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Magazine of Fantasy and Science Fiction 21 - Flucht in die Vergangenheit

Magazine of Fantasy and Science Fiction 21 - Flucht in die Vergangenheit

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 21 - Flucht in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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»Okay«, sagte er gelassen. »Warum tun Sie es nicht?«
    Diese Frage wirkte wie ein kalter Wasserguß auf Deane – aber erfrischend, nicht ernüchternd. Deane schüttelte dem Mann die Hand und ging.
    In Lakeland rief er seine Abteilungsleiter zu einer Besprechung zusammen. Sie kamen schneller als sonst, weil sie sich fragten, was der Chef diesmal vorhatte.
    Deane enttäuschte sie nicht.
    »Meine Herren«, sagte er, »wir kontrollieren gemeinsam die Deane Aircraft Corporation. Ich bin dafür, daß wir jetzt wirklich aufs Ganze gehen, weil ich bezweifle, daß wir überhaupt noch gute Flugzeuge herkömmlicher Art bauen können. Bisher haben wir Regierungsaufträge ausgeführt; wir haben die notwendigen technischen Voraussetzungen geschaffen, aber das Geld dazu kam von der Regierung. Jetzt soll uns der Geldhahn plötzlich zugedreht werden.«
    Deane machte eine Pause. Die anderen beobachteten ihn erstaunt.
    »Gibt es denn ein Naturgesetz«, fuhr er fort, »das eindeutig besagt, daß Raumstationen nur von einer Regierung erbaut werden können? Warum soll die Deane Aircraft Corporation es nicht einfach selbst versuchen?«
    Nun wollten alle gleichzeitig sprechen. Schließlich setzte sich Randolph Parker, der Produktionsleiter, gegen seine Kollegen durch.
    »Ich bezweifle, daß es ein Naturgesetz dieser Art gibt, Ted«, sagte er, »aber der gesunde Menschenverstand spielt in diesem Fall auch eine wichtige Rolle. Soviel ich gehört habe, sind wir im Augenblick reiche Leute, weil die Entschädigungszahlungen der Regierung großzügig waren – aber wer weiß, wie lange wir mit diesem Geld auskommen müssen? Um einen Satelliten zu starten, braucht man mehr Geld, als wir zur Verfügung haben. Gut, nehmen wir einmal an, wir wären dazu in der Lage – was hätten wir dann davon? Welchen Sinn hätte es, das Kapital aufzubrauchen, indem wir unsere eigenen Erzeugnisse kaufen?«
    »Warum so pessimistisch, Randy«, fragte Deane lächelnd. »Die Nachrichtensatelliten bringen doch auch Geld, nicht wahr? Wir könnten ihnen Konkurrenz machen. Und jeder von uns kann sich ein halbes Dutzend anderer Verwendungszwecke einfallen lassen. Ich denke nur an reiche Universitäten, die auf Astronomie spezialisiert sind, oder an Fernsehstationen, die dann die halbe Welt erreichen könnten.«
    Jim Briggs, der junge Leiter der Rechtsabteilung, ergriff das Wort.
    »Ich bin kein Fachmann für Naturgesetze, aber ich verstelle etwas von menschlichen Gesetzen. Unsere Freunde in Washington würden uns unter einer Lawine von Einstweiligen Verfügungen begraben, sobald wir auf dieses Gebiet vorstoßen. Wir müßten uns gegen den Vorwurf wehren, die nationale Sicherheit aufs Spiel zu setzen – und dagegen ist kaum etwas zu machen.«
    »Ich glaube nicht, daß man uns auf diese Weise beikommen könnte, bevor wir tatsächlich einen Satelliten in der Umlaufbahn haben, Jim«, antwortete Deane. »Und ich verlasse mich darauf, daß Sie uns bis dahin den Rücken freihalten würden. Randy hat das Problem richtig erkannt – das Ganze ist eine Geldfrage.«
    Er wandte sich jetzt auch an die anderen. »Wir alle haben im Augenblick mehr als genug Zeit und könnten sie nützlich verwenden, indem wir die Kosten dieses Projekts berechnen, um zu sehen, ob wir uns die Sache leisten können. Wenn wir es versuchen und dabei Schiffbruch erleiden, gehen wir wenigstens mit fliegenden Fahnen unter, anstatt langsam zu verbluten. Und wenn wir Erfolg haben, ist auch die Firma gerettet. Vielleicht gibt es dann bald wieder ein amerikanisches Raumprogramm. Wir haben nichts zu verlieren, meine Herren, aber alles zu gewinnen.«
    Die Abteilungsleiter gingen mit nachdenklichen Mienen auseinander.
    Deane brach schon am nächsten Tag zu einer längeren Reise um die Welt auf und besuchte Flughafendirektoren in über zwanzig Ländern. Er verhandelte mit ihnen und ließ sich die Genehmigung erteilen, in den Kontrolltürmen der Flugplätze eigene Empfänger aufzustellen, um die Bahn des Satelliten verfolgen zu können, falls er wirklich gestartet werden sollte.
     
    Die Verhandlungen waren in einigen Fällen langwierig, aber schließlich doch erfolgreich.
    Als Deane von seiner Reise zurückkam, fand er die Baupläne und Kostenberechnungen des Satelliten auf seinem Schreibtisch vor. Der Preis war astronomisch hoch. Wenn die Firma jeden Cent zusammenkratzte, Hypotheken aufnahm und sich Kredite gewähren ließ, konnte sie vielleicht die Raumstation bauen – aber dann waren noch Start, Besatzung und

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