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Magazine of Fantasy and Science Fiction 21 - Flucht in die Vergangenheit

Magazine of Fantasy and Science Fiction 21 - Flucht in die Vergangenheit

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 21 - Flucht in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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jetzt.
    »Dies ist meine Welt, Chris, meine Traumwelt. Heute bin ich zum erstenmal darin wach.«
    »Es ist eine schöne Welt, Martha«, sagte er. »Sie paßt zu dir.«
    Sie liefen Hand in Hand die Wiese hinab ins Tal. Das Land wurde flacher, und ein Fluß wand sich in behäbigen Mäandern durch das breite Tal. Hier und dort ragten vereinzelte Findlinge aus dem Grün; zwischen ihnen blühten rote und blaue Blumen in der Sonne.
    Sie führte ihn durch lichte Wälder, in denen Vögel zwitscherten, an kristallklaren Bächen vorbei und zu stillen Waldseen unter riesigen Zypressen. Sie aßen Walderdbeeren und lagen bei einem grauen Felsen in der Sonne. Er knöpfte ihr weißes Kleid auf.
    Später empfand er ein leichtes Schuldbewußtsein.
    »Martha, in mir soll hier etwas vorgehen. Wo sind die Sternenvögel?«
    »Sie sind eben gekommen«, antwortete sie. »Dort drüben.«
    Sein Blick folgte ihrem ausgestreckten Zeigefinger und er glaubte zwei weniger durchsichtige Stellen in einer unsichtbaren Glasscheibe zu sehen. Er sah zu Martha hinüber und stellte fest, daß sie mit unnatürlich geweiteten Pupillen starr geradeaus blickte.
    »Was muß ich hier tun?« fragte er sie.
    »Du mußt in deine eigene Welt zurückkehren und die Phase unterbrechen.«
    »Die Phase unterbrechen? Kann ich nicht hierbleiben? Darf ich zurückkommen?«
    »Du mußt die Phase in deiner eigenen Welt unterbrechen. Du kannst erst hierbleiben, wenn der unterbrochene Phasenwinkel dreihundertsechzig Grad erreicht, so daß ein Kreis entsteht. Um das zu erreichen, mußt du oft hierher zurückkehren und Martha besuchen.«
    »Phasenwinkel? Was soll ...« Lane stellte fest, daß Marthas Pupillen sich wieder verengt hatten; ihre Augen bewegten sich jetzt.
    »Die Sternenvögel sind fort«, sagte sie. »Habe ich etwas gesagt? Was habe ich gesagt?«
    Er wiederholte es. »Ich dachte, ich müßte das hier abliefern«, fügte er hinzu und holte die goldene Kugel aus der Tasche. »Was hat dieser Phasenwinkel zu bedeuten?«
    »Das weiß ich nicht«, antwortete Martha. »Aber der Glain bringt dich wieder zu mir. Laß ihn hier im Felsen zurück.«
    Sie berührte seine Augen mit den Fingerspitzen. Lane sah plötzlich ins Innere des Felsens und erkannte dort eine natürliche Aushöhlung, die von Bergkristallen umgeben war. Er streckte den Arm aus und legte die goldene Kugel in diese Höhle. Ihr sanftes Licht brach sich an den Kristallen.
    Er zog seine Hand aus dem Felsen zurück und befand sich bei Sonnenaufgang auf dem Schuttabladeplatz. Lane blieb nachdenklich an diesem Platz stehen, bis er Hunger bekam und die Scheibe Brot aß, die auf dem Felsen lag. Dann nahm er seine Armbanduhr auf, steckte sie ein und ging zur Arbeit.
    Als er das Fabriktor erreichte, hielt ein Bus am Randstein. Lane drehte sich am Tor danach um, schrak sichtlich zusammen und spürte ein Würgen im Hals. Er mußte sich einen Augenblick an den Pfosten lehnen. Dan Gault kam an ihm vorbei, grinste und sagte: »Hallo, Chris.« Lane antwortete: »Morgen, Dan«, sah sich um und fühlte sich wieder besser. Er beobachtete sich selbst, wie er in einen anderen Bus in Richtung Stadtmitte stieg. Er ging mit den anderen durchs Tor. Gegen zehn Uhr tauchte Gault neben ihm auf.
    »Hast du schon gehört, Chris?« fragte er. »Das Einkaufsbüro in der Stadt ist vor einer halben Stunde verschwunden.«
    Lane hatte mittags frei, denn es war Samstag. Alma hatte den Nachmittag bereits für sich reserviert. Er ging zuerst mit ihr zum Baden und abends in ein Tanzlokal. Sie schien die Episode mit der Kugel vergessen zu haben und machte eifrig Pläne für den nächsten Tag. Am frühen Montagmorgen stand Lane nach einem ungemütlichen Frühstück in Gesellschaft von Mrs. Green, die ebenfalls nicht von seiner Kugel sprach, endlich wieder an dem grauen Felsen am Schuttabladeplatz.
    Er streckte zögernd die Hand aus. Seine Fingerspitzen kribbelten, und er hatte das Gefühl, den Arm in einen Backofen zu stecken. Dann drang sein Arm tief in den Felsen ein, und er sah den Glain in der Höhle zwischen Bergkristallen liegen. Er nahm ihn heraus und stand wieder auf einem Hügel in Marthas Welt.
    Sie lief auf ihn zu und rief: »Oh, Chris, du bist zurückgekommen!«
    Er küßte sie. »Kannst du die Sternenvögel rufen, Martha?« fragte er dann. »Ich habe Angst. Ich möchte ihnen einige Fragen stellen.«
    »Nein, aber vielleicht kommen sie von selbst. Am besten gehen wir spazieren.«
    Als sie am Waldrand saßen, erzählte Lane ihr, wie er sich

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