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Magazine of Fantasy and Science Fiction 23 - Am Tag vor der Ewigkeit

Magazine of Fantasy and Science Fiction 23 - Am Tag vor der Ewigkeit

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 23 - Am Tag vor der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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linken Hand gehalten.
    Aber warum hatte er nicht damit zugeschlagen? Meinem Gefühl nach hatte er ihn mir nur vorsichtig auf den Kopf gelegt, als fürchte er, der Gummiknüppel könne abbrechen.
    »Okay, das genügt.« Die Hand und die Pistole kamen herein und erwiesen sich als Bestandteile eines jungen Riesen, den ich unter dem Namen Handel kannte. Er sah wie ein blonder, etwas dümmlicher Filmheld aus, aber er war nicht dümmlich und kein Held.
    »Das wird dir noch leid tun, Freundchen«, behauptete er.
    Der Fußschemel hinter ihm begann seine Form zu verändern.
    »Verdammt noch mal«, sagte ich, »das ist nicht fair!«
    Handel starrte mich überrascht an, bevor er gewinnend lächelte. »Zwei geben einen?«
    »Ich habe mit meinem Fußschemel gesprochen.«
    »Dreh dich um. Wir haben den Auftrag, dich zu Sinc zu bringen – falls möglich. Du hast noch immer die Chance, aus dieser Sache lebend herauszukommen.«
    Ich drehte mich um. »Ich möchte mich entschuldigen.«
    »Das kannst du bei Sinc.«
    »Nein, wirklich! Es war nicht meine Idee, einen Außenstehenden mit in die Sache hineinzuziehen. Besonders keinen ...« Ich spürte wieder einen sehr leichten Schlag. Der Marsianer brachte es irgendwie fertig, den Aufprall zu mildern.
    Ich hätte Handel in dieser Sekunde überwältigen können. Aber ich machte keine Bewegung. Ich hätte es unfair gefunden, ihm jetzt das Genick zu brechen, während er mir nichts anhaben konnte. Zwei zu eins ist kein schlechtes Verhältnis, wenn der andere allein ist. Manchmal lasse ich mir sogar von verantwortungsbewußten Passanten helfen, wenn die Aussicht besteht, daß sie die Sache überleben. Aber diesmal ...
    »Was ist nicht fair?« fragte eine hohe, weinerliche Stimme.
    Handel kreischte entsetzt auf. Ich drehte mich um, sah ihn gegen den Türpfosten prallen, zwei Schritt zurücktreten, einen neuen Anlauf nehmen und im Korridor verschwinden.
    Dann sah ich den Fußschemel.
    Er veränderte sich bereits wieder, und die Umrisse flossen auseinander, aber ich konnte mir vorstellen, was Handel gesehen hatte. Kein Wunder, daß er schreiend hinausgelaufen war. Ich schloß die Augen und flüsterte wütend: »Verdammt noch mal, du solltest doch nur beobachten!«
    »Du hast mir gewagt, daß ein Schlag dir schaden könnte.«
    »Darauf kommt es nicht an. Detektive bekommen immer Gummiknüppel auf den Kopf. Wir rechnen fest damit.«
    »Aber wie soll ich etwas dazulernen, wenn euer kleiner Krieg so rasch zu Ende ist?«
    »Und was lernst du dazu, wenn du dich dauernd einmischst?«
    »Du kannst jetzt wieder die Augen öffnen.«
    Ich tat es. Der Marsianer hatte sich in den kleinen Nebbich zurückverwandelt. Diesmal trug er nur orangerote Unterhosen. »Ich weiß nicht, was du einzuwenden hast«, sagte er vorwurfsvoll. »Dieser Sinc bringt dich bestimmt um, wenn er dich erwischt. Willst du das?«
    »Nein, aber ...«
    »Du glaubst doch, daß du recht hast?«
    »Ja, aber ...«
    »Warum willst du dir dann nicht von mir helfen lassen?«
    Das wußte ich selbst nicht recht. Es kam mir einfach unfair vor. Wenn ich das wollte, konnte ich gleich eine Bombe in Sincs Villa einschmuggeln und dort zünden.
    Ich dachte darüber nach, während ich in den Korridor hinaussah. Dort war niemand mehr. Ich schloß die Tür und stellte einen Stuhl unter die Klinke. Der Dunkelhaarige war noch da. Er versuchte sich aufzusetzen.
    »Hör zu«, sagte ich zu dem Marsianer. »Vielleicht kann ich es dir erklären, vielleicht auch nicht. Aber wenn du mir nicht versprichst, dich nicht wieder einzumischen, fahre ich weg und verschwinde. Darauf kannst du dich verlassen! Ich kümmere mich nicht mehr um den ganzen Fall. Verstanden?«
    »Nein.«
    »Versprichst du mir das?«
    »Ja.«
    Der Südländer rieb sich den Hals und starrte den Marsianer an. Das war nur verständlich. Der Marsianer konnte bei schlechten Lichtverhältnissen mit einem Menschen verwechselt werden, wenn er vollständig bekleidet war – aber nicht in orangeroten Unterhosen. Sein Oberkörper wies weder Haare noch Brustwarzen auf, und an seinem Bauch fehlte der Nabel. Der großgewachsene junge Mann sah zu mir hinüber und fragte: »Wer ist das?«
    »Hier stelle ich die Fragen, verstanden? Wer bist du?«
    »Don Domingo.« Er sprach mit spanischem Akzent. Falls er sich Sorgen machte, ließ er sich nichts davon anmerken. »He, warum bist du vorhin nicht umgefallen, als ich dich auf den Kopf gehauen habe?«
    »Ich habe doch vorhin gesagt, daß ich hier die Fragen ...«
    »Du

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