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Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder

Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Aufmachung übrigens reizend aus.«
    »Danke. Auch einigermaßen anständig?«
    »Mit knapper Not.«
    »Gut. Ich hasse dich übrigens doch nicht.«
    Pierson ließ sie noch eine halbe Stunde lang neben sich hergehen. »Wohnst du bei Vera Marrock?« erkundigte er sich.
    »Ja. Ich nenne sie ›Tante‹, obwohl sie gar nicht meine Tante ist. Sie ist eine wunderbare Frau.«
    »Bist du heute abend zu mir unterwegs gewesen, um mir etwas Wichtiges zu erzählen?«
    »Ja. Mein Vater ...«
    »Augenblick! Hast du deine Halskette am Ort des Überfalls als Zeichen zurückgelassen?«
    »Nein. Selbst wenn ich klug genug gewesen wäre, hätte ich keine Zeit mehr dazu gehabt. Zwei Männer sind gleichzeitig auf mich zugekommen. Der eine war ein Polizist in grau-roter Uniform, weißt du, und der andere ...«
    »Vorsicht!«
    »Warum?«
    »Ich bin davon überzeugt, daß unser Gespräch belauscht wird. Nimm dich in acht, damit du nichts ausplauderst, das dir später leid tun könnte.«
    »Ja, das verstehe ich. Der erste Mann war jedenfalls ein Polizist; der andere war ein kleiner Mann, ein Terraner. Der Polizist hat mich festgehalten, so daß der andere mir aus einer Sprühdose etwas ins Gesicht spritzen konnte – an mehr erinnere ich mich nicht. Nein, dann ist plötzlich eine Frau aufgetaucht. Ich konnte nicht mehr allein stehen. Die beiden Männer haben mich gestützt, während diese Frau mir nochmals etwas ins Gesicht gesprüht hat. Dann bin ich erst wieder aufgewacht, als du mir die Hand auf die Stirn gelegt hast.«
    »Du bist nicht irgendwie verletzt worden?«
    »Ich kann mich an nichts dergleichen erinnern. Nein, bestimmt nicht. Was ich dir übrigens erzählen wollte ... komm näher, dann kann ich es dir ins Ohr flüstern.«
    In diesem Augenblick überfluteten verdeckt eingebaute Lampen den Raum mit Licht. Gleichzeitig öffnete sich die zweite Schiebetür, und Brunig erschien auf der Schwelle. Er winkte Jan und Marty zu sich heran.
    »Sollen wir mitgehen?« fragte Marty.
    »Warum nicht? Es hat schließlich keinen Zweck, hier eingesperrt zu sein.«
    Sie folgten Brunig durch einen beleuchteten Korridor in einen kleineren Raum, der sechs Stühle enthielt. Vier davon standen in einem Halbkreis; zwei waren in einiger Entfernung aufgestellt. Brunig wies Marty und Jan diese beiden Stühle an, um dann selbst bei den drei bereits anwesenden Leuten Platz zu nehmen. Dann herrschte zunächst Schweigen, und Pierson hatte Gelegenheit, die anderen zu betrachten.
    Links vor ihm saß ein Mann, der nach Brunigs Beschreibung ein Skaldaner sein mußte. Er war großgewachsen und auffällig hager; Gesicht und Hände waren leblos grau; seine Augen lagen hinter halbgeschlossenen Lidern versteckt, und sein Gesichtsausdruck verriet Bestürzung oder zumindest ernste Besorgnis. Er trug einen schäbigen Anzug, der viel zu groß für ihn war, und spielte nervös mit den Fingern.
    Neben ihm hatte eine Frau von etwa vierzig Jahren Platz genommen. Sie hatte das breitflächige Gesicht und die dunkle Haut einer Eingeborenen von Idris. Der kleine, ältliche Mann neben ihr schien ein reinrassiger Terraner zu sein.
    Und ganz außen rechts saß Brunig.
    Pierson verstand Brunigs Verhalten immer weniger. Der Mann saß unbeweglich auf seinem Stuhl und beobachtete ihn aus tiefliegenden Augen unter buschigen Brauen. Seine weiß behandschuhte Rechte lag auf seinem Knie. In der linken Faust hielt er eine Nadelpistole, die erheblich gefährlicher als der Lähmstrahler war, den er am Vortag als Waffe getragen hatte.
    Der Skaldaner ergriff das Wort. Seine Stimme war so häßlich wie der ganze Kerl.
    »Sprechen Sie Kortanisch?« Jede Silbe wurde genau betont. Jan hörte aufmerksam zu und wußte dann, daß er wieder ein wichtiges Stück des Puzzlespiels entdeckt hatte.
    »Leider nur schlecht«, antwortete Pierson vorsichtig.
    »Ich spreche nicht Idrisch, aber wir könnten Englisch sprechen.«
    »Okay, sprechen wir also Englisch«, stimmte Jan zu.
    »Ich bin Bruder Vleck. Diese Frau ist Miß Chorn. Dieser Mann ist Walter Lester. Der andere Mann ist Polizist. Brunig. Ja?«
    Jan behielt Brunigs Pistole im Auge, während er sich erhob und eine Verbeugung andeutete. Die Mündung blieb auf seine Brust gerichtet.
    »Ich bin Jan Pierson. Diese Dame ist Miß Stevens!«
    »Das wissen wir«, stimmte Bruder Vleck zu. »Wir möchten vernünftig reden. Wir möchten keine Gewalt anwenden müssen.«
    Jan stand nochmals auf. »Ich arbeite für das Friedenskorps. Auch wir vermeiden es, Gewalt

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