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Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten

Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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sehen, aber ich muß erst die Kette der Hyäne verkürzen, die nachts frei durch das Innere streift.«
    »Nicht nötig, mein Freund«, wehrte Cugel dankend ab. »Mein Interesse war nur oberflächlich.«
    »Auch deine Enttäuschung«, fuhr Fianosther fort, »braucht nicht von Dauer zu sein. Ein Blick auf meine Regale zeigt dir, daß meine Vorräte offensichtlich zur Neige gehen.«
    Cugel nickte zustimmend. »Aber was habe ich damit zu schaffen?« erkundigte er sich.
    Fianosther wies auf einen Mann, der langsam von einer Bude zur anderen ging. Dieser Mann war klein, völlig kahl, hatte pechschwarze Augen, die in einem seltsamen Gegensatz zu seiner gelblichen Haut standen, und trug ständig ein breites Grinsen zur Schau. »Dort steht Iucounu, der Lachende Magier«, erklärte Fianosther. »Innerhalb kurzer Zeit wird er in meine Bude kommen und den Versuch machen, mir für billiges Geld ein bestimmtes rotes Buch abzuhandeln – die Aufzeichnungen des Dibarcas Major, der unter dem Großen Phandaal studiert hat. Mein Preis ist überhöht, aber er ist ein geduldiger Mann und wird gewiß nicht weniger als drei Stunden feilschen. In dieser Zeit steht sein Schloß unbewacht. Es enthält eine große Sammlung thaumaturgischer Artikel, Instrumente und Essenzen, aber auch Kuriosa, Talismane, Amulette und Bücher aller Art. Ich bin immer bereit, Gegenstände dieser Beschreibung käuflich zu erwerben. Muß ich noch mehr sagen?«
    »Das ist alles schön und gut«, erwiderte Cugel, »aber würde Iucounu sein Schloß ohne Wächter oder Verwalter zurücklassen?«
    Fianosther breitete die Hände aus. »Warum nicht? Wer würde es wagen, Iucounu, den Lachenden Magier, zu bestehlen?«
    »Eben dieser Gedanke bedrückt mich«, antwortete Cugel. »Ich bin zwar unternehmungslustig, aber nicht tollkühn.«
    »Das Unternehmen verspricht reiche Beute«, stellte Fianosther fest. »Wunderdinge aller Art, kostbare Essenzen, nie zuvor gesehene Zauberdinge und wunderwirkende Elixiere. Aber denke daran, daß ich dich nicht dränge, daß ich dir nichts empfehle; wirst du ertappt, hast du nur gehört, wie ich den Reichtum des Lachenden Magiers gepriesen habe! Aber hier kommt er schon. Schnell, dreh dich um, damit er nicht dein Gesicht sieht. Er bleibt drei Stunden hier, dafür kann ich garantieren!«
    Iucounu betrat die Bude, und Cugel kehrte ihm den Rücken zu, als interessiere er sich für das zweiköpfige Kalb, das in Spiritus eingelegt auf dem untersten Regal stand.
    »Willkommen, Iucounu!« rief Fianosther. »Weshalb hast du so lange gezögert, meine bescheidene Hütte aufzusuchen? Ich habe schon Dutzende von profitablen Angeboten für ein bestimmtes rotes Buch zurückgewiesen – alle nur deinetwegen! Und hier, sieh nur diesen Behälter! Er stammt aus einer Gruft in den Ruinen von Karkod. Das Siegel ist unverletzt, und wer weiß, welche Wunder sich darin verbergen? Ich fordere nur die lächerliche Summe von zwölftausend Terzen dafür.«
    »Interessant«, murmelte Iucounu. »Die Inschriften – Augenblick ... Hmm. Ja, es ist wirklich keine Fälschung. Der Behälter ist mit Holzasche gefüllt, die überall in Großmotholam als Purgativum benutzt wurde. Als Kuriosität ist er vielleicht zehn oder zwölf Terzen wert. Ich besitze selbst ähnliche Behälter, die wesentlich kostbarer sind.«
    Cugel hatte unterdessen unauffällig die Tür erreicht und gewann jetzt die Straße, wo er nachdenklich auf und ab schritt, während er den Vorschlag von allen Seiten kritisch betrachtete, den Fianosther ihm gemacht hatte. Im Grunde genommen schien er nicht übel zu sein. Hier war Iucounu; dort stand das Schloß mit seinen unvorstellbaren Schätzen. Es konnte sicherlich nicht schaden, wenn er sich zu einer Erkundung aufmachte. Cugel schlug also den Weg ein, der in östlicher Richtung am Ufer des Xzan entlang verlief.
    Die blauen Glastürme ragten vor dem dunkelblauen Himmel auf; das scharlachrote Licht der Sonne brach sich blitzend in ihren Windungen. Cugel blieb stehen und nahm die Umgebung sorgfältig in sich auf. Neben ihm floß der Xzan talabwärts. In der Nähe lag ein Dorf fast hinter schwarzen Pappeln, blaßgrünen Lärchen und tiefhängenden Weiden verborgen – ein Dutzend Steinhütten, in denen Fischer und Bauern lebten: harmlose Leutchen, die sich nur um ihre eigenen Angelegenheiten kümmerten.
    Cugel warf einen Blick auf den Weg, der zu dem Schloß hinaufführte: ein gewundener Pfad aus roten Platten. Er überlegte sich schließlich, daß es besser war,

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