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Magazine of Fantasy and Science Fiction 22 - Im Angesicht der Sonne

Magazine of Fantasy and Science Fiction 22 - Im Angesicht der Sonne

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 22 - Im Angesicht der Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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vielgelesenen Klatschspalte bestimmt kein freundliches Wort mehr über ihn. In San Diego hat er den dortigen Klu-Klux-Klan-Führer zu einem Boxkampf herausgefordert, hat sich als Kandidat der Konservativen Partei für die nächsten Gouverneurswahlen aufstellen lassen, wollte eine Expedition zusammenstellen, um in Afrika auf Löwenjagd zu gehen, hat eine dreitägige Sauftour unternommen, hat der siebzehnjährigen Tochter eines ehemaligen Senators telegrafisch einen Heiratsantrag gemacht und wäre fast verhaftet worden, weil eine Schönheitstänzerin eine Vaterschaftsklage gegen ihn angestrengt hat.«
    »Alles ganz normal«, behauptete Dr. Pragnell. »Als ich Muscadine die schriftstellerische Begabung verliehen habe, die ihn erst zu Bestsellern befähigt, habe ich ihm auch die verrückten Impulse großer Autoren vergangener Jahrzehnte eingetrichtert.«
    »Aber jetzt führt er sich noch schlimmer auf«, erklärte Gilroy ihm. »Mit seinem früheren Unsinn habe ich sogar noch Reklame gemacht. Jetzt wird er immer hektischer und scheint sich auf Kollisionskurs mit sich selbst zu befinden. Er montiert immer wieder Teile ab und schickt sie Mädchen, die ihn interessieren. Noch schlimmer ist allerdings, daß er dauernd davon redet, er habe sein Talent verraten, so daß ihm als einziger Ausweg nur der Selbstmord bleibe.«
    »Ich könnte mir vorstellen«, meinte Dr. Pragnell, »daß die jüngsten Erfolge von Fair Daffodils, We Weep! und Our Bugles Sang Truce! genügen müßten, um diese depressive Stimmung zu beseitigen.«
    »Die beiden letzten Bücher waren kein großer Erfolg«, stellte Gilroy fest. »Ich dachte, Sie bekämen eine genaue Abrechnung vom Verlag? Bugles hat kaum hunderttausend verkaufte Exemplare erreicht. Weder die Bücherklubs noch die Filmheinis haben sich darum bemüht, und die Verhandlungen wegen einer Fernsehfassung sind erfolglos geblieben. Muscadine hat entschieden nachgelassen.«
    »Unmöglich, denn er ist eine Maschine. Er muß unbegrenzt lange funktionieren.«
    »Kein Autor bleibt unbegrenzt lange erfolgreich«, behauptete Gilroy. »Muscadine spricht oft davon, daß alle großen Schriftsteller mit vierzig Jahren ihren Höhepunkt überschritten haben, und er bildet sich ein, das sei sein Alter. Er singt dann irische Volkslieder, spricht von einer Seejungfrau, die ihn in die Tiefe ziehen will, und bildet sich ein, allmählich an Schwindsucht zu sterben.«
    »Leiden Sie etwa auch daran?« erkundigte Pragnell sich.
    »Nein, das ist nur der verdammte Nebel in San Francisco. Haben Sie keine Ahnung, wo Muscadine stecken könnte?«
    »Ich nehme an, daß er bereits wieder im Hotel ist, bis Sie zurückkommen«, antwortete Pragnell. »Er ist so konstruiert, daß er wie eine Brieftaube in den heimatlichen Schlag zurückkehrt. Am besten bringen Sie ihn vor Ihrer Abreise her, damit ich ein paar kleine Veränderungen an ihm vornehmen kann.«
    »Wenn er sich weiter demontiert, fällt es irgendwann auf, daß er ein Androide ist«, meinte Gilroy besorgt. »Und das würde der Autorengewerkschaft bestimmt nicht gefallen.«
    »Muscadine ist nur die erste Woge eines Meeres der Zukunft.«
    »Vielleicht in zehn Jahren. Im Augenblick besteht noch die Gefahr, daß diese Entdeckung Dacoit & Sons ruiniert.«
    »Okay, ich verändere ein paar Kleinigkeiten an ihm. Sie brauchen sich keine Sorgen mehr zu machen, Norm.«
    »Ich brauche eine neue linke Hand für ihn.«
    Pragnell griff in das Regal hinter sich und holte eine Papiertüte daraus hervor, die er Gilroy zuwarf. »Zwei Stück und zusätzliche Schrauben.«
    Gilroy setzte die gelbe Katze zu Boden und verließ das Haus. Er nieste auf dem ganzen Weg den Hügel hinab.
     
    Der Bluessänger, dicklich und mit dunkler Brille, saß auf seinem Bett. An der Garderobe lehnte ein gutgebautes blondes Mädchen von etwa zwanzig Jahren. Auf dem Fußboden hockte Muscadine; er hatte seine Hand hinter den Kopf gelegt.
    Gilroy schloß die Tür leise hinter sich und fragte: »Ist das ein Bluessänger auf meinem Bett?«
    »Eines Morgens«, sang der Neger zu Gitarrenbegleitung, »holt der schwarze Wagen auch mich. Auch mich ...«
    »Das ist Sunflower Slim und kein anderer«, antwortete Muscadine.
    Gilroy runzelte die Stirn. »He, wo hast du dein rechtes Auge gelassen?«
    »Es ist mit der Vergangenheit begraben«, erwiderte Muscadine, ohne seine Haltung zu verändern.
    »Er hat es im Weder-Noch-Klub an der Divisidaro Street verloren«, warf das blonde Mädchen ein. »Ich bin Jean Pinajian vom

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