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Magazine of Fantasy and Science Fiction 23 - Am Tag vor der Ewigkeit

Magazine of Fantasy and Science Fiction 23 - Am Tag vor der Ewigkeit

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 23 - Am Tag vor der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Und?«
    »Vielleicht gibt es noch andere Dinge, die wir von euch lernen können.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, aber das kann ich nicht zulassen. Hier knallt es bestimmt bald, und ich möchte nicht, daß Unbeteiligte zu Schaden kommen. Aber was rede ich da? Löcher stören dich nicht?«
    »Mir schadet überhaupt sehr wenig. Meine Vorfahren haben die ursprüngliche Konstruktion ihrer Körper schon früher dementsprechend verbessert. Meine schwachen Punkte sind die Empfindlichkeit gegenüber bestimmten organischen Giften und mein unersättlicher Appetit.«
    »Okay, dann kannst du meinetwegen bleiben. Vielleicht bin ich nachher noch lebendig, damit du mir mehr vom Mars oder deinem Heimatplaneten erzählen kannst.«
    »Alle Informationen über meinen Heimatplaneten sind streng geheim. Aber ich kann dir viel über den Planeten Mars erzählen.«
    »Einverstanden. Willst du nicht im Kühlschrank nachsehen, ob sich dort etwas Eßbares findet, während wir hier warten? Wenn du immer so hungrig bist ... he!«
    Leise Schritte.
    Sie waren draußen. Sogar eine ganze Handvoll, wenn sie ihren Besuch geheimzuhalten versuchten. Und das konnten nur Sincs Leute sein, weil die Nachbarn jetzt alle unter den Betten lagen.
    Der Marsianer hatte die Schritte ebenfalls gehört. »Was soll ich tun? Ich kann mich nicht so schnell in die menschliche Form zurückverwandeln.«
    Ich war bereits hinter einem Sessel in Deckung gegangen. »Dann mußt du eben etwas anderes versuchen, das leichter ist.«
    Einen Augenblick später standen zwei gleiche Fußschemel mit schwarzem Lederbezug vor dem Sessel. Beide schienen zu dem einen Sessel zu gehören, aber vielleicht fiel das niemand auf.
    Die Tür wurde aufgestoßen. Ich schoß nicht, weil niemand zu sehen war. Ich sah nur den menschenleeren Korridor.
    Die Feuerleiter führte an meinem Schlafzimmerfenster vorbei, aber dieses Fenster war geschlossen, verriegelt und mit einer Alarmanlage gesichert. Dort konnte niemand herein. Es sei denn ...
    »He!« flüsterte ich. »Wie bist du überhaupt hereingekommen?«
    »Durch den Spalt unter der Tür«, antwortete der Marsianer leise.
    Das war also in Ordnung. Die Alarmanlage am Fenster mußte noch funktionieren. »Haben dich irgendwelche Hausbewohner gesehen?«
    »Nein.«
    »Gut.« Die anderen Mietparteien beschwerten sich ohnehin schon oft genug über mich.
    Wieder ein leises Rascheln im Korridor. Dann erschienen eine Hand und eine Pistole, schossen auf gut Glück und verschwanden wieder. Ein weiteres Loch in meinen Wänden. Der Kerl dort draußen wußte also, wo ich steckte. Ich lief geduckt zur Couch hinüber. Als ich von dort aus die Tür beobachtete, sagte plötzlich eine Stimme hinter mir: »Steh ganz langsam auf!«
    Der Kerl war wirklich bewundernswert. Er hatte die Alarmanlage außer Betrieb gesetzt, ohne daß sie angeschlagen hätte, und er war völlig lautlos ins Wohnzimmer gekommen. Er war großgewachsen und hatte den Teint eines Südländers, glattes schwarzes Haar und schwarze Augen. Seine Pistole zielte auf meinen Nasenrücken, als ich mich jetzt umdrehte.
    Ich ließ den GyroJet fallen und stand auf. Wenn ich jetzt eine Dummheit machte, war ich so gut wie tot.
    Er blieb ganz gelassen, ruhig und freundlich. »Das ist ein GyroJet, nicht wahr? Warum benützt du kein normales Schießeisen?«
    »Das Ding gefällt mir«, erklärte ich ihm. Vielleicht kam er mir einen Schritt zu nahe oder ließ mich eine Zehntelsekunde lang aus den Augen oder – irgend etwas. »Es wiegt kaum mehr als eine Spielzeugpistole und ist rückstoßfrei. Der Lauf ist nur eine Führung für die Raketengeschosse, und die Wirkung ist nicht schlechter als bei einem Colt.«
    »Aber jeder Schuß kostet einen Dollar fünfundvierzig, Menschenskind!«
    »Ich erschieße nicht oft andere Leute.«
    »Das glaube ich – bei diesen Preisen. Okay, dreh dich langsam um. Die Hände bleiben oben, kapiert?« Er hatte mich bisher noch nicht aus den Augen gelassen.
    Ich drehte mich um. Jetzt war der Gummiknüppel an der Reihe ...
    Etwas berührte federleicht meinen Kopf. Ich drehte mich blitzschnell um und schlug gleichzeitig nach seiner Pistole und seinem Kehlkopf. Das war reine Gewohnheit. Ich trat in Aktion, sobald ich spürte, daß er nahe genug heran war.
    Er stolperte rückwärts und hielt sich mit der linken Hand den Hals. Ich verpaßte ihm einen Magenhaken und traf mit dem nächsten Schlag seine Kinnspitze. Er sackte zusammen. Und er hatte tatsächlich einen Gummiknüppel in der

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