerke einsetzen. Man vergißt, wo ...«
    »Schon gut. Ich habe es immerhin doch geschafft.«
    »Und jetzt sind Sie der Meinung, daß wir die Raumfahrt aufgeben sollten.«
    Rappaport starrte den anderen an. »Sind Sie noch immer nicht überzeugt? Innerhalb des Sonnensystems gibt es alle möglichen Paradiese, aber Sie wollen unbedingt in diese Hölle. Warum? Wozu?«
    »Vielleicht um andere Paradiese möglich zu machen. Glauben Sie etwa, daß unseres nur durch Zufall entstanden ist? Unsere Vorfahren hatten nicht sehr viel mehr als die Bewohner von Sirius B-IV zur Verfügung.«
    »Doch, sehr viel mehr.« Rappaports Stimme klang undeutlich, weil der Whisky endlich zu wirken begonnen hatte.
    »Vielleicht. Aber ich habe noch einen besseren Grund – die Menschen, die Sie dort zurückgelassen haben. Sie brauchen unsere Hilfe, die wir ihnen mit der neuen Overcee geben können. Was brauchen sie mehr, Carver? Bäume oder Nutzvieh?«
    »Vieh.« Rappaport fuhr zusammen und nahm einen Schluck aus seinem Papierbecher.
    »Darüber könnte man vermutlich streiten. Aber das ist im Augenblick unwichtig. Zuerst müssen wir guten Boden herstellen.« Turnbull lehnte sich in seinen Sessel zurück und schien mehr zu sich selbst zu sprechen. »Die Algen werden mit zerquetschten Felsbrocken gemischt. Bakterien zersetzen die Mischung. Regenwürmer. Dann Gras ...«
    »Sie haben schon alles überlegt und vorausgeplant, nicht wahr? Und Sie schaffen es bestimmt, die Vereinten Nationen davon zu überzeugen. Gar nicht dumm, Turnbull. Aber Sie haben etwas vergessen.«
    »Wirklich? Was denn?«
    Rappaport stand auf und beugte sich über den Schreibtisch. »Sie haben angenommen, daß diese Menschen am Strand tatsächlich Nachkommen der ursprünglichen Farmer

Weitere Kostenlose Bücher