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Magazine of Fantasy and Science Fiction 21 - Flucht in die Vergangenheit

Magazine of Fantasy and Science Fiction 21 - Flucht in die Vergangenheit

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 21 - Flucht in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Phasenwinkel jetzt dreihundertsechzig Grad betrug.
    In der Großmarkthalle wich er dem Ding wieder aus und brachte Kisten mit Salat und Gemüse zwischen sich und seinen Doppelgänger. Er sah überall Luftspiegelungen, ohne zu wissen, ob es sich dabei um Sternenvögel oder die Doppelgänger anderer Leute handelte. Die Stimmen der übrigen Arbeiter klangen in der gespannten Atmosphäre besonders laut und hektisch.
    Lane schüttelte seinen Verfolger ab, indem er auf einem anderen Weg zur Fabrik lief, und hatte dort eine Stunde Ruhe. Ein letzter Tag bringt den ersten. Kein Raub, schrieb er auf ein Brett. Er fragte sich, was er in der letzten Sekunde tun würde. Dann begann wieder das unheimliche Versteckspiel: Das Ding bewegte sich ruckartig vorwärts, blieb wieder stehen, ahmte alle Bewegungen nach, die Lane vor einigen Minuten gemacht hatte, und schien seiner Spur nachzuschnüffeln.
    Dan Gault benahm sich ebenfalls seltsam. Er wechselte einen kurzen Blick mit Lane.
    »Am besten wechseln wir ab und zu die Plätze«, schlug Dan grinsend vor.
    Das half zunächst. Die übrigen Arbeiter wurden von einer unerklärlichen Angst befallen; sie sprachen, lachten und pfiffen lauter als sonst, und sie drehten sich manchmal plötzlich um, als stehe jemand hinter ihnen. Die Luft schien vor Spannung zu knistern.
    Dann kündigte die Sirene das Ende des Arbeitstages an. Lane war verabredet und sollte Alma zum Essen ausführen. Sie holte ihn vor Mrs. Calthorps Pension ab, als das Ding eben aus der Tür trat und die Veranda überquerte.
    Räder rollten. Das rasche Tempo verschaffte Lane wieder einen Vorsprung. Er nützte diese letzte Atempause.
    Obwohl sie früher als sonst kamen, war das Lokal bereits voll besetzt; zum Glück hatte Alma einen Tisch bestellt. Die Gäste unterhielten sich bei lärmender Musik und tranken viel. Lane schlang sein Steak ebenso gierig wie Alma herunter und sah sich dabei um; die anderen Gäste an den Nebentischen benahmen sich ähnlich.
    Dann sah Lane das Ding – sein Ding – an den Tischen jenseits der Tanzfläche, wo der Ausgang lag. Es bewegte sich suchend nach rechts, machte kehrt, suchte links, trat einen Schritt vor und wiederholte den Vorgang. Überall zeigten sich Luftspiegelungen, und Lane erkannte, daß er nicht der einzige war, dessen Krise bevorstand.
    »Komm, wir tanzen«, forderte er Alma impulsiv auf.
    »Chris!«
    Sie legte ihre Hand auf seinen linken Oberarm, lehnte sich an ihn und sprach mit geschlossenen Augen vom Essen. Lane hatte nicht den Mut, seine Füße von selbst die Tanzschritte machen zu lassen, wie sie es taten, wenn er genug getrunken hatte. Er mußte sich bewußt darauf konzentrieren und litt darunter.
    Er wechselte einen kurzen Blick mit einer Frau, deren Augen um Hilfe zu rufen schienen. Und er beobachtete einen Mann, der seine Partnerin vor sich herschob, als benütze er sie als Schild gegen ein unsichtbares Raubtier.
    Lanes Doppelgänger stand nun am Rand der Tanzfläche; er tastete nicht mehr, sondern starrte die Tanzenden an. Lane bemühte sich, Alma zwischen sich und den anderen zu schieben. Das Ding kam ständig näher, und er hatte jetzt keine Augen mehr für die übrigen Tau-Menschen, die ebenfalls in der Klemme steckten. Die Musik schien plötzlich aus weiter Ferne an sein Ohr zu dringen.
    »Mein Steak war zu durchgebraten, Chris«, wiederholte Alma. »Du hättest es gleich zurückschicken sollen.«
    Das Ding kam geradewegs auf Lane zu und hielt die Arme hoch, als tanze es. Ihre Blicke trafen sich. Lane spürte einen elektrischen Schlag, der seinen Körper durchzuckte. Er stieß Alma von sich weg in die Arme des anderen.
    Nun tanzten die beiden miteinander, und Alma schien keinen Unterschied zu merken. Das Ding wehrte sich zuerst und sah zu Lane hinüber, aber die Musik brachte seine Füße automatisch in Bewegung, und es ergab sich sein Schicksal.
    »Wenn das Steak schon so sündteuer ist, müßten sie einem wenigstens bringen, was man bestellt«, sagte Alma empört zu seinem Doppelgänger.
    »Tanz weiter mit ihr, Chris, dann hast du's wirklich geschafft, mein Junge«, flüsterte Lane vor sich hin. Ihm war ein Stein vom Herzen gefallen.
    Er ließ sich durch den Fußboden hinabsinken und ging im Mondschein durch einen Wald in den Zeitlanden. Überall tauchten Leute auf. Er traf die Frau, deren Augen um Hilfe gerufen hatten.
    »Ich habe mir deinetwegen Sorgen gemacht«, erzählte er ihr.
    »Mein Mann hat es fast gewußt«, antwortete sie. »Hast du den armen Mann im

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