Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation

Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
Vom Netzwerk:
diese herrlich unpraktischen Gebäude ...« Er wies auf ein riesiges, dunkles, fensterloses Gebäude, das dem Zusammenbruch nahe zu sein schien; es war offenbar seit Jahrzehnten nicht mehr bewohnt. »Das alte Haus hat viel Unglück gesehen, James. Aber auch viel Glück. Bleiben Sie stehen. Schließen Sie die Augen. Können Sie nicht fast Weinen und Lachen hören?«
    Kinkaid schloß gehorsam die Augen. Er hörte nur den entfernten Lärm der Großstadt.
    »Es kommt noch. Zwingen Sie sich nicht dazu.« Biddle griff in die Tasche. »Ich hoffe, daß Sie nichts dagegen einzuwenden haben.« Er setzte Kinkaid eine schwarze Brille auf. »Sehen Sie noch etwas?«
    »Nein.«
    »Gut.«
    Kinkaid wurde an den Schultern gepackt und mehrmals um sich selbst gedreht. Er wußte nicht, aus welcher Richtung sie gekommen waren.
    »Das ist nur beim erstenmal notwendig«, erklärte Biddle ihm. »Falls Sie nicht aufgenommen werden.«
    Kinkaid war noch immer schwindlig, als Biddle ihn weiterführte. Sie marschierten seinem Gefühl nach kilometerweit, bogen um unzählige Ecken, schienen sich im Kreis zu bewegen und kletterten über Treppen hinauf und hinunter. Etwa eine Stunde später sagte Biddle: »Nehmen Sie die Brille ab.«
    Sie standen in einem Hauseingang. Biddle nickte ihm aufmunternd zu, trat an die schwere Tür und klopfte dreimal. Nach einer kurzen Pause öffnete sich eine Klappe in der Tür. Ein Gesicht erschien.
    »Warum läuft das Huhn über die Straße?« fragte eine Stimme.
    »Um auf die andere Seite zu gelangen«, antwortete Biddle.
    Die Tür wurde geöffnet.
    Kinkaid folgte seinem Vorgesetzten in den altmodisch ausgestatteten Flur. Vor der nächsten Tür stand ein Mann in einem grellbunt gestreiften Anzug. Sein Gesicht war bis auf den Mund schwarz, der von einem breiten weißen Streifen eingerahmt wurde. Sein Haar war kurz und gekräuselt. Er hielt ein rundes Musikinstrument mit Schellen in der Hand – ein altes Tamburin, stellte Kinkaid verblüfft fest.
    »Guten Abend, Mister Bones«, sagte Biddle.
    »Guten Abend, Mister Biddle«, sagte Bones.
    »Ist er da?«
    »Ja, Sir.«
    »Sag ihm, daß Mitglied sieben-null-neun mit einem Bewerber gekommen ist.«
    »Wird gemacht, Boß!« antwortete der Mann. Er schüttelte sein Tamburin, daß die Schellen klangen, drehte sich um und verschwand durch die Tür.
    Sekunden später kam er zurück.
    »Er läßt bitten.«
    Kinkaid und Biddle stiegen hinter ihm her eine lange schmale Treppe hinauf, die vor einer roten Tür endete. Dort blieben sie stehen. Der Mann mit dem schwarzen Gesicht drückte auf einen Knopf.
    Aus dem Lautsprecher über ihnen drang eine Stimme. »Warum trägt der Feuerwehrmann rote Hosenträger?«
    »Damit die Hosen nicht herunterrutschen«, antwortete der Mann mit dem Tamburin und betätigte einen Schalter.
    »Herein mit euch.«
    Ein leises Summen, dann öffnete sich die Tür. Kinkaid und Biddle folgten dem Schwarzen, der nun zur Seite trat.
    Kinkaid zuckte unwillkürlich zusammen und hielt sich an Biddle fest. Der Raum vor ihnen schien auf dem Kopf zu stehen. Er schloß die Augen und öffnete sie langsam wieder. Der Eindruck blieb.
    Biddle gab ein merkwürdiges Geräusch von sich. »Keine Angst«, sagte er beruhigend, »das ist nur ein sogenannter Gag.«
    »Ein Gag?« Kinkaid sah zum Fußboden auf, der zweieinhalb Meter über seinem Kopf lag. Er sah eine Couch, einen Stuhl, einen Tisch und sogar einen kleinen schlafenden Hund.
    »Genau. Sie bekommen später alles erklärt.« Biddle ging über die Decke, aus der eine uralte Lampe mit antiken Glühbirnen emporwuchs. »Los, wir haben nicht viel Zeit.«
    Kinkaid folgte ihm unsicher. Sein Vorgesetzter drückte auf einen zweiten Knopf; in der Wand vor ihnen glitt eine Schiebetür zur Seite und gab den Blick auf einen großen Raum frei.
    Der zweite Raum war kaum besser.
    Seine vier Wände waren mit riesigen Spiegeln verkleidet. Als Kinkaid an ihnen vorüberging, sah er sich nacheinander fett, zaundürr, mit einem Wasserkopf, mit spindelförmigem Gesicht, mit drei Köpfen und gar nicht.
    »Um gefälligste Platznehmung wird untertänigst ersucht, Sire«, sagte Mister Bones und wies auf einen Sessel.
    »Was war das?« Kinkaid starrte den Sessel an und zuckte verständnislos mit den Schultern. Dann begriff er, was gemeint war. »Oh.« Er setzte sich. Als er in dem fadenscheinigen braunen Polster versank, wurde ein peinlicher Ton laut.
    »He, he!« sagte Mister Bones.
    Kinkaid erhob sich unsicher. »Ich gehe lieber«, meinte er.
    »Zu

Weitere Kostenlose Bücher