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Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten

Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Gerät nicht bedienen konnte. Seine Gefühle waren entweder nicht intensiv genug oder einfach ungeeignet. Ich vermute, daß das bei allen Ultras der Fall ist.«
    Davenport nickte zustimmend. »Hoffentlich haben Sie recht ... Aber weshalb haben Sie sich dann so mißtrauisch über die Motive der Regierung geäußert, wenn Sie doch der Meinung sind, nur die richtigen Männer könnten das Gerät bedienen?«
    Erte zuckte mit den Schultern. »Ich wollte mich zuerst davon überzeugen, daß Sie notfalls bluffen und genügend Überredungskunst aufbringen können. Schließlich kann es Ihnen passieren, daß Sie sich mit meiner Nichte auseinandersetzen müssen.«
     

Blick in die Überwelt
    (The Overworld)
     
Jack Vance
     
     
    Auf den grünen Hügeln über dem Fluß Xzan, wo sich früher gewisse uralte Ruinen erhoben hatten, stand jetzt ein prächtiges Schloß, das Iucounu, der Lachende Magier, nach seinem eigenen Geschmack errichtet hatte: eine exzentrische Konstruktion aus steilen Giebeln, Balkonen, Freitreppen, Kuppeln und drei blauen spiralförmigen Glastürmen, durch die das rote Licht der untergehenden Sonne in seltsamen Farben schien.
    Hinter dem Schloß und jenseits des Tales erstreckten sich die Hügel wie grüne Dünen bis an den Horizont; sie waren dicht bewaldet, so daß kaum ein Sonnenstrahl ihren Boden erreichte. Der Xzan, der im Alten Wald östlich von Almery entsprang, floß unterhalb des Schlosses vorbei und schlängelte sich wie ein silbernes Band zwischen den Hügeln hindurch, bis er drei Meilen weiter westlich von dem Fluß Scaum aufgenommen wurde. Hier lag Azenomei, eine ehrwürdige alte Stadt, deren Anfänge sich im Dunkel der Geschichte verloren, die aber jetzt nur noch wegen ihres Jahrmarktes bekannt war, der Besucher aus der näheren und weiteren Umgebung anzog. Auf diesem Jahrmarkt in Azenomei hatte Cugel eine Bude aufgeschlagen, um dort seine Talismane feilzuhalten.
    Cugel war ein Mann mit zahlreichen Begabungen und Fähigkeiten, dessen Auftreten gleichzeitig nachgiebig geschmeidig oder unnahbar stolz sein konnte, wenn es die Gelegenheit erforderte. Cugel hatte lange Beine, kräftige Arme, lange geschickte Finger und vor allem eine gewandte Zunge. Sein pechschwarzes Haar wuchs tief in die Stirn hinein, wich aber über den Augenbrauen plötzlich wieder zurück. Die großen dunklen Augen, die lange Nase und der stets lächelnde Mund gaben seinem etwas langen und hageren Gesicht einen lebhaften, freimütigen und liebenswerten Ausdruck.
    Cugel hatte im Lauf seines bisherigen Lebens manches erlebt und durchgemacht, dem er die Kenntnisse verdankte, die ihm auf vielerlei Weise zugute kamen. Durch einen Zufall war er in den Besitz eines alten Bleisarges gelangt – zuvor hatte er allerdings dessen Inhalt beseitigen müssen –, aus dem er eine Anzahl Glücksbringer hergestellt hatte. Nachdem er die Talismane mit den erforderlichen Runen und Siegeln versehen hatte, hielt er sie auf dem Jahrmarkt in Azenomei feil.
    Zu Cugels Unglück hatte jedoch ein gewisser Fianosther kaum zwanzig Schritte von seiner Bude entfernt eine größere aufgeschlagen, in der er Artikel verkaufte, die offenbar größere Wirkung als Cugels Amulette zu haben versprachen, wenn man nach dem äußeren Anschein urteilte. So geschah es öfters, daß Cugel einem Passanten seine Ware anpries, woraufhin dieser nur einen Gegenstand in die Höhe hob, den er bei Fianosther gekauft hatte, und dann seiner Wege ging.
    Am dritten Tag des Jahrmarktes hatte Cugel erst vier Talismane zu Preisen verkauft, die kaum seine eigenen Unkosten deckten, während Fianosther im Gegensatz dazu alle Mühe hatte, seine Kundschaft zu befriedigen. Als Cugel es endlich satt hatte, vergeblich für seine Ware zu werben, näherte er sich Fianosthers Bude, um ihre Konstruktion und die Art des Türschlosses kritisch zu begutachten.
    Fianosther, der ihn dabei beobachtet hatte, winkte ihn zu sich heran. »Komm herein, mein Freund, nur herein! Wie geht das Geschäft?«
    »Ehrlich gesagt nicht allzu gut«, antwortete Cugel. »Das verwundert und enttäuscht mich, denn meine Talismane sind schließlich nicht offenbar wertlos.«
    »Ich kann dir des Rätsels Lösung mitteilen«, sprach Fianosther. »Deine Bude steht an dem Platz, wo früher der Stadtgalgen gestanden hat, und diese Stelle besitzt noch heute eine schlechte Ausstrahlung. Aber ich glaube bemerkt zu haben, daß du dich für die Bauweise meiner bescheidenen Hütte interessierst. Die Konstruktion ist von innen besser zu

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