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Magazine of Fantasy and Science Fiction 17 - Grenzgänger zwischen den Welten

Magazine of Fantasy and Science Fiction 17 - Grenzgänger zwischen den Welten

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 17 - Grenzgänger zwischen den Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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wenig Begeisterung für irgend etwas, wenn man recht darüber nachdachte. Er verbrachte den halben Tag vor dem Fernsehschirm und raste die übrige Zeit in seinem Hubschrauber durch die Gegend. Emily hatte sich mehr von dieser Ehe mit einem Mann versprochen, der doch in gewisser Beziehung wild und unzivilisiert war. Sie war enttäuscht, um es milde auszudrücken. Harry behandelte seine Kühe aufmerksamer und freundlicher als seine eigene Frau.
    Emily wandte sich mit einem Seufzer vom Fenster ab. Sie trug ein verführerisches Neglige und eine neue Frisur, die sie noch jünger und hübscher erscheinen ließen.
    »Ich gehe jetzt schlafen, Harry«, sagte sie leise.
    Harry Eddington, der früher ein Mann namens Wambua wa Mathenge gewesen war, starrte weiterhin begeistert auf den Fernsehschirm, wo ein Cowboyfilm gezeigt wurde. In dem Film kamen viele Kühe vor. Er hob nicht einmal den Kopf, als er Emily ansprach.
    »Ich rufe dich, wenn ich dich sehen möchte«, antwortete Harry.
    Emily verließ wortlos den Raum und knallte die Tür hinter sich ins Schloß.
    Morgen früh mußte sie den lieben alten Richard aufsuchen und ihm begreiflich machen, was sie auszustehen hatte.
     
    »Ich ertrage es einfach nicht mehr, hörst du?« schluchzte Emily. »Es dauert nicht mehr lange, Liebling«, erwiderte Richard Mavor geduldig. »Du darfst aber nicht wieder ins Büro kommen. Das ist wirklich zu gefährlich.«
    Emily schluchzte lauter. »Du liebst mich nicht mehr, Richard«, warf sie ihm vor.
    Mavor gab ihr einen Kuß. »Du weißt ganz genau, daß das nicht stimmt, Emily. Ich warte auch nicht gern, aber wir müssen vorsichtig sein. Wenn die Exchange herausbekommt, daß ich in diesem Fall aus eigenem Interesse gehandelt habe ...«
    »Du hast mir versprochen, daß alles ohne Schwierigkeiten klappen würde.«
    »Das braucht aber einige Zeit. Sei doch endlich vernünftig, Liebling. Als du mir zum erstenmal dein Leid mit Harry – mit dem ersten Harry, meine ich natürlich – geklagt hast, habe ich dir versprochen, daß du einen Teil der sieben Millionen Dollar zurückbekommen würdest. Du hast ihn doch bekommen, nicht wahr? Du bist noch immer eine reiche Frau, Emily.«
    »Das ist mir ganz gleichgültig. Ich habe alles nur für dich getan, Richard, das weißt du ganz gut. Und jetzt sitze ich hier mit diesem ... mit diesem Cowboy ...«
    Mavor war sehr zufrieden. Offenbar hatte sie doch etwas für ihn übrig, wenn auch nicht allzuviel, nachdem er immerhin bereits einundvierzig war. Er kannte Emilys Fehler und machte sich keine Illusionen. Aber er war trotzdem in sie verliebt. Er hatte sie vom ersten Augenblick an begehrt und begehrte sie noch immer. Das heimliche wöchentliche Rendezvous genügte einfach nicht mehr ...
    Mavor versuchte so gewinnend wie möglich zu wirken – und das war ziemlich überzeugend, wenn er sich ganz darauf konzentrierte, wie er es gelegentlich bei schwierigen Kunden tat. Und diesmal gab er sich alle Mühe, denn schließlich hing seine Zukunft davon ab. »Wir dürfen nichts überstürzen, Liebling. Wir müssen warten, bis Harry – der zweite Harry – sein neues Spielzeug satt hat und zu denken beginnt. Vielleicht dauert das ein paar Jahre, aber diese Zeit werden wir auch noch überstehen.
    Wenn du ihm dann das Zusammenleben in einem Haus gründlich verleidet hast, setzen wir die Anzeige wegen der Ranch in die Zeitung, wo er sie bestimmt sieht. Das habe ich dir doch alles schon einmal erklärt, Liebling; wir haben uns beide auf einen Plan geeinigt, den wir jetzt weiterverfolgen müssen. Harry Nummer zwei ist eben leider nicht Harry Nummer eins. Er versucht gar nicht erst mit einer schwierigen Frau auszukommen und läßt sich nicht von einer primitiven Kultur fortlocken – schließlich hat er sie bereits am eigenen Leibe kennengelernt. Harry Nummer zwei läßt sich einfach scheiden, was uns nur recht sein kann. Er bekommt seine Ranch. Du hast dann noch immer eine Menge Geld, und wir können heiraten.«
    Emily trocknete ihre Tränen mit einem Spitzentaschentuch. »Oh, ich weiß ... du hast recht, Liebling ... aber ich hasse diese Warterei ...«
    »Ich auch, das kannst du mir glauben. Aber das ist wirklich die einzige Möglichkeit.«
    »Gib mir noch einen Kuß, Richard. Aber diesmal einen richtigen«, verlangte Emily.
    Mavor erfüllte ihr diesen Wunsch nur zu gern.
    »Ich muß jetzt wieder gehen«, sagte Emily dann und versuchte fröhlich zu lächeln. »Treffen wir uns wie üblich?«
    »Natürlich.«
    »Vergiß mich

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