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Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder

Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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machte sich bei seinen Gesprächen mit den Freunden und Bekannten der Verschwundenen kaum Notizen. Er konnte nicht hoffen, auf bisher unbekannte Tatsachen zu stoßen; er bemühte sich vielmehr, Eindrücke zu sammeln und Hinweise auf den Charakter der Verschwundenen zu erhalten, um daraus eigene Schlüsse ziehen zu können. Drei der Männer, mit denen er sprach, waren Kortaner, und einer von ihnen kannte zufällig Professor Stevens. Jan fragte ihn auch nach Martys Vater. Stevens' Tod schien zwar in keinem Zusammenhang mit den anderen Fällen zu stehen, aber allein die Tatsache, daß ein Mann wie er sich aus einem Fenster gestürzt haben sollte, war so merkwürdig, daß weitere Fragen nicht schaden konnten.
    Da Pierson Wert darauf legte, die Gespräche inoffiziell zu führen, dauerten sie unerwartet lange. Jan konnte nicht mit allen Leuten sprechen, die auf seiner Liste standen. Am Spätnachmittag suchten er und Brunig den Botschafter auf.
    Ota Takani begrüßte Chefinspektor Brunig durchaus förmlich und nickte Jan lächelnd zu. »Du hast doch heute abend nichts vor?« fragte sie dabei.
    Brunig sah zu Pierson hinüber. »Aha, Sie haben bereits Freundschaft geschlossen«, stellte er fest. »Nun, je besser Sie uns kennenlernen, desto besser werden Sie uns auch verstehen.«
    Holt saß an seinem Schreibtisch, als habe er sich seit gestern nicht mehr bewegt. Er hatte inzwischen eine kurze Vermögensaufstellung der Vermißten angefertigt.
    Pierson erkundigte sich, ob Holt für die beiden Skaldaner verantwortlich sei.
    »Ja und nein.« Holt zuckte mit den Schultern. »Sie sollten nicht hier sein, aber ich habe keinen Fonds zur Verfügung, aus dem ich die Kosten für ihren Rücktransport begleichen könnte. Der Flug wäre sehr teuer, weil Skald nicht regelmäßig angeflogen wird. Die beiden müßten arbeiten und sparen, um ihre Heimreise selbst bezahlen zu können. Leider scheinen sie jedoch nicht sehr zielstrebig zu sein. Warum fragen Sie nach ihnen?«
    »Weil sie für mich ein unbekannter Faktor sind«, antwortete Jan.
    »Ich kann nur hoffen, daß Sie Ihre Zeit nicht mit diesen beiden Kerlen vergeuden. Sie sind arbeitsscheue Taugenichtse, die bestimmt nichts mit Ihrem Fall zu tun haben.«
    Als Pierson später mit Brunig ins Hotel zurückging, meinte er nachdenklich: »Wie kommt es überhaupt, daß die Skaldaner hierbleiben durften? Ich dachte, das sei verboten?«
    »Sie sind desertiert«, erklärte ihm der Chefinspektor, »und erst einen Tag nach dem Start des Trampfrachters aufgetaucht. Der Captain hat übrigens zwei junge Kortaner angeheuert, die eben erst ihr Studium als Ingenieure beendet hatten. Ich hoffe sehr, daß die beiden eines Tages zu uns zurückkommen. Wir können es uns nicht leisten, anderen Planeten junge Akademiker zu überlassen. In unserem gegenwärtigen Entwicklungsstadium sind wir auf alle Kräfte selbst angewiesen.«
    »Können Sie mir Gelegenheit verschaffen, mit den beiden zu sprechen?«
    »Sie haben es wirklich auf die armen Skaldaner abgesehen, wie? Ja, das müßte sich machen lassen. Stört es Sie, wenn ich Ihnen heute abend nicht zur Verfügung stehe? Ich müßte eigentlich zu einem Vortrag, den ein bekannter Anwalt ...«
    »Natürlich«, unterbrach Jan ihn. »Wir sehen uns also morgen wieder.«
    Pierson saß allein an einem Tisch im Speisesaal des Hotels Vil-Kort, las nochmals seine Notizen und versuchte, einen roten Faden zu erkennen. Dr. Carmody kam vorbei und blieb an seinem Tisch stehen.
    »Können Sie Gesellschaft brauchen?«
    »Selbstverständlich.«
    Carmody setzte sich und griff nach der Speisekarte. »Wie kommen Sie mit Ihren Verschwundenen zurecht?«
    »Ich habe kaum angefangen. Wie steht es bei Ihnen?«
    »Ganz ähnlich. Ich habe heute mit Ärzten und Psychologen diskutiert. Im allgemeinen scheinen die Kortaner recht vernünftig zu sein. Das macht die Selbstmordwelle noch unerklärlicher. Glauben Sie noch immer an eine Verbindung zwischen den beiden Problemen?«
    »Ich halte sie nur für möglich«, wandte Jan ein. »Zwei unerwartete Ereignisse treten zum gleichen Zeitpunkt ein – das führt natürlich zu Vermutungen. Haben Sie Chefinspektor Brunig schon kennengelernt?«
    »Nein.«
    »Er versteht seine Sache. Haben Sie den Botschafter schon aufgesucht?«
    »Ich soll morgen mit beiden Männern zusammentreffen.«
    »Sie sind Arzt. Mich würde interessieren, was Sie von Holt halten. Als Laie habe ich den Eindruck, er sei todkrank.«
    »Ich praktiziere nicht, und ich könnte ihm ohnehin

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