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Magazine of Fantasy and Science Fiction 22 - Im Angesicht der Sonne

Magazine of Fantasy and Science Fiction 22 - Im Angesicht der Sonne

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 22 - Im Angesicht der Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Denkvorgänge laufen nicht merklich rascher oder besser ab. Sie haben genug Phantasie und sind jetzt hellwach. Innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden würde Ihr Gedächtnis erstmals richtig zu funktionieren beginnen. Nach spätestens zweiundsiebzig Stunden könnten Sie sich an alles erinnern, was Sie jemals gehört, gesehen oder gelesen haben.«
    »Hören Sie«, wandte ich ein, »Versuchstiere haben schon verhältnismäßig lange Zeit in dieser anders zusammengesetzten Atmosphäre gelebt. Ich habe sie selbst in Bethesda in der Druckkammer eingeatmet, ohne etwas zu spüren.«
    »Die Druckkammern enthalten jeweils einige Prozent Stickstoff – also viel zu viel –, und die Versuchspersonen halten sich nicht lange genug in dieser Atmosphäre auf. Ich weiß nichts von Eierversuchen, aber ich möchte wetten, daß niemand sich nach dem Befinden der Tiere erkundigt hat.«
    »Wie kommen Sie darauf, daß Sie jetzt besser denken können?« fragte ich. »Ich zweifle keineswegs daran – aber wie wollen Sie diese Behauptung beweisen?«
    »Zum Beispiel durch unser vollkommenes Erinnerungsvermögen«, antwortete Tim. »Erst dadurch fühlt man sich als vollwertiges Lebewesen. Ein weiterer Punkt sind unsere unzweifelhaften Erfolge. Walter Pope besitzt eine natürliche mathematische Begabung, von der er früher nie etwas geahnt hat. Seit letzter Woche beherrscht er Probleme, die er zuvor nicht einmal dem Namen nach kannte. Gerd ist inzwischen ein Experte für Enzyme geworden, und Susan könnte vermutlich mit den besten Biochemikern Amerikas konkurrieren. Jake hat mit der Konstruktion eines kleinen Geräts begonnen, das dem Meerwasser Wärmeenergie entzieht und uns mit Strom versorgt. Das sieht nach einer Umkehr der Entropie aus, aber seinen Erklärungen nach ist das nicht der Fall.«
    »Zuerst lernt man denken«, stellte Susan fest, »und dann macht sich der Körper an die Arbeit. Die Zellen reagieren auf neuartige Unterscheidungsmerkmale. Trotz aller Anstrengungen, uns möglichst zu desinfizieren, bevor wir hier herunter durften, haben wir alle möglichen Viren mitgebracht. Normalerweise würden sie Zellen angreifen, um ständig neue Viren zu bilden, in unserem Fall benützen die Zellen jedoch Viren als Bausteine, um sich den neuen Gegebenheiten anzupassen. Wir haben nie erkannt, wozu unsere Zellen imstande sind. Stellen Sie sich nur vor, was zu erwarten ist, wenn hier unten das erste Kind geboren wird!«
    »Susan und ich wollen heiraten«, warf Gerd ein.
    »Tatsächlich? Wer fungiert als Standesbeamter?«
    »Nun, darüber haben wir noch nicht nachgedacht«, gab er zu. »Damit die Leute an Land zufrieden sind, kann Tim vielleicht zuhören, während wir unser Versprechen wechseln. Wir bleiben monogam, bis unser erstes Kind selbst für sich sorgen kann. Das ist die vernünftigste Lösung, wissen Sie. Ich bin davon überzeugt, daß es in unserer neuen Gemeinschaft nur Ehen auf Zeit geben wird.«
    »In Ihrer neuen Gemeinschaft? Bilden Sie sich etwa ein, daß die Marine auch in Zukunft Leute herunterschickt, die nicht wieder heraufkommen können oder wollen?«
    Tim nickte zu meiner Überraschung nachdrücklich. »Ja, davon bin ich überzeugt«, versicherte er mir. »Sobald die erste Verwirrung sich gelegt hat, kommen bestimmt wieder Freiwillige zu uns herunter. Zuerst nur wenige, aber dann immer mehr, wenn deutlich wird, daß auch die Menschen an Land von unserem Wissen profitieren.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Aber woher wollen Sie die Freiwilligen nehmen? Ihnen gefällt es hier unten, das sieht man – aber ein Mann, der nur die Welt über Wasser kennt, ist wahrscheinlich nicht dazu zu bewegen, den Sonnenschein gegen Kälte und ewige Nacht einzutauschen.«
    »Unsinn!« widersprach Tim heftig. »Wenn wir eines Tages genug wissen, um die Sterne zu erreichen, finden wir auch Freiwillige, die den Flug wagen, ohne auf eine Rückkehr hoffen zu können! Das dürfen Sie mir glauben, Cheney!«
    »Vielleicht haben Sie recht«, meinte ich ausweichend. »Aber wie steht es mit Ihren Familien?«
    »Meine Frau will bestimmt zu mir«, sagte Walter Pope. »Ich kann nur hoffen, daß man ihr das innerhalb des nächsten Jahres gestattet.«
    Jake Kepper zuckte mit den Schultern. »Meine will sich wahrscheinlich scheiden lassen. Das ist ihr gutes Recht. Ich habe nichts dagegen.«
    Ich wechselte das Thema. »Wie hat sich Ihre Haut verändert? Abel Stokes scheint irgend etwas zu vermuten, aber er rückt nicht mit seiner Vermutung heraus.«
    »Er

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