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Magazine of Fantasy and Science Fiction 19 - Welt der Illusionen

Magazine of Fantasy and Science Fiction 19 - Welt der Illusionen

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 19 - Welt der Illusionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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hat er eigentlich in letzter Zeit?« Er lief die Treppe hinab, bevor Mrs. Andrews seine Frage beantworten konnte. Sie war froh darüber.
    »Kommen Sie«, sagte Alice aufmunternd und nahm ihren Arm. Sie gingen in die Küche hinunter.
    Der Butler stand ratlos in der Küchentür. »Danke, wir brauchen Sie noch nicht, Madison«, sagte Mrs. Crowley. »Gehen Sie ins Bett zurück. Richten Sie Clotheta aus, daß alles in Ordnung wäre. Mister Andrews schießt nur auf Scheiben. Er konnte nicht schlafen.«
    »Sehr wohl, Ma'am«, antwortete Madison und ging zu seiner Frau zurück, um ihr auszurichten, daß alles in Ordnung sei.
    »Das glaube ich trotzdem nicht«, murmelte Clotheta. »Kein vernünftiger Mensch schießt um diese Zeit mit einem Revolver in der Gegend herum. Die Knallerei ist ...«
    »Sei still, Frau«, sagte Madison nur. Er zitterte, als er ins Bett zurückkletterte.
    »Ich wollte, dieser verrückte Kerl wäre schon wieder fort«, sagte Clotheta. »Er hat den bösen Blick, glaube ich.«
    Andrews fuhr zu Clothetas großer Erleichterung schon am gleichen Nachmittag ab. Nachdem er und seine Frau ins Auto gestiegen und fortgefahren waren, ließen die Crowleys sich auf die Couch fallen und sahen sich schweigend an. Bob Crowley stand schließlich auf und mixte zwei Drinks. »Was ist deiner Meinung nach in Harry gefahren?« fragte er seine Frau.
    »Ich weiß nicht recht«, antwortete sie. »Clotheta würde vermutlich sagen, bei ihm sei eine Schraube locker.«
    »Heute morgen hat er etwas Komisches zu mir gesagt, als ich ihn hereinholen wollte«, fuhr Crowley fort.
    »Ich könnte etwas Komisches vertragen«, sagte sie.
    »Ich habe ihn gefragt, was er hier draußen nur mit Hemd, Hose und Schuhen bekleidet zu suchen habe. ›In einer der nächsten Nächte erwische ich ihn bestimmt‹, antwortete er daraufhin.«
    »Warum schläfst du heute nacht nicht in meinem Zimmer?« fragte Mrs. Andrews ihren Mann, als er abends seinen letzten Whisky-Soda vor dem Schlafengehen trank.
    »Du würdest mich die ganze Nacht lang schütteln, damit ich wach bleibe«, antwortete er. »Du hast Angst davor, ich könnte den Versuch machen, ihn zu stellen. Warum glaubst du immer, jeder andere sei mir überlegen? Ich bin ein besserer Schütze als er. Außerdem habe ich eine moderne Pistole. Er muß einen altmodischen Vorderlader benützen, aus dem er nur einen Schuß abgeben kann.« Andrews lachte häßlich.
    »Findest du das wirklich fair?« fragte seine Frau nach einem kurzen nachdenklichen Schweigen.
    Er sprang von seinem Stuhl auf. »Was kümmert es mich, ob das fair oder unfair ist?« brüllte er wütend.
    Sie erhob sich ebenfalls. »Du hast keine Ursache, so wütend auf mich zu sein, Harry«, sagte sie leise. In ihren Augen standen Tränen.
    »Tut mir leid, Liebling«, sagte er und nahm sie in die Arme.
    »Ich bin sehr unglücklich«, schluchzte sie.
    »Tut mir leid, Liebling«, wiederholte er. »Meinetwegen brauchst du dir wirklich keine Sorgen zu machen. Mir passiert nichts. Ganz bestimmt nicht.« Sie weinte so heftig, daß sie kein Wort mehr sagen konnte.
    Als sie ihm später einen Gutenachtkuß gab, wußte sie, daß dies in Wirklichkeit ein Abschiedskuß war. Frauen spüren instinktiv, daß der geliebte Mann nie zurückkehren wird.
    »Ein außergewöhnlicher Fall«, sagte Dr. Fox am nächsten Morgen und ließ Andrews' linke Hand aufs Bett zurückfallen. »Sein Herz war noch völlig gesund und kräftig, als ich ihn neulich untersucht habe. Aber jetzt ist es einfach stehengeblieben, als sei er erschossen worden.«
    Mrs. Andrews betrachtete mit verweinten Augen die rechte Hand ihres toten Mannes. Die drei Finger unterhalb des Zeigefingers waren fest an die Handfläche gedrückt, als umklammerten sie den Griff einer Pistole. Der steife Daumen trug ebenfalls seinen Teil dazu bei, den unsichtbaren Pistolengriff unbeweglich und ohne zu zittern festzuhalten. Aber Mrs. Andrews starrte vor allem den Zeigefinger an. Er war nur leicht nach innen gekrümmt, als sei er eben im Begriff gewesen, den Abzug einer Waffe durchzudrücken. »Harry hat nicht einen einzigen Schuß abgeben können«, schluchzte Mrs. Andrews. »Aaron Burr hat ihn auf die gleiche Weise wie Hamilton ermordet. Aaron Burr hat ihn durchs Herz geschossen. Ich wußte, daß er es tun würde. Ich habe schon von Anfang an gewußt, daß er es tun würde.«
    Dr. Fox legte seinen Arm um die Schultern der völlig hysterischen Frau und führte sie behutsam aus dem Zimmer. »Sie ist verrückt

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