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Magazine of Fantasy and Science Fiction 17 - Grenzgänger zwischen den Welten

Magazine of Fantasy and Science Fiction 17 - Grenzgänger zwischen den Welten

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 17 - Grenzgänger zwischen den Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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geschafft – niemand von uns.«
     
    Siebenundzwanzig Stunden nach der Landung betrat Gus endlich die Rampe, die auf das feste Land unter dem grauen Himmel hinabführte. Draußen regnete es ununterbrochen. Um das Schiff herum war die Erde verbrannt, aber aus der Asche kamen bereits wieder neue Triebe hervor. Die Pflanzen wirkten fremdartig, aber trotzdem vertraut, weil sie an grünes Gras erinnerten.
    Die verbrannte Erde hatte sich in eine schwarze Schlammwüste verwandelt, weil Tausende von Kolonisten bereits darüber hinwegmarschiert waren. Sie waren in Dreierreihen angetreten, die sich bis fast zu den umliegenden Hügeln erstreckten. Gus' Gruppe formierte sich und wurde an den äußersten rechten Flügel geführt.
    »Sehr eindrucksvoll ist das gerade nicht«, meinte Hogan mit einer vielsagenden Handbewegung. Sein roter Haarschopf sah noch wilder als früher aus. Auch er hatte lange Bartstoppeln im Gesicht.
    »Eigentlich sollten wir gar nicht hier landen«, erklärte Gus ihm. »Wir sind auf dem falschen Planeten.«
    »Ha? Woher willst du das wissen?«
    Gus berichtete, was er während der Landung auf der Brücke gehört hatte.
    »Puh!« Hogan starrte die baumlose Tundra an, die nur gelegentlich von niedrigen Hügeln unterbrochen wurde. »Der falsche Planet! Das heißt also, daß hier weder eine Kolonie noch Unterkünfte noch Lebensmittel vorhanden sind!«
    »Du hast doch gehört, daß wir ganz auf uns selbst gestellt sind«, warf Franz ein. »Wir können einfach eine Stadt gründen ...«
    »Meinst du? Ohne Bäume, ohne Holz, ohne fließendes Wasser ...«
    »Natürlich gibt es hier fließendes Wasser. Es fließt gerade meinen Rücken herunter.«
    »Die Kerle haben uns hereingelegt!« brüllte Hogan los. » Dafür habe ich nicht unterschrieben!«
    »Du hast wie alle anderen unterschrieben, ohne Fragen zu stellen.«
    »Ja, aber ...«
    »Nein, sag es nicht«, bat Franz. »Du brichst mir sonst das Herz.«
     
    »Keine Unterkunft, kein Schutz vor dem Sauwetter«, sagte Hogan eine Stunde später. »Irgendwann habe ich gehört, daß die Kolonisten erstklassig ernährt werden. Wo bleibt das Essen?«
    »Warte, bis das Schiff entladen wird«, riet Franz ihm.
    »Bisher haben sie aber nur uns ausgeladen«, meinte Hogan mißmutig. Er rieb sich die Hände, weil er fror, und sah zu dem riesigen Schiff auf. Im oberen Drittel war deutlich die Stelle zu erkennen, wo der Meteorit eingeschlagen war.
    »Wahrscheinlich sind sie noch mit dringenden Reparaturarbeiten beschäftigt«, sagte Franz.
    »Ich kann mir gar nicht vorstellen, daß ein so kleines Loch so großen Schaden angerichtet haben soll«, stellte Hogan fest.
    »Ein Raumschiff ist fast so kompliziert wie der menschliche Körper«, warf ein Mann neben ihm ein. »Wenn es ein Loch dieser Größe abbekommt, ist es ebenso schlimm wie ein Mensch daran, der durch einen Schuß verletzt worden ist.«
    »He – seht euch das an!« Hogan streckte den Arm aus. Eine neue Gruppe marschierte eben über die Landerampe von Bord.
    »Frauen!« flüsterte Franz.
    »Weiber, der Teufel soll mich holen!« brüllte Hogan.
    »Ist doch klar«, sagte ein anderer. »Schließlich können Männer allein keine Kolonie gründen ...«
    »Menschenskinder, das haben sie aber gut geheimgehalten!«
    Die Männer sahen gespannt zu, als eine Gruppe weiblicher Kolonisten nach der anderen den Hügel hinaufmarschierte und sich in einiger Entfernung formierte. Dann drehten sie sich wieder um, als lautes Motorengeräusch hörbar wurde. Ein Raupenschlepper mit einem offenen Anhänger fuhr langsam die Reihen entlang und hielt fast vor Gus. Ein Gefreiter kletterte auf den Anhänger, schlug eine Plane zurück und warf ein schweres Bündel herab.
    »Los, Männer!« rief er, als der Raupenschlepper fortgefahren war. »Ihr grabt euch jetzt hier ein! Vortreten zum Schaufelempfang!«
    »Schaufeln? Soll das ein Witz sein?« Hogan drehte sich zu den anderen um.
    »Wonach sollen wir denn graben?« fragte ein anderer.
    »Schutzlöcher«, antwortete der Gefreite. »Ihr könnt natürlich auch unter freiem Himmel schlafen, wenn euch das lieber ist.«
    »Wie steht es mit Unterkünften aus Fertigbauteilen?«
    »Richtig – und was ist mit unseren Rationen?«
    »An Bord gibt es genügend Baumaschinen und ähnlichen Kram! Wenn wir schon graben müssen, wollen wir wenigstens anständiges Werkzeug – nicht nur Schaufeln!«
    Der Gefreite zog seinen Gummiknüppel. »Ich habe doch gesagt ...«, begann er, aber seine Stimme ging in dem

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