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Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation

Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Hause gebracht?«
    »Kinkaid, ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Von gestern abend. Von der G.E.L.« Kinkaids Mundwinkel rutschten wie von selbst nach oben. »Möchte vielleicht jemand eine Ente kaufen?«
    Biddle starrte ihn mit grimmigem Gesicht an.
    »Enten habe ich keine, aber draußen wartet ein Elefant auf sein neues Herrchen«, sagte Kinkaid. »Na, wie gefällt Ihnen das? Das war ein Witz, nicht wahr?«
    »Das kann ich nicht beurteilen.«
    »Seien Sie doch kein Spielverderber, Mister Biddle! Ich weiß, daß ich Sie enttäuscht habe, aber alles war so neu für mich. Ich war zu verblüfft. Ich wollte es verstehen, konnte aber einfach nicht. In Zukunft gebe ich mir Mühe ... ich lerne es bestimmt noch.«
    Biddle schwieg.
    »Ist es wirklich so schlimm, daß ich nicht gelacht habe?« Kinkaids Herz schlug plötzlich rasend schnell. »Ich konnte einfach nicht lachen. Aber jetzt kann ich es. Hören Sie zu. Ha! Haha! Haha! Hahaha ... «
    »Kinkaid!«
    »Ja, Sir?«
    »Sie sind entlassen. Fristlos.«
    »Was?« Kinkaid schluckte trocken. Er starrte seinen Vorgesetzten an und versuchte sich vorzustellen, wie er ohne Krawatte und mit einem nackten Mädchen auf dem Schoß ausgesehen hatte. »Mister Biddle, ich weiß, daß die Interviewer gegen mich gestimmt haben müssen. Das ist mir klar. Und ich sehe auch ein, daß sie keine andere Wahl hatten. Aber Sie können doch ein gutes Wort für mich einlegen, nicht wahr?«
    »Verschwinden Sie.«
    »Bitte! Ich mochte nur eine zweite Chance. Ist das zuviel verlangt? Sie haben die gute alte Zeit noch erlebt; ich war damals nicht einmal geboren. Ich muß mich erst daran gewöhnen.«
    »Ich verstehe nicht, was Sie da schwatzen, Kinkaid. Aber ich warne Sie. Fiele es mir ein, etwas davon den Behörden gegenüber zu wiederholen, könnten Sie den Rest Ihres Lebens hinter Irrenhausmauern verbringen.«
    Kinkaid blieb einen Augenblick lang wie versteinert stehen; dann seufzte er, wandte sich ab und verließ rasch das Gebäude.
    Am gleichen Abend und an allen folgenden, bis die Gebäude abgerissen wurden, fuhr er ins Niemandsland hinaus. Er irrte zwischen den baufälligen Gebäuden umher und suchte verzweifelt, ohne das eine Gebäude zu finden, nach dem er Ausschau hielt.
    Manchmal blieb er ganz ruhig auf den schuttbedeckten Straßen stehen und horchte aufmerksam. Und gelegentlich schien der Wind aus weiter Ferne leises Lachen herbeizutragen.
    Das Geräusch klang lieblich, aber auch zutiefst verzweifelt in Kinkaids Ohren, während er seine endlose Suche nach einem verlorenen Paradies fortsetzte.

Die Zweifachen
    (Camels And Dromedaries, Clem)
     
R. A. Lafferty
     
     
    »Griechen und Armenier, Clem. Kondore und Lämmergeier.«
    »Malaien und Mongolen, Clem. Stalagmite und Stalaktite.«
    Aufhören, aufhören! Was soll das unsinnige Gerede?
    Das ist kein unsinniges Gerede. Das ist sinnvolles Gerede. Das ist das einzige Gerede, das uns zum Kern der Sache führen kann.
    Clem Clendenning war ein hervorragender Reisevertreter. Er hatte im letzten Jahr etwas über fünfunddreißigtausend Dollar verdient. Er arbeitete für eine Fabrik im Mittleren Westen. Dort wurde ein konkurrenzloser Artikel hergestellt, und Clem verkaufte ihn in fünfzehn der fünfzig Staaten.
    Er hatte alle Ursache, mit seinen Erfolgen zufrieden zu sein. Aber dann geschah etwas, das sein Leben von Grund auf veränderte.
    Vertreter denken sich im Laufe der Zeit bestimmte Tricks aus. Zum Beispiel überzeugen sie sich stets davon, daß der Hotelportier sie richtig eingetragen hat, wenn sie in einer fremden Stadt absteigen. Das klingt vielleicht lächerlich, ist es aber durchaus nicht. Vertreter werden von ihrer Firma angerufen und müssen jederzeit erreichbar sein. Stieg Clem in einem Hotel ab, überzeugte er sich wenige Stunden später davon, daß sein Name richtig eingetragen war. Er rief einfach von außerhalb an und verlangte sich selbst. Gelegentlich erhielt er die Auskunft, ein Gast dieses Namens sei leider nicht bekannt. Daraufhin schlug Clem unweigerlich einen Riesenkrach, was dazu führte, daß sein Name in Zukunft bestens bekannt war.
    Als Clem an diesem kritischen Tag in einer fremden Stadt ankam, war er heißhungrig und todmüde. Beides war ungewohnt für ihn. Er betrat das nächste Restaurant und verschlang dort innerhalb einer Stunde solche Mengen, daß die übrigen Gäste diesen Vielfraß erstaunt beobachteten. Clem kümmerte sich nicht weiter darum, sondern aß weiter, bis er dem Herzschlag nahe war. Dann fuhr er

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