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Magazine of Fantasy and Science Fiction 17 - Grenzgänger zwischen den Welten

Magazine of Fantasy and Science Fiction 17 - Grenzgänger zwischen den Welten

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 17 - Grenzgänger zwischen den Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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genug geschlafen.«
    »Zehn Stunden ... von der Erde?«
    »Ha? Von Alpha III, Trottel! Eintausendachthundertundvierzehn Tage von der Erde!«
    Gus zuckte zusammen, als habe er einen Schlag erhalten. Fast fünf Jahre ...
    »Aber jetzt haben wir es fast geschafft«, sagte er dann. Berg faßte ihn am Arm und zog ihn hoch.
    »Richtig. Und du gehörst zu den Rekruten, die bei den Landevorbereitungen helfen müssen. Los, komm mit!«
    Gus stolperte hinter dem Sergeanten her durch den langen graugestrichenen Schiffskorridor. Als sie an einer offenstehenden Tür vorbeikamen, stellte Gus erstaunt fest, daß das Innere der Kabine völlig zertrümmert war – überall hingen Drähte und Rohre herab, eine Trennwand wies große Löcher auf, während die Tür schief in den Angeln hing.
    »Was ist denn passiert?« fragte er.
    »Das geht dich nichts an«, knurrte Berg. »Du bist nur ein dummer Rekrut. Wenn du schlau bist, bleibst du einer.«
    Sie fuhren mit einem Lift nach oben, gingen einen zweiten Korridor entlang und standen schließlich auf der hell erleuchteten Kommandobrücke. Überall saßen schweigende Männer in blauen Uniformen und beobachteten gespannt ihre Meßgeräte. Offiziere sprachen flüsternd miteinander; Techniker arbeiteten konzentriert. Ein junger Offizier mit kurzgeschnittenen blonden Haaren sah Berg entgegen.
    »Das hier ist der letzte Rekrut, Sir«, sagte der Unteroffizier.
    »Er kann gleich als Läufer bei mir bleiben. Ab Station sieben sind alle Verbindungen nach achtern abgerissen. Die Kiste fällt langsam auseinander.«
    »Warten Sie hier«, wies Berg Gus an und verschwand wieder.
    »Leutnant, übernehmen Sie die Nummer sechs!« befahl eine heisere Stimme. Der junge Offizier schwang seinen Drehstuhl herum und beugte sich über einen Bildschirm, auf dem einige Lichtpunkte sichtbar wurden.
    Gus lehnte sich an das nächste Schott. Dort blieb er über eine Stunde lang unbeachtet stehen. Allmählich zeichneten sich auf den Bildschirmen immer deutlicher die Umrisse eines Planeten ab. Offiziere und Techniker beobachteten gespannt ihre Instrumente.
    »Nein, das kommt nicht in Frage – jedenfalls nicht, solange ich auf der Brücke stehe!« Ein großgewachsener, hagerer Offizier stand wütend auf. »Die Landung wäre reiner Selbstmord! Wir müssen ausweichen!«
    »Weigern Sie sich etwa, meine Anweisungen auszuführen?« fragte der untersetzte weißhaarige Mann, den Gus unterdessen als den Kapitän erkannte. »Sehen Sie sich vor, daß Sie nicht zu weit gehen, Leone ...«
    »Ich führe die Landung auf Planet IV durch!« brüllte der Erste Offizier zurück. »Mehr kann ich beim besten Willen nicht!«
    Der Kapitän stieß einen Fluch aus. Andere Offiziere und Techniker mischten sich in die Diskussion ein. Zuletzt mußte der Kapitän doch nachgeben:
    »Gut, wir landen auf Planet IV, Leone! Aber auf der Erde kommen Sie vor ein Kriegsgericht, das garantiere ich Ihnen!«
    »Sie und Ihr Kriegsgericht kann der Teufel holen!«
    Die Auseinandersetzung ging weiter. Gus blieb unbeweglich stehen und beobachtete den Planeten auf dem nächsten Bildschirm; die grünblaue Kugel wurde rasch größer, schien den Bildschirm zu sprengen und war dann nur noch teilweise sichtbar. Ein leises Pfeifen verstärkte sich und wurde gleichzeitig immer höher; dann machten sich die obersten Ausläufer der Atmosphäre bemerkbar und ließen das Schiff erzittern. Die Männer auf der Brücke hatten ihren Streit völlig vergessen. Jetzt erklangen nur noch knappe Befehle, die ebenso knapp bestätigt wurden.
    Gus spürte, daß das Deck unter seinen Füßen heftig schwankte. Er ging zu Boden und klammerte sich irgendwo fest, während das Stampfen stärker wurde. Gleichzeitig brauste die Luft wie ein entfesselter Tornado an dem Schiff vorbei.
    Aber dann verringerte sich die Geschwindigkeit plötzlich, als ein neuer Donner durch die Metallwände drang – der Schiffsantrieb war zum Leben erwacht.
    Die nächsten Minuten vergingen unendlich langsam, während das dumpfe Grollen allmählich lauter wurde. Dann kam der heftige Stoß, der Gus noch einmal gegen das Deck drückte. Gleichzeitig schwiegen die Triebwerke. Als Gus sich langsam aufrichtete, sah er verblüfft, daß die Offiziere und Techniker sich gegenseitig grinsend auf die Schultern klopften und kleine Freudentänze aufführten. Der Captain ging rasch an ihm vorüber und verließ die Brücke. Auf den Bildschirmen waren graugrüne Hügel unter einem wolkenverhangenen Himmel zu erkennen.
    »Was haben Sie

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